Anfang Februar zieht sich die italienische Abfahrts-Dominatorin Sofia Goggia bei einem Sturz im Training schwere Verletzungen zu. Nach dem abrupten Saison-Ende stürzt sie in ein tiefes Loch.
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- Sofia Goggia erleidet Anfang Februar bei einem Sturz in Ponte di Legno schwere Beinverletzungen, was ihre Saison abrupt beendet und sie in eine tiefe persönliche Krise stürzt.
- Trotz anfänglicher Verzweiflung findet Goggia durch intensive Physiotherapie und mentales Training zu neuer Lebensfreude zurück und schätzt nun die kleinen Dinge im Leben umso mehr.
- Sie bleibt optimistisch hinsichtlich ihrer sportlichen Zukunft, plant die Rückkehr in den Weltcup und findet Unterstützung bei ihrer Familie, die ihr viel Kraft gibt.
Sofia Goggia rast in vier der ersten fünf Abfahrten des Winters aufs Podest, einmal wird sie Vierte. Doch die Jagd nach der Abfahrts-Kugel nimmt Anfang Februar ein jähes Ende. Im Training auf der Ponte di Legno stürzt sie schwer und bricht sich das Schienbein und den Schienbeinknöchel. Mit dem Helikopter wird sie ins Spital abtransportiert, eine Operation ist unumgänglich. Die Saison ist gelaufen.
In einem Interview mit der «FIS» gewährt die 31-Jährige einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben: «Die ersten beiden Kreuzbandrisse, die ich mir als junge Athletin zuzog, waren einfach wegzustecken. Dagegen waren die Tage nach meiner letzten Schienbeinverletzung richtig hart. Da gab es Momente, als ich dachte, es ist vorbei. Ich konnte mit dieser Art von Emotionen und psychischen Schmerzen nicht umgehen.»
In einem Interview mit dem «Corriere della Sera» schildert sie ebenfalls, wie sie in den ersten Wochen nach dem folgenschweren Sturz auf dem Sofa versauerte. Der plötzliche Verlust ihrer sportlichen Routine und die Aussicht auf eine langwierige Erholung stürzen sie zwischenzeitlich in eine tiefe persönliche Krise.
Sofia Goggia plant ihr Comeback
Mit Hilfe intensiver Physiotherapie, Fitness-Sessions und mentalem Training beginnt sie Schritt für Schritt, die Herausforderungen ihrer Situation zu akzeptieren und daraus neue Kraft zu schöpfen. Die Italienerin malt aber nicht nur schwarz, so habe sie auch wieder Dinge zu schätzen gelernt, die man oftmals als selbstverständlich betrachtet. Etwa die Gesellschaft ihres Hundes Belle oder ihre Leidenschaft für Musik und Kunst. Auch ihre Familie ist ihr stets eine wichtige Stütze und bringt sie auch mal auf andere Gedanken.
Inzwischen hat Goggia die Talsohle hinter sich gelassen und schuftet für ihr Comeback. «Ich glaube, dass ich im Juli am Gletscher zurück auf Skiern sein werde. Danach werde ich zum Training nach Südamerika reisen, aber dafür gibt es noch kein genaues Datum», so die Italienerin.
Die Vorfreude auf die Rückkehr ist gross. Den Tränen nah sagt sie im Interview mit der «FIS»: «In den ersten 20 Tagen habe ich keine Zukunft für mich auf Skiern gesehen. Was ich aber weiss, ist, dass du nie im Leben solche Emotionen empfinden kannst, wie wenn du am Starttor stehst. Deshalb werde ich so lange wie möglich Skifahren.»