Ungewöhnliche Erziehungsmethode Familienvater legt Internet in ganzer Gemeinde lahm

Dirk Jacquemien

21.2.2022

Weil seine Kinder abends das Smartphone nicht zur Seite legten, schaffte sich ein Vater einfach einen Störsender an.
Weil seine Kinder abends das Smartphone nicht zur Seite legten, schaffte sich ein Vater einfach einen Störsender an.
Getty Images

Weil er von der exzessiven Smartphone-Nutzung seiner Kinder genervt war, hat ein französischer Vater unbeabsichtigt das Mobilfunknetz in seiner gesamten Gemeinde lahmgelegt.

Dirk Jacquemien

21.2.2022

Ein Mysterium hielt die an der französischen Atlantikküste zwischen Bordeaux und Biarritz gelegene 1000-Seelen Gemeinde Messanges über Wochen hinweg in Atem. Jeden Tag zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens fiel das Mobilfunknetz im Ort vollständig aus.

Die Mobilfunkbetreiber konnten sich den Ausfall nicht erklären und so machte sich die Netzbehörde ANFR auf die nächtliche Spurensuche. Ein Ermittler mit Messgeräten bemerkte dann, dass pünktlich um Mitternacht ein Störsender eingeschaltet wurde. Auch den Ursprung des Störsignals konnte er orten, es kam aus einem Einfamilienhaus an der Küste.

Teenager konnten Handy nicht weglegen

Im Haus gab sich dann der Besitzer des Störsenders zu erkennen. Es war ein Familienvater, der das Gerät im Internet erworben hatte. Seine Begründung für den Betrieb des Störsenders: Seine Kinder im Teenageralter seien während der Corona-Pandemie abhängig vom Smartphone und Social Media geworden und würden dies abends exzessiv nutzen, statt einzuschlafen.

Der Störsender schien ihm da das nützlichste Mittel, um seinen Nachwuchs zur Bettruhe zu motivieren. Offenkundig war das Gerät allerdings deutlich stärker als gedacht. Der Betrieb ist allerdings so oder so rechtswidrig, dem Mann droht nun eine Busse bis 30'000 Euro (31'200 Franken) sowie bis zu sechs Monate Haft.