Rafael Nadal ist sich nicht zu schade, bei den Aufräumarbeiten selbst mit anzupacken.
Nadal hilft nach Unwetter auf Mallorca mit
Rafael Nadal ist sich nicht zu schade, bei den Aufräumarbeiten selbst mit anzupacken.
Heftiger Regen sorgt auf Mallorca für starke Überschwemmungen. Menschen sterben, Autos werden weggespült, Häuser geflutet. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtoruen, jede Hilfe wird benötigt. Auch die von Rafael Nadal.
Während Roger Federer, Novak Djokovic und Co. in Schanghai in diesen Tagen um den Titel und wichtige Weltranglistenpunkte kämpfen, ist die Weltnummer 1, die sich aktuell von einer Knieverletzung erholt, mit ganz anderen Dingen beschäftigt: Statt ein Tennis-Racket hat Rafael Nadal einen Besen in der Hand. Und Gummistiefel an den Füssen.
In einer Autowerkstatt in der Stadt Sant Llorenc hilft Nadal mit anderen Freiwilligen, die Räumlichkeiten von Schlamm und Wasser zu befreien. Am Dienstagabend wütete auf Mallorca ein verheerendes Unwetter mit sintflutartigem Regen, das mindestens zehn Menschen das Leben gekostet hat. Immer noch werden Menschen vermisst, an vielen Orten herrscht Chaos und Verwüstung.
Rund 200 Menschen verbrachten die Nacht in Sportanlagen der Stadt Manacor, unter anderem in der Anlage des aus Mallorca stammenden Tennis-Weltstars Rafael Nadal. «Trauriger Tag auf Mallorca», twitterte der Weltranglistenerste und lud alle Betroffenen in seine Academy ein.
Fotos zeigen, wie der 17-fache Grand-Slam-Sieger und Multimillionär bei den Aufräumarbeiten selber mit anpackt (siehe Bildergalerie oben).
«Das ist schlimmer als Krieg»
Eine Hilfe, die dringend benötigt wird. Sturzregen hatte die Strassen mancherorts innerhalb kürzester Zeit in reisende Flüsse verwandelt. Unter den Todesopfern seien zwei britische Urlauber, teilte ein Sprecher der Polizeieinheit Guardia Civil auf der spanischen Insel am Mittwoch mit. Drei Menschen wurden am Nachmittag von Rettungskräften lebend gefunden, sie hatten sich in einen alten Bahnhof gerettet. Ein Kind wurde am Abend nach Angaben des Notdienstes der Balearen noch vermisst.
«Was ich hier gesehen habe, das ist schlimmer als Krieg. Es ist eine Katastrophe», zitierte das «Mallorca Magazin» den Deutschen Thomas Wenzel, der seit mehr als 20 Jahren in dem vom Unwetter besonders betroffenen Sant Llorenç des Cardassar im Osten Mallorcas wohnt. In der 8000-Einwohner-Gemeinde rund 60 Kilometer östlich der Hauptstadt Palma kam es zu dramatischen Szenen. «Ich bin ums Überleben geschwommen», sagte ein junger Mann im spanischen Fernsehen. Ihm stand die Panik noch im Gesicht. Rentner Manuel Torescussa wurde von den Wassermassen in seinem Auto erwischt. «Ich konnte gerade noch aus einem Fenster ins Freie klettern und musste dann 500 Meter schwimmen, fast meine gesamte Kleidung blieb dabei an einem Metallzaun hängen», erzählte er der Zeitung «Diario de Mallorca».
Die stellvertretende Bürgermeisterin von Sant Llorenç, Antonia Bauza, sprach von einer «katastrophalen Lage». «Das Wasser war nicht unter Kontrolle zu bringen, es war dramatisch. Man muss es erlebt haben, um zu wissen, wie schlimm es war.»
Die Rettungsteams waren mit rund 400 Hilfskräften im Einsatz. Oberste Priorität hatte zunächst den ganzen Tag lang die Suche nach Vermissten. Neben Dutzenden Fahrzeugen wurden auch vier Hubschrauber, ein Flugzeug und ein Schiff eingesetzt.
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