Der grosse FCL-Knatsch Alpstaeg: «Ich habe Angst, dass sie meiner Familie etwas antun»

Von Martin Abgottspon

20.3.2023

FCL-Besitzer Bernhard Alpstaeg befindet sich mit dem eigenen Klub noch immer auf Konfrontationskurs.
FCL-Besitzer Bernhard Alpstaeg befindet sich mit dem eigenen Klub noch immer auf Konfrontationskurs.
Keystone

Die Fronten zwischen FCL-Besitzer Bernhard Alpstaeg und dem Klub sind weiterhin verhärtet. Um sein eigenes Leben fürchtet sich Alpstaeg trotz Morddrohungen nicht, dafür um das seiner Familie.

Von Martin Abgottspon

Das Lizenzgesuch des FC Luzern für die neue Saison wollte Bernhard Alpstaeg zuletzt nicht unterschreiben. Es ist das jüngste Kapitel in einer Fehde, die sich nun schon über mehrere Monate hinzieht. Beim FCL ist man trotzdem überzeugt, ein Schlupfloch gefunden zu haben und nicht auf Alpstaegs Signatur angewiesen zu sein.

Präsident Stefan Wolf erklärte in einem Interview mit blue Sport kürzlich: «Wir haben einen Mietvertrag, der bis 2029 gültig ist – plus einer Option von unserer Seite für zweimal fünf Jahre. Ich glaube, das sollte reichen, damit wir auch nächste Saison in diesem Stadion spielen können.»

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Der FC Luzern reicht den Lizenz-Antrag bei der Liga fristgerecht ein, allerdings ohne die Unterschrift von Stadionbesitzer Bernhard Alpstaeg. Stefan Wolf ist trotzdem überzeugt, dass der FCL die Lizenz erhalten wird.

04.03.2023

Ist die Zukunft des Klubs in Gefahr?

Alpstaeg aber gibt sich offenbar nicht so leicht geschlagen. In einer Medienmitteilung informiert der FCL am letzten Montag über die neuesten Entwicklungen im Machtkampf. «Der Verwaltungsrat der FCL Holding AG ist enttäuscht, dass Aktionär Bernhard Alpstaeg weiterhin alles daran setzt, die Lizenzerteilung für die Saison 2023/24 an den FC Luzern durch die Swiss Football League zu verhindern», heisst es in der Stellungnahme.

Weiter weist der Klub darauf hin, dass Alpstaeg sich vorbehält, den bis 2029 laufenden Mietvertrag zu kündigen. «Mit seiner Drohung, den bestehenden Mietvertrag zwischen der Stadion Luzern AG und der swissporarena events ag zu kündigen, zeigt Bernhard Alpstaeg einmal mehr und endgültig, dass ihm seine eigene Macht wichtiger ist als das Wohl des Klubs», schreibt der FCL. Alpstaeg gefährde damit nicht nur die Lizenzerteilung für die neue Saison, sondern «die unmittelbare Zukunft des FC Luzern».

Notfalls mit dem Kopf durch die Wand

Alpstaeg scheint ganz nach dem Motto «jetzt erst recht» zu handeln, was er in einem Interview mit «nau.ch» auch gar nicht abstreitet. In den letzten Wochen hat der Mehrheitsaktionär gemäss seinen Aussagen unzählige anonyme Morddrohungen erhalten. «Inzwischen öffne ich die anonymen Briefe gar nicht mehr.» Um sein eigenes Leben fürchte er sich nicht. Aber: «Ich habe Angst, dass sie meiner Familie etwas antun.»

Seine Tochter Giulia gibt sich offenbar aber ebenso kämpferisch. Sie ermutigte ihn zuletzt, jetzt eben erst recht im Streit um die Aktien nicht einzuknicken. «Mit dem Kopf durch die Wand», wie es Bernhard Alpstaeg formuliert.

An Durchhaltewillen und auch am Geld mangle es ihm dafür nicht. «Ich stehe das durch, auch finanziell.» Er könne sich vorstellen, dass die Gegenseite wartet, bis es ihn «putzt». «Aber den Alpstaeg ‹putzt› es noch nicht, der will nämlich 100 Jahre alt werden.»

Seine Forderung ist deshalb klar: Er will 25 Prozent der Aktien, die ihm nach seinen Worten «gestohlen» wurden, zurück. Erst dann würde er auch über friedlichere Lösungen nachdenken. «Aber zuerst lassen wir es jetzt so weit kommen.» Das letzte Wort dürfte in diesem Knatsch also noch längst nicht gesprochen sein.

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