Samuel Feller ist verantwortlich für die Einteilung des ersten Gangs am Schwingfest. Die folgenden Kämpfe teilt ein Gremium mit Vertretern aus den fünf Teilverbänden ein. Nicht immer diskussionslos.
Es ist heiss im Einteilungsbüro am Samstagnachmittag, die Luft im weissen Container abgestanden. Der Fernseher läuft, die Zweikämpfe im Sägemehl nebenan werden live übertragen.
Rund um den raumfüllenden Tisch stehen Männer in weissen Hemden. Sie alle gehören dem Gremium an, das für die Einteilung der Paarung der verschiedenen Gänge zuständig ist. Auf dem Tisch liegen farbige Mäppli mit den Namen der Schwinger drauf. Grüne, rosarote, gelbe, hellblaue, orange, weisse. Die Männer schieben sie über den Tisch. Paarungen werden gesucht. Die Stimmung ist irgendwie geheimnisvoll.
Favoriten mussten kämpfen
Den ersten Gang hatte Samuel Feller als Eidgenössischer Technischer Leiter alleine zusammengestellt. Ab Gang zwei redeten die fünf Technischen Leiter der Teilverbände mit; zusammen bildet das Sextett das Einteilungskampfgericht.
Überrascht habe ihn bisher, dass gewisse Favoriten im ersten Gang Mühe hatten und richtig kämpfen mussten, sagt Feller und fügt an: «Schön war, dass es viele Entscheidungen gab.» Es sei bisher sehr guter Schwingsport gezeigt worden.
Nun müssten die Favoriten beweisen, dass sie auch wirklich Favoriten seien. «Für die Einteilung bedeutet dies, dass man mit diesen Schwingern ganz auf die vorderen Plätze gehen muss.» Nur so hätten diese eine Chance, Boden gut zu machen.
Nicht immer einig
Für den weiteren Verlauf des Wettkampfs erhofft sich Feller, dass das Gremium so ruhig weiterarbeiten könne wie bisher, dass sich niemand mehr verletzte und dass das Fest weiterhin gut laufe.
Nicht immer ist man sich einig bei der Einteilung, zu Diskussionen könne es durchaus kommen, auch das Gremium müsse sich jeweils finden. «Aber wir sind ein gutes Einteilungsteam», betont er. Mit alles erfahrenen Männern. Das helfe. Klar werde es weiter Überraschungen geben. «Aber genau das macht den Schwingsport aus», sagt Feller.
Für den 46-Jährigen ist dies in Zug nun der letzte grosse Wettkampf – nach sechs Jahren als Eidgenössischer Technischer Leiter. Er versuche, das Fest zu geniessen, so gut er könne. Denn einen gewissen Druck spüre er natürlich schon. Dann wischt er sich den Schweiss von der Stirn. «Das Gremium will weiterarbeiten», sagt er. Und zwar hinter verschlossenen Türen.