Neue Android-Smartphones Bildschirm zum Anhängen, Venen zum Entsperren

Henning Steier, Barcelona

24.2.2019

Ans 5-Smartphone LG V50 ThinQ kann man einen zweiten Bildschirm hängen.
Ans 5-Smartphone LG V50 ThinQ kann man einen zweiten Bildschirm hängen.
Bild: PD

Das LG V50 ThinQ und das LG G8 ThinQ haben einige ungewöhnliche Neuerungen zu bieten. 

Samsung und Huawei mögen mit dem Galaxy Fold beziehungsweise Mate Flex darüber streiten, wer das Rennen ums beste faltbare Smartphone gewinnt. LG geht einen anderen Weg, denn die Südkoreaner haben am MWC19 Barcelona mit dem V50 ThinQ ein 5G-Smartphone präsentiert, an das man auf Wunsch einen zweiten Bildschirm hängen kann. 

Das an der Rückseite anzubringende 6,2-Zoll-OLED-Panel lässt sich mittels Scharnier in zwei Winkeln arretieren: ganz, also um 180 Grad ausgeklappt oder bei 104 Grad, als im von Notebooks wie Lenovos Yoga-Serie bekannten Zeltmodus. Und was fängt man mit dem zweiten Bildschirm an? Auf diesem kann man beispielsweise eine Messenger-App nutzen, während man ein Video auf dem anderen schaut.

Einen eigenen Akku hat der Bildschirm nicht. Es bleibt abzuwarten, wie lange es der 4000-mAh-Stromspeicher des Hauptgeräts daher mit einer Ladung schafft.  Das V50 ThinQ wird in ein paar Monaten auch in der Schweiz zu haben sein – unter anderem bei Swisscom. Einen genauen Termin gibt es bisher ebenso wenig wie einen Preis. 

Das LG G8 ThinQ lässt sich auch per Venenerkennung entsperren. 
Das LG G8 ThinQ lässt sich auch per Venenerkennung entsperren. 
Bild: LG

LG will sein ebenfalls heute vorgestelltes Flaggschiff-Smartphone G8 ThinQ mit einer neuen Sensor-Technologie punkten lassen. Diese wurde mit Infineon entwickelt. Dank sogenannter Z-Kamera kann man die Hand 15 bis 20 Zentimeter über dem Smartphone halten und es so steuern, also beispielsweise die Musikwiedergabe stoppen.

Lichtpulse zur Entfernungsmessung

Zum Einsatz bei der mit Infineon entwickelten Technologie kommt das Laufzeitverfahren: Es werden mittels Lichtpulsen Entfernungen gemessen. Die Kamera misst, wie lange das Photon braucht, um zum Ursprung zurückzukehren. Das Ganze erinnert an Laserscanner. Neu ist, dass man die Technologie in derartig kleinen Sensoren untergebracht hat, dass diese in Smartphones passen. Manche Kurz-Tester berichten allerdings von nennenswerten Verzögerungen bei der Eingabe. 

Ausserdem ist als Abgrenzungsmerkmal eine Venenerkennung an Bord. Bekanntlich setzen die meisten Oberklassengeräte auf Fingerabdrucksensoren und Gesichtserkennung zwecks Anmeldung. Das Entsperren des Geräts durch mittels Venen soll laut LG sicherer als die anderen Verfahren sein, denn es sei deutlich schwieriger Venenmuster zu fälschen. Zudem liege die Chance bei 1 zu einer Milliarde, dass eine andere Person das gleich Profil hat. Gesichtserkennung und Fingerabdrucksensor hat das G8 aber auch zu bieten.

Display als Lautsprecher

Innovativ und Platz auf der Vorderseite sparend: LG hat im G8 ein OLED-Display verbaut, das durch Vibrationen Töne erzeugt und daher als zweiter Lautsprecher dient.

Ansonsten bringt das 6,1-Zoll-Gerät die übliche Hardware eines Android-Highend-Geräts der aktuellen Saison mit: Dreifach-Kamera auf der Rückseite, ein Qualcomm Snapdragon 855, sechs Gigabyte RAM sowie 128 Gigabyte erweiterbaren Flash-Speicher. Das Gewicht liegt bei sehr guten 167 Gramm. Der Akku wirkt mit 3500 mAh aber etwas zu schwach für ein Highend-Smartphone. 

Preis und Verfügbarkeit in der Schweiz nannte LG für das G8 bisher nicht. Das gilt auch fürs LG G8s. Im Gegensatz zum G8 ist dieses mit einem 6,2- Zoll-Display ausgerüstet. Die Auflösung ist mit 2248 x 1080 Pixeln (FHD+) aber viel niedriger. Es gibt überdies eine Version mit mageren 64 GByte Flash-Speicher. Die Selfie-Kamera entspricht jener des G8, die erste Linse der Rückkamera löst aber nur mit 13 Megapixeln auf.

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Bildergalerie: Highlights am MWC19 Barcelona 

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