Boxfans sollten sich den 13. April 2019 vormerken: Dann könnte es im Wembley-Stadion zum ultimativen Kampf der beiden Gürtel-Träger Joshua und Wilder kommen.
«Meine Situation sieht so aus: Deontay Wilder sagt, dass ich nicht gegen ihn kämpfen wolle. Aber wie ich schon gesagt habe: Ich bin bereit, gegen ihn am 13. April 2019 in London anzutreten. Das Stadion ist gebucht. Ich weiss nicht, was ich sonst noch tun sollte, um diese Botschaft rüberzubringen», sagt Joshua gegenüber ESPN.
Das Aufeinandertreffen wäre zeitgleich ein sogenannter «Wiedervereinigungskampf», bei dem alle vier WM-Gürtel der bekanntesten und bedeutendsten Verbände WBA, WBO, IBF (Titelhalter: Joshua) und WBC (Titelhalter: Wilder) auf dem Spiel stünden.
Der Sieger würde damit «unumstrittener Boxweltmeister», was dem grössten Erfolg entspräche, den ein Profiboxer erzielen kann. Unumstrittene Weltmeister kennt der Boxsport, dessen Komplexität mit all den verschiedenen Verbänden bisweilen unüberschaubar ist, einige. Die grössten waren: Max Schmeling, Joe Lewis, Sonny Liston, Joe Frazier, Muhammad Ali (insgesamt dreimal) oder Mike Tyson.
Joshua hat das grosse Ziel, sich in dieser Liste zu verewigen. Bereits im vergangenen Sommer gab es dazu Gespräche mit Wilders Team, die scheiterten dann aber zugunsten eines Kampfs zwischen dem «Bronze Bomber» und Herausforderer Fury, der am 1. Dezember mit einem spektakulären Remis über die Bretter ging. Experten waren sich einig, dass der Kampf hochklassig war. Wenngleich Fury zweimal zu Boden ging, war das Remis letztlich gerecht, denn der Brite war der technisch bessere Boxer.
Joshuas klare Ansage
Zunächst sah es danach aus, als würden sich Wilder und Fury auf einen Rückkampf einigen, doch bliebe dann zu wenig Zeit, um den Termin am 13. April wahrzunehmen, wo Joshua seine Titel verteidigen will. Deshalb deutet im Moment alles auf einen Showdown zwischen den beiden amtierenden und ungeschlagenen Titelhaltern hin. Joshua dazu: «Ich kann nicht kontrollieren, was Deontay Wilder macht oder was Fury will. Alles was ich sage, ist, dass ich bereit bin für beide Boxer. Speziell aber für Deontay Wilder. Das Datum steht, was soll ich noch weiter tun?»
Joshua geht also «All In» – an einem Kampf gegen Landsmann Tyson Fury hat er vorerst kein Interesse. «Er hält auch keinen Titel», so Joshua, der in seiner Profikarriere eine makellose Bilanz von 22 Siegen bei 22 Kämpfen aufweist (21 davon K.o.).
Trotzdem sollte der Brite die Rechnung nicht ohne den «Gipsy-King» Fury machen, der im November 2015 Weltmeister Wladimir Klitschko in Rente schickte, dann aber in ein tiefes Loch fiel und nun gegen Wilder sein Comeback gab. Fury sieht sich gerne als «Linearer Champion», was eben kein offizieller Titel ist und die Sache noch komplizierter macht. Joshua meint dazu: «Wenn die Welt findet, dass dies ein wichtiger Titel ist, dann kämpfe ich auch gegen Fury. Von dort komme ich her, ich will gegen alle Champions kämpfen.»