Unverbesserlicher Skandalprofi Paire spuckt erneut in Richtung eines Schiedsrichters – und hält Schimpftirade

SB10

20.4.2021

Benoit Paire lässt viele Tennis-Fans sprachlos machen.
Benoit Paire lässt viele Tennis-Fans sprachlos machen.
Bild: Getty

Bei den Barcelona Open sorgt Benoît Paire mit einer Spuckattacke in Richtung des Schiedsrichters für Aufregung. Während solche Aktionen beim französischen Tennisspieler fast zur Normalität werden, läuft sportlich bei ihm nicht mehr viel zusammen.

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20.4.2021

Federico Gaio (ATP 138) verlor in der letzten Runde der Qualifikation, bekam aber nach dem Rückzug von Casper Ruud als «Lucky Loser» trotzdem noch einen Platz im Hauptfeld. Danach wurde dem Italiener Paire zugelost. Dies ist momentan für die Gegner fast gleichbedeutend mit einem Freilos. 

Nach dem verlorenen Startsatz verliert der Franzose erstmals so richtig seine Nerven. «Es ist nicht möglich, so zu spielen, so zu sein, verdammt noch mal», ärgert sich Paire lautstark in seinen Bart.

Dann hält er einen knapp einminütigen Monolog: «Spiele Tennis! Man muss einfach weitermachen, er spielt mit zwei Stundenkilometern. Das macht mich wütend. Spiele verdammt nochmal Tennis, spiele Tennis, hör auf! Spiele! Ich spiele keine Matches, ich verschenke Matches. Was ist der Sinn des Trainings, wenn du das tust? Das macht überhaupt keinen Sinn. Wenn es das ist, was du tust, bleib zuhause. Du spielst gegen einen schlechten Spieler. Es ist nicht möglich. Und du verlierst das Match. Was machst du da? Spiele Tennis, ganz ehrlich.»

Zu allem Übel spuckt Paire wenig später nach einer hitzigen Auseinandersetzung um einen Punkt in Richtung des Schiedsrichters. Sein unflätiges Benehmen bringt ihm folgerichtig einen Strafpunkt ein.

Wiederholungstäter im sportlichen Krebsgang

Am Ende schenkt der vermeintliche Favorit das Spiel in zwei Sätzen ab (5:7, 3:6). So hat die Weltnummer 35 seit dem Restart nach der Coronakrise magere zwei Mal auf der ATP-Tour gewonnen, dabei gleichzeitig 16 Niederlagen kassiert. 

Es ist nicht das erste Mal, dass sich schillernde Skandalprofi einer solchen unappetitlichen Handlung schuldig macht. Vor einigen Wochen hatte der Franzose bei einem Wutanfall in Buenos Aires bereits auf den Ballabdruck gespuckt.

Inzwischen ist seine Popularität fast auf den Nullpunkt gesunken. In den letzten Monaten scheint der charismatische Hitzkopf einfach zu oft seine Kontrolle zu verlieren. Nach dem Eklat in Argentinien schien beim dreifachen Turniersieger auch kein Anflug von Reue da zu sein, im Gegenteil. So postete er nach Spielende auf Twitter: «Am Ende lohnt es sich, schlecht zu sein.» Der ironische Post war begleitet von einem Screenshot, der seine bisherigen Karriereeinnahmen von mehr als 8,5 Millionen Dollar auswies.