Datenleck bei Tesla Autopilot verursacht wohl zahlreiche Crashs

mmi

26.5.2023

Elon Musk's Versprechen

Elon Musk's Versprechen

Tesla’s Chef Elon Musk weiss, wie man im Gespräch bleibt. Regelmässig verspricht er Fantastisches. Gehalten hat Tesla zwar schon einige Versprechen, aber eben längst nicht alle. Hier sind die Top 5 der offenen Versprechen von Elon Musk.

12.04.2023

Rund 100 Gigabyte – so viele Daten haben Journalisten vom «Handelsblatt» zum Autohersteller Telsa zugespielt bekommen. Darin werden neben vertraulichen Kundendaten auch Probleme mit dem Autopilot-System geleakt. 

mmi

26.5.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Datenleck bei Tesla zeigt, dass das Autopiloten-System nicht wie von Eigentümer und Gründer, Elon Musk, versprochen, reibungslos funktioniert.
  • Aus den Dateien gehen über 4000 Beschwerden zum Autopiloten ein, der eigenmächtig Vollbremsungen oder Beschleunigungen verursacht.

Mehrere Whistleblower haben dem deutschen «Handelsblatt» (zahlungspflichtiger Inhalt) 100 Gigabyte interner Tesla-Daten zugespielt. Die Dokumente sollen dem IT-System des Konzerns entstammen.

Über sechs Monate hat ein 12-köpfiges Team rund 23'000 Dateien ausgewertet. Darin stehen vertrauliche Daten zu Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern – etwa Gehaltslisten, technische Berichte, sogar die mutmassliche Fahrzeug- und Sozialversicherungsnummer von Eigentümer Elon Musk sind zu finden, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

Selbstständige Vollbremsung: 4000 Beschwerden zum Autopiloten

Auffällig sind insbesondere die zahlreichen (über 4000) Beschwerden zum Autopiloten, der selbstständig und von den Lenkern ungewollt aufs Gas drückt oder abrupt bremst.

Ein Schweizer Kunde etwa hat sich laut den Dokumenten darüber beschwert, dass er im Sommer 2021 mit seinem Tesla Model S auf der A3 unterwegs war. Als er überholen wollte, habe das Auto selbstständig eine Vollbremsung gemacht. Glücklicherweise blieb der Vorfall ohne Konsequenzen.

Jedoch haben nicht alle so viel zu beanstanden. So zeigen die Dokumente, dass durch automatische Vollbremsungen Autos von hinten aufgeprallt sind. Auch eigenständige Beschleunigungen des Autos werden in den sogenannten Tesla-Leaks reklamiert, auf die Sach- und Materialschäden folgten.

Laut Recherche des «Handelsblatt», das nach eigenen Angaben Dutzende Betroffene kontaktiert hat, haben die Vorfälle bestätigt. Weiter klagten sie darüber, dass der Autohersteller ungenügend mit ihren Beschwerden umgegangen sei, indem die Vorwürfe an die Kunden zurückgewiesen wurden. 

Musks zentrales Versprechen wackelt

Die zahlreichen Beschwerden sind brisant, weil sie Zweifel am Sicherheitssystem und der Funktionalität des Autopiloten schüren – eines der zentralen Versprechen von Musk, der in Medien bereits sagte, dass in naher Zukunft Autos selbstständig fahren werden – «ob Tesla viel Geld wert ist oder praktisch null».

Die Journalist*innen des «Handelsblatt» haben Tesla und Musk selbst zu den geleakten Daten konfrontiert, worauf nur der hauseigene Anwalt reagierte. Er verlangte, die Daten zu löschen und vermutet, dass ein «verärgerter ehemaliger Mitarbeiter» vor seinem Abgang im Unternehmen «seinen Zugang als Servicetechniker missbraucht hat».

Der Informant hat die Daten auch den deutschen und den holländischen Datenschutzbehörden zukommen lassen. Diese bestätigten das gegenüber der Zeitung: «Der Landesbeauftragten liegen ernst zu nehmende Hinweise auf mögliche Datenschutzverletzungen durch den Automobilkonzern Tesla vor», schreibt zum Beispiel ein Sprecher der Landesdatenschutzbeauftragten in Brandenburg.

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