Alexander Zverev verliert zum Auftakt der ATP Finals gegen Daniil Medvedev klar in zwei Sätzen. Weil der Russe weniger Fehler macht – und einfach cleverer agiert.
So auch im zweiten Satz beim wichtigen Punkt beim Stand von 4:3 und 30:30. Medvedev serviert – und überrascht seinen Gegner mit einem Aufschlag von unten. Zverev bringt den Ball dann zwar noch übers Netz, verliert den Punkt aber.
Diese Aufschlagvariante wird von vielen aber immer noch verpönt. Viele sehen sie als respektlos an. War das wirklich respektlos oder einfach clever? Zverev sagt nach der Partie zu Medvedevs Geniestreich: «Ich stand ziemlich weit hinten. Es hat funktioniert für ihn.»
Medvedev sagt, er habe das nicht geplant, sondern spontan entschieden: «Ich habe es nicht gemacht, um ihn zu verhöhnen, sondern um den Punkt zu gewinnen. Er war wirklich weit hinten und hatte Probleme damit. Ich werde es aber nicht zu oft machen.»
Am Ende siegt der Russe relativ klar mit 6:4, 6:3 und hat damit bereits sehr gute Chancen auf den Halbfinaleinzug. Für Zverev hingegen werden die Finals in London nun zu einem «ganz normalen Turnier. Wenn ich nicht gewinne, fahre ich nach Hause».
Der Deutsche braucht in seinen letzten beiden Gruppenspielen gegen Novak Djokovic und Diego Schwartzman zwei Siege. Kein Ding der Unmöglichkeit, doch Zverev weiss, dass er sich steigern muss: «Mein Aufschlag war heute nicht so da. Seit dem Restart war es eines meiner schlechtesten Matches.»