Normalerweise sagen die Eltern ihren Kindern, dass sie auf ihre Sprache achten sollen. Coco Gauff dreht bei ihrem Duell mit Laura Siegemund in der zweiten Runde der Auckland Classic den Spiess für einmal um.
Das 15-jährige amerikanische Tennis-Wunderkind Cori «Coco» Gauff, das im letzten Jahr in Wimbledon für Furore sorgte, wird, wie das bei WTA-Turnieren üblich ist, vom Trainer, der gleichzeitig ihr Vater ist, bei einem Seitenwechsel beraten.
Genützt hat es letztlich nicht viel, die Deutsche Laura Siegemund gewinnt die Partie in drei Sätzen und zieht in den Viertelfinal ein. Amüsant war das kurze Gespräch zwischen den Familienangehörigen dennoch. Auf Social Media gibt es Komplimente für beide. Für die Tochter, weil sie verschmitzt grinst, als sie ihren Vater auf die zugegebenermassen kleine verbale Entgleisung aufmerksam macht und für den Vater, weil er beim gesamten Coaching ohnehin extrem gelassen wirkt. Das Video dazu gibt's oben – die Übersetzung im Wortlaut gleich unten:
Vater Corey: «Also, du weisst, dass sie (Laura Siegemund, Anm. d. Red.) dich täuschen will. Sie macht das alles, um herauszufinden, wo du Fehler machst. All diese Drop Shots, die hast du. Sie hat eine gute Rückhand, aber damit hat es sich auch. Ändere dein Spiel nicht. Wenn Sie die Rückhand haben will, kann sie sie haben, das ist ihr Schlag. Aber keine kann besser damit umgehen als du. Verstehst du, was ich sage?»
Coco: «Ja.»
Corey: «Also, du kannst aber nicht den ganzen Platz nutzen, wie du es machst und dabei Spass haben. Sei entschlossen! Deine Aufschläge sind grossartig. Noch ein bisschen mehr Energie. Du weisst, was du getan hast. In den letzten drei Spielen hast du ihr bei ihrem verdammten Aufschlag keinen Gratispunkt geschenkt. Ihr Service ist schwach. Er ist langsam und sie gibt dir den Fehlschlag.»
Coco: «Du darfst nicht fluchen.»
Corey: «Habe ich geflucht?»
Coco: «Ja, hast du.»
Corey: «Nein, ich sagte, der Aufschlag sei schwach.»
Coco: «Nein … du hast gesagt … du darfst das nicht.»
(beide lachen)
Corey: «Ernsthaft, hab ich geflucht?»
Coco: «Nun, du hast das D-Wort gesagt ('damn', zu deutsch: verdammt, Anm. d. Red.).»
Corey: «Okay, aber das zählt ja eigentlich nicht.»
Coco: «Doch, an manchen Orten schon.»
Corey: «Oh, okay, dann tut mir das leid.»
Vorteil Coco 😎