Neue Smartwatch Apple Watch sagt Bescheid, wenn der Sauerstoff im Blut knapp wird

dpa/dj

16.9.2020

Üblicherweise gibt es von Apple im September neue iPhones – doch im Pandemie-Jahr 2020 dauert das einige Wochen länger. Der Konzern stellt aber schon einmal neue Computer-Uhren und iPads vor – die Apple Watch punktet dabei mit hochrelevanten Gesundheitsfeatures.

Apple will sich mit neuen Abo-Angeboten stärker im Alltag der Nutzer seiner Geräte verankern. Der iPhone-Konzern bündelt dafür erstmals mehrere Dienste in günstigeren Paketen und steigt auch ins Geschäft mit Online-Trainings ein.

Bei seiner erfolgreichen Computer-Uhr verstärkt Apple zugleich den Fokus auf Gesundheit und Fitness. Und ein neues iPad-Modell bekommt als erstes einen frischen leistungsstarken Chip. Die neue iPhone-Generation, die sonst im September erscheint, kommt dieses Jahr unterdessen einige Wochen später.

Neues Kombi-Angebot

Das Kombi-Abo Apple One hat mehrere Preisstufen, wie Apple bei einer Online-Präsentation am Dienstag ankündigte. Dass der Konzern darin seine Musik-, Video- und Spiele-Angebote zusammenführt, könnte das Streaming-Geschäft insgesamt stärker in diese Richtung drängen – nachdem bereits Amazon mit seinem Prime-Service auf ein ähnliches Modell setzt.

Für 18.50 Franken bekommt man bei Apple zusätzlich zu Musik, Video und Spielen von Apple Arcade 50 Gigabyte Online-Speicher für einen Nutzer. Für 25.50 Franken sind es dann 200 Gigabyte für bis zu sechs Familienmitglieder.

Die dritte One-Preisstufe, die neben dem maximalen Online-Speicher von 2 Terabyte auch das Zeitungs- und Magazinabo Apple News+ und den neuen Dienst Fitness+ einschliesst, wird es in der Schweiz zunächst nicht geben, weil sie hierzulande vorerst nicht eingeführt werden. In den USA kostet Apple One Premier 29,95 Dollar im Monat. Fitness+, wo es wöchentlich neue Trainings-Anleitungen in Verbindung mit der Apple Watch geben soll, kostet allein 9,99 Dollar im Monat. Das Angebot wird allerdings neben den USA zunächst nur in Grossbritannien, Irland, Kanada, Australien und Neuseeland verfügbar sein.

Apple Watch Series 6 misst Sauerstoffsättigung

Die am Dienstag vorgestellte neue Apple Watch Series 6 kann nun auch den Sauerstoff-Gehalt des Bluts ermitteln. Apple ermittelt ihn mit Hilfe eines neuen Sensors, der rotes und infrarotes Licht nutzt und die Farbe des Bluts erkennt. Der Wert gilt als ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und kann als Frühwarnung für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion dienen — wobei Apple betont, dass die Messung nicht für medizinische Zwecke genutzt werden sollte. Es beteiligt sich aber an einer Studie, ob die Apple Watch offiziell als ein solches Warnsystem bei Erkrankungen des Atemsystems dienen kann. 

Apple hält seit dem Verkaufsstart der ersten Apple Watch 2015 eine führende Position im Geschäft mit Computer-Uhren. Das Weihnachtsquartal ist traditionell besonders wichtig für den Absatz. Deshalb wurden neue Modelle zuletzt stets im Herbst vorgestellt.



Die neue Apple Watch Series 6 bekommt auch einen neuen Chip, der bei zu 20 Prozent schneller sein soll und weitere Gehäusefarben. Zugleich bietet der Konzern erstmals auch ein günstigeres neues Modell an, die Apple Watch SE, mit weniger Funktionen an. Es fehlen unter anderem die Ermittlung der Sauerstoff-Sättigung und die Option, das Display ständig an zu haben. Das SE-Modell wird in der Schweiz ab 299 Franken verkauft, während die Series 6 ab 419 Franken kostet. Damit erschwert Apple Konkurrenten wie Samsung, Huawei und Fitbit die Aufholjagd. Die Uhr wird ohne ein Ladegerät ausgeliefert. Apple argumentiert, dass in den Haushalten inzwischen genug Ladegeräte seien und man so die Umweltbelastung senken könne.

Neuer Chip feiert Premiere im iPad Air

Da die neue iPhone-Generation in diesem Jahr erst später kommt, zieht der neueste Apple-Prozessor als erstes ins am Dienstag vorgestellte iPad Air (ab 629 Franken) ein. Das Chip-System A14 Bionic wird erstmals mit Strukturbreiten von 5 Nanometern gefertigt – wodurch eine höhere Leistung auf gleicher Fläche möglich ist. Unterdessen tut sich der langjährige Chip-Primus Intel schwer bei dem Übergang zu niedrigeren Strukturbreiten.

Das neue iPad Air hat jetzt einen deutlich kleineren Rahmen um das Display ähnlich wie das teurere iPad Pro. Es bietet erstmals in einem Apple-Gerät einen Fingerabdruck-Scanner im Power-Knopf – was gerade in der Pandemie-Zeit, in der man oft eine Maske trägt, problemloser sein kann als Entsperren per Gesichtserkennung.



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