Der Schweizer Bob-Anschieber Sandro Michel musste nach dem schweren Sturz im Training zum Weltcup in Altenberg im Spital von Dresden notoperiert werden, ist nun aber stabil.
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- Bob-Anschieber Sandro Michel wurde bei einem schweren Trainingssturz in Altenberg aus dem Schlitten geschleudert und musste daraufhin in der Universitätsklinik Dresden notoperiert werden.
- Am Mittwochmorgen kann Swiss-Sliding erste Entwarnung geben. Michels Zustand sei nun stabil.
- Auch Pilot Michael Vogt verbrachte die Nacht in einem lokalen Spital. Beim 26-jährigen Schwyzer wurde eine schwere Hirnerschütterung diagnostiziert. Die beiden anderen Anschieber Dominik Hufschmid und Andreas Haas kamen mit leichten Verletzungen davon.
Die Neuigkeiten am Mittwochmorgen waren zumindest vorsichtig positiv: Sandro Michel schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Der Aargauer war gemäss ersten Erkenntnissen aus dem Schlitten geschleudert und im Zielauslauf vom rückwärts rutschenden Vierer-Schlitten mit voller Wucht getroffen worden. Er hatte beim Sturz das Bewusstsein verloren und konnte nicht ausweichen.
Michel wurde mit dem Helikopter in die Universitätsklinik Dresden geflogen und im Becken- und Oberschenkelbereich operiert, wie der Schweizer Verband Swiss-Sliding informierte. Nun sei sein Zustand stabil. Das genauere Ausmass der Verletzungen von Michel, der auch im Brustkorb verletzt wurde, sollen die weiteren Untersuchungen am Mittwoch ergeben.
Schwere Hirnerschütterung bei Vogt
Auch Fahrer Michael Vogt verbrachte die Nacht in einem lokalen Spital. Beim 26-jährigen Schwyzer wurde eine schwere Hirnerschütterung diagnostiziert. Die Weltmeisterschaft, die übernächste Woche in Winterberg beginnt, dürfte damit kein Thema mehr sein. Die beiden anderen Anschieber Dominik Hufschmid und Andreas Haas kamen mit leichten Verletzungen davon. Ob die übrigen Schweizer zu den weiteren Trainings und den Rennen am Wochenende antreten, wurde ihnen freigestellt.
Vogt und sein Team waren nicht die einzigen prominenten Sturzopfer. Unter anderen stürzte auch der deutsche Weltcupleader Johannes Lochner so schwer, dass er zumindest den Weltcup an diesem Wochenende verpassen wird. Danach wurde auch Kritik an den Veranstaltern laut. Diese hatten die ohnehin schon sehr anspruchsvolle Bahn im Erzgebirge in diesem Jahr noch einmal besonders schnell präpariert. Zudem gab es keine Vorkehrungen, um ein Rückwärtsrutschen der Bobs im ansteigenden Zielauslauf zu verhindern. Die Athleten planten deshalb in dieser Woche ein Meeting, um Massnahmen zu besprechen.
Vor zehn Tagen EM-Silber
Sandro Michel ist aktuell der beste Schweizer Anschieber. Im letzten Jahr gewann er mit Michael Vogt WM-Bronze im Zweier, vor zehn Tagen in Sigulda zum zweiten Mal EM-Silber. Ausserdem feierten sie im Dezember in La Plagne den ersten Schweizer Weltcupsieg seit sechs Jahren. An den Olympischen Spielen in Peking belegten sie hinter den drei dominanten deutschen Schlitten den 4. Platz.