Neuer Elektroauto-König Chinesischer Hersteller BYD überholt Tesla

Von Dirk Jacquemien

3.1.2024

BYD macht sich fein für die Expansion nach Europa.
BYD macht sich fein für die Expansion nach Europa.
Imago

Erstmals hat Tesla in einem Quartal nicht die meisten Elektroautos ausgeliefert. Neuer Spitzenreiter ist das aufstrebende chinesische Unternehmen BYD.

Von Dirk Jacquemien

3.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • BYD hat Tesla vom Thron gestossen und stellt nun mehr Elektroautos her als alle andere Hersteller.
  • Dabei steht das chinesische Unternehmen noch am Anfang seiner internationalen Expansion.
  • Mit einer Fabrik in Ungarn soll nun auch der europäische Markt ins Visier genommen werden.

Das chinesische Unternehmen BYD konnte im vierten Quartal 2023 525'409 E-Autos verkaufen. Tesla schaffte es im gleichen Zeitraum auf 484'507 Fahrzeuge. Das ist zwar ein Rekord für den US-Konzern, erstmals war Tesla aber in einem Quartal nicht mehr der weltweite Spitzenreiter bei Elektroautoverkäufen.

Das in der Tech-Metropole Shenzhen beheimatete BYD hat in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt. Im Vergleich zu 2022 konnten im zurückliegenden Jahr 73 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt werden, der Konzern ist inzwischen der führende chinesische Autohersteller.

Staat greif Elektromobilität unter die Arme

BYD profitiert davon, dass Elektromobilität in China staatlich massiv gefördert wird, mit stattlichen Subventionen für in dem Bereich aktive Hersteller. BYD stellt wie Tesla auch seine eigenen Batterien her und die geringen Produktionskosten in China erlauben es dem Unternehmen, seine Autos deutlich günstiger als die Konkurrenz anzubieten.

Der heimische Markt ist für BYD immer noch der mit Abstand wichtigste. Allerdings begann man schon in den letzten Jahren vorsichtig eine internationale Expansion, zunächst mit Fokus auf Schwellenländern wie Brasilien und Südafrika. Doch nun hat BYD auch Europa ins Visier genommen.

Erste Fabrik in Europa geplant

Letzten Monat kündigte das Unternehmen an, in Ungarn eine Fabrik bauen zu wollen. Einige ausgewählte Modelle sind bereits in Europa erhältlich, allerdings noch zu teils doppelt so hohen Preisen wie in China. Entsprechend wenig attraktiv ist der Hersteller derzeit.

In der Schweiz gibt es BYD-Fahrzeuge noch nicht direkt zu kaufen, in Deutschland beispielsweise ist der Hersteller seit Ende 2022 vertreten. In dem Autoland konnte es im ersten Halbjahr 2023 aber nur gerade 228 Fahrzeuge verkaufen. Luft nach oben ist also definitiv vorhanden.