Cambridge Analytica Facebook erzielt Teilerfolg in Datenskandal-Prozess 

SDA

28.8.2022 - 05:13

Mark Zuckerberg, operativer Chef des Social-Media-Giganten Facebook, darf sich freuen.
Mark Zuckerberg, operativer Chef des Social-Media-Giganten Facebook, darf sich freuen.
Keystone

Im langwierigen Prozess gegen Facebook wegen der Weitergabe privater Nutzerdaten an die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica und andere gibt es eine vorläufige Einigung.

Wie aus Gerichtsakten hervorgeht, reichte Facebook am Freitag (Ortszeit) bei einem Gericht in San Francisco den Entwurf einer Grundsatzeinigung ein und beantragte die Aussetzung des Verfahrens für 60 Tage, um die Vereinbarung schriftlich auszuarbeiten.

Das Unternehmen nennt in dem Antrag weder eine Entschädigungssumme noch andere Bedingungen der geplanten Vereinbarung. Der Facebook-Mutterkonzern Meta reagierte am Samstag zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Facebook-Nutzer hatten 2018 Klage gegen das Online-Netzwerk wegen Verletzung der Regeln zum Schutz der Privatsphäre eingereicht, weil Facebook persönliche Nutzerdaten an Cambridge Analytica und andere weitergegeben hatte.

Nutzer*innen getäuscht

Die britische Beratungsfirma, die mittlerweile nicht mehr existiert, hatte die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern ausgewertet. Die Ergebnisse wurden unter anderem für die Brexit-Kampagne vor der britischen Volksabstimmung zum EU-Austritt Grossbritanniens 2016 und für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump genutzt.

Im Juli 2019 belegten die US-Bundesbehörden Facebook mit fünf Milliarden Dollar Strafe, weil das Unternehmen seine Nutzer getäuscht habe. Zudem beauftragten sie eine unabhängige Kontrollinstanz damit, den Umgang von Facebook mit persönlichen Daten zu überprüfen.

Im September sollen Meta-Chef Mark Zuckerberg und die scheidende Geschäftsführerin Sheryl Sandberg von der US-Justiz zu dem Skandal befragt werden.

Seit dem Cambridge-Analystica-Skandal hat Facebook wegen Missbrauchsverdachts Tausenden Apps den Zugang zu seinen Daten gesperrt und den Umfang der für Entwickler zugänglichen Daten eingeschränkt. Ausserdem ist es für Nutzer nun leichter, die Weitergabe ihrer Daten zu beschränken.