Sponsored Content Bei Bell spielt das Exoskelett eine tragende Rolle

In Kooperation mit der Gesundheitsförderung Schweiz

18.1.2024

30 Tonnen Fisch pro Tag: Beim Wareneingang des Seafoods entlastet das Exoskelett die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit.
30 Tonnen Fisch pro Tag: Beim Wareneingang des Seafoods entlastet das Exoskelett die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit.
Bilder: Oliver Hochstrasser / www.oliverhochstrasser.ch

Es sieht futuristisch aus, was sich bei Bell Schweiz abspielt. Dabei ist das Exoskelett nur ein kleiner Teil der zahlreichen Massnahmen des Unternehmens mit dem Label «Friendly Work Space». Neben der körperlichen Fitness gehts auch um die psychische Gesundheit.

In Kooperation mit der Gesundheitsförderung Schweiz

18.1.2024

Daniel Strub, Leiter Payroll und HR-Services bei der Bell Schweiz, stellt gleich zu Beginn klar: «Die Basis für alle Massnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sind die Arbeitsbedingungen einer klassischen Metzgerei, wie sie Bell ist.» Der gelernte Metzger spricht das Kerngeschäft des Lebensmittelunternehmens an, das längst weit mehr als Fleischwaren produziert. Doch gestartet wurde die international tätige Gruppe 1869 als Metzgerei. Was nach wie vor der bekannteste Zweig der Nummer eins der Schweizer Fleischbranche ist.

Die Arbeit in der Metzgerei ist anstrengend, umso wichtiger sind gesundheitsfördernde Massnahmen.
Die Arbeit in der Metzgerei ist anstrengend, umso wichtiger sind gesundheitsfördernde Massnahmen.

Das Handwerk der Fleischfachleute ist streng. «Das sind belastende Arbeitsplätze für Jung und Alt. Man steht den ganzen Tag. Die Arbeit beginnt frühmorgens. Es ist kalt, feucht. Es ist eine klassisch körperliche Tätigkeit», sagt Strub. Metzger seien sich das gewohnt. Aber bei Bell Schweiz arbeiten an den 14 Standorten unter den rund 2800 Mitarbeitenden auch viele ungelernte Leute, für die das neu sei.

Das Label «Friendly Work Space» gibt Struktur

Darum sind Gesundheitsförderung und Prävention besonders wichtig. Seit 2016 ist Bell Schweiz mit dem Label «Friendly Work Space» zertifiziert. Das BGM-Team umfasst fünf Personen, darunter Noémie Windenberger, Leiterin Administration bei der Geschäftseinheit Seafood und Präsidentin der Mitarbeitenden-Vertretung Bell Schweiz.

«Wir haben schon vorher viel gemacht, allerdings nicht konzeptionell zusammengefasst unter dem BGM-Begriff», blickt Strub zurück. Das habe sich bei der ersten Zertifizierung gezeigt. Mittlerweile hat Bell Schweiz das zweite Re-Assessment erfolgreich absolviert. Alle drei Jahre durchlaufen «Friendly Work Space»-Betriebe ein Re-Assessment. «Durch das Label haben wir uns Strukturen auferlegt», so Strub. Beim BGM könne man sehr viel machen, «aber uns ist wichtig, dass die Angebote umgesetzt und gelebt werden».

Entlastung dank Exoskelett

«Wir arbeiten sehr eng mit der Swica-Versicherung zusammen. Die Swica ist ebenfalls ein «Friendly Work Space»-Labelbetrieb. Da haben wir ein gesamtheitliches Absenzenmanagement als Hintergrund. Aufgrund dessen arbeiten wir an einer Evaluationssitzung Massnahmen aus», sagt Strub. Häufiger Grund für Absenzen seien Probleme mit dem Skelett aufgrund der körperlichen Tätigkeit. Der Ergonomie werde deshalb seit Jahren viel Aufmerksamkeit gewidmet.

Im Produktionsbetrieb von Bell wird aufgrund der Tätigkeit vor allem der Ergonomie viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Im Produktionsbetrieb von Bell wird aufgrund der Tätigkeit vor allem der Ergonomie viel Aufmerksamkeit gewidmet.

Zusammen mit den Profis der Swica würden die Arbeitsplätze analysiert. Es werde geprüft, was sich verbessern lasse, erklärt Noémie Windenberger: «An einem normalen Tag heben die Mitarbeitenden beim Wareneingang im Seafood rund 30 Tonnen Fisch. Darum haben wir dort verschiedene Maschinen installiert und programmiert, um die Mitarbeitenden zu entlasten.» Mittlerweile gehen die Massnahmen noch weiter, wie Daniel Strub sagt: «Unter anderem setzen wir Exoskelette ein, das läuft an diversen Standorten.»

Verband man diese mechanischen Stützstrukturen bisher hauptsächlich als Hilfsmittel für Gelähmte, werden sie inzwischen bei handwerklichen Tätigkeiten oft eingesetzt. Doch wie kommt das bei den Bell-Mitarbeitenden an?

«Einige haben das Gefühl, es hilft», sagt Noémie Windenberger. Andere würden sich damit nicht wohlfühlen. Dass nicht alle Neuerungen sofort bei allen gut ankommen, sei normal, erklärt Strub. «Das braucht zu viel Zeit, das geht nicht», sei eine oft geäusserte Reaktion.

Das Label «Friendly Work Space»


Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gestützt. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die einen gesetzlichen Auftrag hat, stellt die Zertifizierung aus. Basis bilden sechs Qualitätskriterien, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden fassbar und bewertbar machen und von unabhängigen, externen Assessierenden geprüft und bestätigt werden. «Systematisches BGM lohnt sich für Firmen und Organisationen unter anderem aufgrund der präventiven Wirkung, der Massnahmen zur raschen Wiedereingliederung und der entsprechenden Kosteneinsparungen. BGM und das Label «Friendly Work Space» werden zudem immer wichtiger im Employer Branding», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.

Gesundheitsmanagement zu Mitarbeitenden bringen

Darum spielt die Kommunikation beim betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Rolle. Bell Schweiz setzt hier auf mehrere Kanäle. Einerseits werden die Angebote über Aushänge, in der Mitarbeitendenzeitung und mit Flyern bekannt gemacht. Andererseits ist alles rund um das BGM auch im Intranet zu finden, wo sich der Bell-CEO per Videobotschaft zum Thema Gesundheit an die Belegschaft wendet. Dass die Bekanntheit des BGM-Angebots funktioniert, zeigt eine Bachelorarbeit, die dies untersucht hat. 70 Prozent der Mitarbeitenden kennen die Angebote. Bei der Nutzung hängt es vom Angebot ab, räumt Strub ein.

Damit BGM noch direkter beim Personal ankommt, wird neu eine App ausgerollt. «Wir wechseln vom Hol- zum Bring-Prinzip», sagt Strub, sodass sich die Mitarbeitenden die Informationen nicht zusammensuchen müssten. Das Ziel sei, alle Leute online zu erreichen. «So können wir kommunizieren, und die Mitarbeitenden können sich das zum Beispiel einmal in der Woche herunterladen», sagt Windenberger. Angesichts der diversen Belegschaft aus rund 70 Nationen werden die Informationen mehrsprachig kommuniziert.

Psychische Gesundheit im Fokus

Wichtig bei der Verankerung aller Massnahmen und vor allem bei der Prävention sind die Führungskräfte. Diesen kommt auch bei der Früherkennung und Intervention eine wichtige Rolle zu. Damit die rund 400 Teamleiterinnen und Teamleiter aus Produktion, Administration und verschiedenen Führungsstufen fit sind für diese Aufgabe, werden sie regelmässig geschult.

«Was uns neben körperlichen Beschwerden immer mehr beschäftigt, sind psychische Erkrankungen», sagt Strub. Dazu hätten sie im vergangenen Jahr das Programm «Training Absenzmanagement» gestartet. «Das Spezielle daran ist, dass wir mit einem Theater und Schauspielenden arbeiten, die Szenen spielen. Hier können sich die Mitarbeitenden einbringen, müssen aber nicht. Wir haben dies an einer Veranstaltung von Gesundheitsförderung Schweiz gesehen, und wir haben das jetzt bei uns institutionalisiert.» Das komme bei den Mitarbeitenden sehr gut an, wie sie aus zahlreichen Feedbacks wissen würden.

«Dort gehts darum, wie spreche ich als Führungskraft die Absenz an? Das klingt ja immer ganz einfach: Doch von heutigen Chefs verlangt man, dass sie berufliche Profis und gleichzeitig Psychologin oder Psychologe sind. Das ist unglaublich schwierig», stellt Strub klar.

Privater Stress nimmt zu

Bei einer Absenz sehe man wie bei einem Eisberg oft nur die Spitze, zieht Strub den Vergleich zu psychischen Belastungen. Doch neben Druck bei der Arbeit würden die Angestellten vielleicht auch mit privaten Problemen familiärer oder finanzieller Art kämpfen. Diese hätten zugenommen, so Strub. «Das gibt eine Kumulation: Im Geschäft wird es nicht weniger, und das Private kommt dazu. Das sind dann Gründe, die uns wie entgleiten.»

Bei psychischen Problemen sei es in einem handwerklichen Unternehmen zudem oft so, dass sich Betroffene fragen, ob sie das bei ihren Vorgesetzten ansprechen dürfen. Psychische Erkrankungen waren lange stigmatisiert. «Doch die Mentalität hat schon geändert», stellt Noémie Windenberger fest. Die Führungskräfte seien sensibilisiert, «wir sind da, und die Instrumente sind vorhanden. Die Leute müssen nur auf uns zukommen», sagt Strub.

Auch die rund 150 Auszubildenden bei Bell bringen einen ganzen Rucksack an Stressfaktoren mit. Die Umstellung von Schule zu Beruf, vom Sitzen zur strengen körperlichen Arbeit kann schwierig sein. Entsprechend gehe man auf diese Fragen ein und hole die Lernenden ab. Unter anderem kommt das Programm Apprentice von Gesundheitsförderung Schweiz zum Einsatz, die im Arbeitspapier 55 entsprechende Tipps bereithält. Was Bell Schweiz darüber hinaus macht, hat Vorbildcharakter: Das Festigungsjahr bietet allen Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern für mindestens ein Jahr einen Job.

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