Trotz Roten Karten für Thomas Tuchel und Antonio Conte scheinen die Wogen auch nach dem 2:2-Remis zwischen Chelsea und Tottenham nicht geglättet. Der Italiener tritt nach, der Deutsche ärgert sich über den Unparteiischen.
Die beiden Coaches waren während eines hitzigen 2:2-Unentschiedens zwischen Chelsea und Tottenham mehrmals aneinandergeraten und sahen Sekunden nach dem Schlusspfiff die Rote Karte, als sie sich beim obligaten Handshake zuerst nicht losliessen, dann gegenseitig anschrien und letztlich voneinander getrennt werden mussten.
«Haben wir beide die Rote Karte gesehen?», will Tuchel kurz nach dem Vorfall im englischen TV-Interview wissen. Auf die Bestätigung schlussfolgert der Deutsche: «Das wäre nicht nötig gewesen. Ein weiterer schlechter Entscheid des Schiedsrichters.»
Auf sein hitziges Renconctre mit Conte will der Chelsea-Trainer dann nicht wirklich eingehen. «Kein Problem, kein Problem, kein Problem», wiederholt Tuchel besänftigend. «Ich dachte, beim Händeschütteln schaut man sich in die Augen, aber Antonio war da anderer Meinung. Das sind die Emotionen, das ist die Premier League, das ist Fussball. Das liebt ihr doch, oder? Wir sind halt zwei emotionale Trainer an der Seitenlinie.»
Ganz so versöhnlich wie Tuchel wirkt Conte nach der Partie nicht. Unter einem Instagram-Video mit dem provokanten Torjubel des Deutschen beim 2:1 schreibt der Italiener: «Zum Glück habe ich dich nicht gesehen ... dich zu Fall zu bringen, wäre wohlverdient gewesen.» Den Post versieht der Tottenham-Trainer mit drei lachenden Emojis.
«Das ist lächerlich»
Um solche Szenen künftig zu verhindern, solle man einfach auf den Handshake verzichten, findet der Italiener abschliessend. «Er bleibt auf seiner Bank, ich bleibe auf meiner Bank mit meinen Kollegen auf einer Seite und es gibt kein Problem.»
Die Partie sorgte auch bei den Anhängern der beiden Mannschaften für hitzige Diskussionen. Vor beiden Toren der Spurs kontrollierte der Videoschiedsrichter den Spielverlauf, schritt aber beide Male nicht ein. «Seit wann darf man auf dem Fussballplatz an den Haaren ziehen? Das wird gecheckt und dann passiert nichts? Das ist lächerlich, da muss man überhaupt nichts mehr checken», stellt Tuchel seine Sicht der Dinge klar.
Und als er im Rahmen der abendlichen Pressekonferenz daran erinnert wird, dass er die anstehende Auswärtspartie gegen Leeds United wegen der Sperre zu verpassen droht, legt der 48-Jährige gleich noch einmal nach: «Ich darf also nicht coachen, aber der Schiedsrichter darf das nächste Spiel pfeifen?» Kopfschüttelnd verlässt Tuchel den Saal.
Ob und was für ein Nachspiel der Abend für die beiden Trainer haben wird, ist noch unklar.