Auch andere Spieler betroffen? Trainer Petkovic wirft Behrami aus der Nati: «Es war ein rein sportlicher Entscheid»

SB10

6.8.2018

Behrami (r.) hat unter Petkovic keine Zukunft mehr.
Behrami (r.) hat unter Petkovic keine Zukunft mehr.
Bild:  Keystone

Der Schweizer Nationalcoach Vladimir Petkovic trifft einen unerwarteten Entscheid. Er verzichtet in Zukunft auf die Dienste von Valon Behrami. Auch Stephan Lichtsteiner, Johan Djourou und Gelson Fernandes sollen vom Umruch betroffen sein.

«Meine internationale Karriere ist zu Ende», schreibt der Tessiner auf Twitter. Trainer Petkovic hat Behramis Rausschmiss gegenüber «RSI» bestätigt. «Es handelt sich ausschliesslich um einen sportlichen Entscheid», so der 54-Jährige. Gemäss dem Tessiner Fernsehen «RSI» werden auch Lichtsteiner, Djourou und Fernandes in Zukunft kein Aufgebot mehr erhalten. Auch Blerim Dzemaili soll auf der Abschussliste stehen. 

Gemäss SFV-Mediensprecher Marco Von Ah habe Petkovic zwar mit Blerim Dzemaili und Gelson Fernandes Telefongespräche über die Zukunft geführt, dementierte aber einen Rausschmiss der Akteuere. 

«Es ist eine politische Entscheidung», sagt Behrami im RSI-Interview. Petkovic habe ihn am Montagmittag angerufen und ihm mitgeteilt, dass er nicht mehr auf den 33-Jährigen setzt.

«Nach der Weltmeisterschaft hat es einige Vorgänge gegeben, die mir nicht gefallen haben», sagt Behrami.  Er bejaht auch die Frage von RSI-Reporter Armando Ceroni, ob hierbei auch die Vorfälle um Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka und die damit verbundene Diskussion um Doppelbürger Teil waren.

«Es tut weh»

Der Udinese-Söldner attackiert den SFV scharf: «Die Leute da haben keine Ahnung von Fussball, sie haben nie aktiv Fussball gespielt, jeder will nur seinen Posten schützen.» Behrami zu seinem Gemütsstand: «Ich bin enttäuscht».

Der Routinier gesteht, er habe sich Gedanken gemacht, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. Eigentlich hätte er aber gerne bis 35 weitergemacht.

Ein Bild aus glükicheren Zeiten von Behrami und Petkovic.
Ein Bild aus glükicheren Zeiten von Behrami und Petkovic.
Bild: Getty Images

«Es tut weh», meint ein gefasster Behrami. Er sieht aber auch positive Aspekte, so habe er mehr Zeit für seine Frau und seine Kinder. Dennoch hätte er sich gewünscht, den Entscheid von Petkovic persönlich übermittelt zu bekommen, statt mit einem 30-sekündigen Telefonat abgespiesen zu werden. Er werde aber nach wie vor die Schweiz anfeuern. Als erstes habe er seinen Kollegen Granit Xhaka informiert und ihm klargemacht, dass er jetzt der Leader dieser Mannschaft sei. «Xhaka hat mir gesagt, ich sei ein Vorbild für ihn. Das sind die Gesten und Personen, die mir bleiben werden.»

Behrami hat bisher 83 Länderspiele bestritten und war seit 13 Jahren Teil des Nationalteams.

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