Tennis-Blase Tennis-Blase: Die wohl ungewöhnlichsten US Open – alles was Sie wissen müssen

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29.8.2020

Ein Turnier auf Messers Schneide: Ab Montag spielen Osaka, Djokovic und Co. in New York um den Sieg an den US Open 2020.
Ein Turnier auf Messers Schneide: Ab Montag spielen Osaka, Djokovic und Co. in New York um den Sieg an den US Open 2020.
Bild: Getty / Montage Teleclub

Rafael Nadal und Roger Federer fehlen. Bei den Frauen verzichten sogar sechs Spielerinnen aus den Top Ten. Am Montag beginnen in New York die wohl ungewöhnlichsten US Open der Geschichte. Alles, was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie hier.

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Unter welchen Bedingungen finden die US Open statt?

Dass sie überhaupt stattfinden, hätte noch vor einigen Wochen kaum jemand für möglich gehalten. Schliesslich sind die Infektionszahlen in den USA weiter hoch, zudem war New York ein zwischenzeitlicher Hotspot der Pandemie. Und dann auch noch auf der Tennis-Anlage in Flushing Meadows, die vorübergehend eine Krankenstation war. Doch der US-Tennis-Verband USTA wollte das Turnier unbedingt durchführen – natürlich auch aus finanziellen Gründen. Zuschauer sind nicht zugelassen.

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Wie ist das Leben für die Profis während des 14-tägigen Events?

Eine knappe Stunde informierten die Verantwortlichen zuletzt in einer Pressekonferenz über die umfangreichen Massnahmen in der sogenannten Blase. Das grösste Risiko sehe er darin, dass die Spieler sich nicht an die Abstandsregeln halten, warnte Arzt Bernard Camins, der Fachmann der USTA. Die Spielerinnen und Spieler sowie ihre Begleiter werden in Hotels in Flughafennähe und auf der Anlage isoliert und sollen engeren Kontakt nur mit anderen Menschen in dieser Blase haben. Auch die Spieler, die sich für ein privates Haus als Unterkunft entschieden haben, dürfen keine Gäste, die nicht zur Blase gehören, empfangen. 

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Welche konkreten Vorgaben gibt es sonst noch?

Die Profis erhalten ihre Akkreditierung, mit der sie auf die Anlage kommen, erst nach einem negativen Corona-Testergebnis. 48 Stunden nach dem ersten Test ist ein zweiter notwendig, dann wird alle vier Tage getestet. Wer positiv ist, muss in Quarantäne und wird aus dem Turnier genommen. Die bei vielen so beliebten Ausflüge nach Manhattan sind tabu. «Du kannst nicht nach Manhattan gehen, aber wir bringen Manhattan zu dir», sagt Turnierchefin Stacey Allaster.

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Wer fehlt von den Top-Stars der Branche?

Roger Federer und Rafael Nadal sind die prominentesten Namen, die fehlen. Federer hat seine Saison nach einer Knieoperation bereits beendet, Nadal erklärte jüngst seinen Verzicht. Zudem fehlt aus den Top Ten der Weltrangliste der Franzose Gaël Monfils. Auch Stan Wawrinka verzichtet. Anders das Bild bei den Frauen: Dort treten sechs (!) der besten zehn Spielerinnen nicht an: die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty (Australien), die Nummer zwei Simona Halep (Rumänien), Titelverteidigerin Bianca Andreescu (Kanada), Jelina Switolina (Ukraine), Kiki Bertens (Niederlande) und Belinda Bencic (Schweiz).

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Welche SchweizerInnen sind dabei?

Bei den Männern sucht man Schweizer Spieler vergeblich. Bei den Frauen trifft Jil Teichmann in der ersten Runde auf die Spanierin Aliona Bolsova (WTA 103). Stefanie Vögele ist gegen die Grieching Maria Sakkari (WTA 21) die klare Aussenseiterin. Dagegen geht Viktorija Golubic gegen die Weissrussin Vera Lapko (WTA 352) als Favoritin in die Partie.

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Wer zählt zu den Favoriten?

Bei den Männern ist nicht erst seit den Absagen von Nadal und Federer der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic natürlich der absolute Top-Favorit. Der Serbe strebt seinen 18. Grand-Slam-Triumph an. Bei den Frauen sind die Prognosen weitaus schwieriger. Ausnahme-Athletin Serena Williams will es noch einmal wissen, verlor seit ihrem Comeback bei den Vorbereitungsturnieren zuletzt aber früh. An Nummer eins gesetzt ist die Tschechin Karolina Pliskova. Gut in Form zeigte sich Naomi Osaka, die 2018 in New York gewinnen konnte und beim von Cincinnati nach New York verlegten Vorbereitungsturnier das Finale erreichte.

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Ist mit weiteren Protesten zu rechnen?

Mit ihrem angekündigten Verzicht auf das Halbfinale beim Masters-Event sorgte Naomi Osaka für Schlagzeilen. Aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA wollte die Japanerin nicht spielen. Die Folge: Alle Halbfinals wurden um einen Tag verschoben. Das Thema wird sicherlich auch während der US Open eine Rolle spielen. Mit welcher Vehemenz, hängt auch von weiteren Entwicklungen in den USA ab.

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Wo sind die US Open zu sehen?

Wie in den vergangenen Jahren sind die US Open bei SRF zwei zu sehen. Zudem überträgt auch Eurosport wie gewohnt. Die Partien beginnen zunächst um 11.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ), die sogenannte Night Session startet um 19.00 Uhr (01.00 Uhr MESZ). 

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