Sponsored Content «Die Kirche ist der perfekte Ort für einen Krimi»

In Kooperation mit Lexus

28.3.2023

Als Kind wollte er Pfarrer werden. Als Erwachsener arbeitete er bei einer Bank und später für ein Pharmaunternehmen. Heute ist Marc Voltenauer mit 50 Jahren einer der wenigen Westschweizer Schriftsteller, die vom Schreiben leben können.

In Kooperation mit Lexus

Die Anzahl der Schriftsteller wächst und wächst. Schaut man sich die Verlagswelt an, stellt man fest, dass ihre Werke meistens in Auflagen von einigen Hundert Exemplaren veröffentlicht werden. Und ihre Bekanntheit beschränkt sich meist auf einen überschaubaren Kreis. Einigen von ihnen gelingt es aber, ein breiteres Publikum anzusprechen. In der Westschweiz sind diese jedoch rar gesät. Marc Voltenauer ist mit über einer Million Leserinnen und Lesern einer der wenigen Schriftsteller aus der Romandie, die vom Schreiben leben können.

Sein fünfter Kriminalroman um Inspektor Auer erschien kürzlich im Verlag Slatkine & Cie. «Cendres ardentes» beginnt mit einer Leiche im Genfersee und führt im Lauf der Geschichte bis nach Albanien. Ebenfalls in diesem Jahr erschienen ist Voltenauers vierter Jugendroman aus der Reihe «Frissons suisses» («Tatort Schweiz»). Kommt hinzu, dass Marc Voltenauer auch über den Röstigraben hinaus bekannt ist: Zwei seiner Bücher, «Le Dragon du Muveran» («Das Licht in dir ist Dunkelheit») und «Qui a tué Heidi?» («Wer hat Heidi getötet?»), wurden ins Deutsche übersetzt. Ebenso sein Reiseführer «111 Orte in den Waadtländer Alpen, die man gesehen haben muss». Diesen schrieb er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Benjamin Amiguet für den Emons Verlag. Und last but not least – mit «Tatort Schweiz. Gefahr am Grossen Sankt Bernhard» ist dieses Jahr erstmals ein Werk aus der Jugendromanreihe «Frissons suisses» auf Deutsch erhältlich.

Bücher schreiben und verkaufen

Mittlerweile kann man Inspektor Auer mittels App bei seinen Ermittlungen in den Strassen von Gryon über die Schulter schauen. In dem Dorf also, in dem sein Schöpfer lebt und auch sein erster Roman spielt. Marc Voltenauer gibt Workshops an Schulen und tut sich manchmal mit Winzern oder Versicherungsgesellschaften zusammen, um seine Bücher zu bewerben. «Ich bin proaktiv und warte nicht darauf, dass jemand zu mir kommt», sagt er lächelnd. In einem Land, in dem sich Schriftsteller doch bitte um das Schreiben und nicht auch noch um die Vermarktung ihrer Bücher kümmern sollen, hat ihm das einiges an Kritik eingebracht. Noch dazu in einem Land, in dem grosse und laute Erfolge eher verpönt sind. «In der angelsächsischen Welt ist das ganz anders. Da ist das Marketing ein integraler Bestandteil des Schriftstellerdaseins.»

Pionier der Hybrid-Automobile

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Marc Voltenauer wurde 1973 in Genf geboren. Sein Vater ist Deutscher, seine Mutter Schwedin. Zu Hause wurde Deutsch und Schwedisch gesprochen, sodass er heute drei Sprachen fliessend beherrscht. Schon früh interessierte sich Voltenauer für Kriminalromane und -filme. «Als Teenager habe ich sämtliche Bücher von Agatha Christie gelesen. Dann brachte mich meine Mutter, auch ein grosser Christie-Fan, dazu, nordische Krimis auf Schwedisch zu lesen: Henning Mankell, Camilla Läckberg beispielsweise.»

Mit zwölf Jahren wollte Marc Voltenauer aber keineswegs Schriftsteller werden, sondern Pfarrer. Vielleicht war dieser Wunsch durch seinen Grossvater mütterlicherseits, ein Bischof der lutherischen Kirche in Schweden, beeinflusst. Aber ganz bestimmt durch einen jungen Pastor aus Versoix, der seinen Beruf auf eine sehr humanistische Art und Weise ausübte. «Neben dem Spirituellen und Religiösen war es der menschliche Aspekt, der mich interessierte.» Also studierte Voltenauer Theologie und schloss seinen Bachelor ab. Aber Pfarrer sollte er nie werden. Während seiner Tätigkeit für die christliche Organisation Unions chrétiennes de Genève entdeckte er sein Interesse für Management und sein unternehmerisches Denken. Nach seinem Studium fand er eine Stelle im Personalwesen der Genfer Kantonalbank, wo er auch für interne Seminare verantwortlich war. Der Umgang mit Menschen stand auch hier stets im Mittelpunkt.

Die Offenbarung kam beim Spazieren

Bei der Bank lernte er Benjamin kennen, der bis heute sein Lebenspartner ist. Beide teilen die Lust am Reisen. Deshalb beschlossen sie, zusammen auf eine Weltreise zu gehen. 2011 gaben sie ihre Jobs und die Wohnung auf und reisten ein Jahr lang rund um die Welt. «Ich las noch mehr Kriminalromane als sonst und begann, sie zu verstehen. Wie sie aufgebaut waren und welche Techniken sie nutzten, um Handlung und Spannung zu erzeugen. Ich fand den Gedanken toll, Krimiautor zu werden. Auch wenn ich damals noch nie selber etwas geschrieben hatte.»

Als sie 2012 in die Schweiz zurückkehrten, kamen sie zunächst bei Benjamins Eltern in Gryon unter. Es folgte Marc Voltenauers Offenbarung: «Kurz vor Weihnachten spazierte ich durch Gryon und dachte mir, dass dies der perfekte Ort für eine Kriminalgeschichte wäre. Mir erschien plötzlich das Bild einer Leiche in der wunderschönen, kleinen Dorfkirche. In der folgenden Nacht fand ich keinen Schlaf. Ich stand auf und machte mir Notizen. Drei Nächte später hatte ich das Grundgerüst für ‹Das Licht in dir ist Dunkelheit›. Dann begann ich mit dem Schreiben. Entgegen meiner Befürchtungen ging es mir sehr fliessend von der Hand. Aber wie Camilla Läckberg einmal sagte: ‹Einen Krimi zu schreiben, ist 10 Prozent Kreativität und 90 Prozent Schweiss.› Ich benötigte zwei Jahre, um ‹Das Licht in dir› fertig zu schreiben.» Nachdem er eine Anstellung in einem Pharmaunternehmen gefunden hatte, in dem er rasch in die Geschäftsleitung aufstieg, stand Marc Voltenauer jeden Morgen um 5:30 Uhr auf, um zu schreiben, bevor er ins Büro ging.

Erfolg ab dem ersten Roman

Was folgt, ist bekannt. 2015 publizierte sein erster Verlag, Plaisir de Lire, «Das Licht in dir ist Dunkelheit» in einer Auflage von 800 Exemplaren. «Schon in der ersten Woche waren alle Exemplare verkauft. Es wurden 1000 Exemplare nachgedruckt. Weitere 2000 folgten.» Natürlich berichtete auch die Presse über den Erfolg – und die Mundpropaganda tat ihr Übriges. Das Buch hat sich bis heute über 75'000 Mal verkauft. Auch die weiteren Bücher von Marc Voltenauer wurden zu Bestsellern. Seit 2018 kann er nun vom Schreiben leben.

«Ich bin natürlich Kleinunternehmer, aber mein Antrieb kommt generell von der Lust am Schreiben und Geschichtenerzählen. Während meines Theologiestudiums interessierte ich mich sehr für Psychologie und Psychoanalyse. Den Menschen zu verstehen, das fasziniert mich auch beim Schreiben: Ich erschaffe Charaktere und ihre Wesen, stelle Fragen über das Leben, den Tod, über Rache. In einem Krimi lassen sich viele soziale Verhältnisse aufzeigen. Wenn ich an einem neuen Buch arbeite, recherchiere ich zuerst sechs Monate. Ich rede mit zahlreichen Leuten, gehe einem Thema auf den Grund. Der Fokus liegt dabei immer darauf, wie der Mensch tickt.» Marc Voltenauer lächelt. So sieht ein glücklicher Schriftsteller und Mensch aus.

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