«Monster Hunter Rise» Monsterjäger kommen endlich wieder auf ihre Kosten

Pascal Wengi

24.3.2021

Monster können im neusten Teil nicht nur bekämpft werden, sondern werden auch zu Verbündeten.
Monster können im neusten Teil nicht nur bekämpft werden, sondern werden auch zu Verbündeten.
Capcom

Seit «Monster Hunter World» erfreut sich der Action-Rollenspiel-Hit auch ausserhalb Japans grosser Beliebtheit. Doch ob die Fortsetzung mit «Monster Hunter Rise» nun wirklich nochmal ein Schritt nach vorne ist?

Das Erlegen eines Monsters durch den Helden gehört seit Menschengedenken zur Grundlage jedes guten Epos und spätestens seit  «Die unendliche Geschichte» träumt manch ein Kind (oder Erwachsener) davon, auf dem Rücken eines freundlichen Drachen in ein Abenteuer zu ziehen. 

Letzteres ist eines der grossen neuen Features im neusten Teil der «Monster Hunter»-Reihe, denn die Ungeheuer lassen sich nun nicht bloss bekämpfen, sondern auch reiten und als lebendige Waffe in den Kampf gegen andere Monster führen. Doch eines nach dem anderen. 

Kamura braucht einen Helden

Was wäre eine gute Monster-Legende ohne einen wackeren Helden oder Heldin? Seit den ersten «Monster Hunter»-Titeln ist es die Aufgabe des Spielers die Ungetüme zu jagen und zu erlegen. Dabei gewinnt man monsterspezifische Materialien wie Schuppen, Felle, Knochen, Hörner oder ähnliches. Aus diesen schmiedet man wiederum neue Rüstungen und Waffen, um noch mächtigere Monster zu jagen. 

Eine gute Ausrüstung ist auch nötig, denn das japanisch angehauchte Dörfchen Kamura wird nicht nur von einem einzelnen Monster bedroht, sondern muss sich vor dem Ansturm einer ganzen Horde wildgewordener Bestien wappnen. Es gilt, der Ursache für diesen bevorstehenden Ansturm auf den Grund zu gehen und sich den teils haushohen Ungetümen im Kampf zu stellen. 

Dieses Monster zählt noch zu den harmloseren Gegnern.
Dieses Monster zählt noch zu den harmloseren Gegnern.
Capcom

Der beste Freund des Menschen

Glücklicherweise ziehen Jäger in «Monster Hunter Rise» nie alleine los. Wie schon in den vorherigen Titeln der Reihe wird der Spieler wieder von einem putzigen, katzenartigen Palico begleitet, welcher als persönlicher Feldsanitäter den Spieler mit Heilung und anderen Hilfsmitteln unterstützt. Neu stösst mit dem Palamute auch ein Hund zum Team und unterstützt den Jäger schlagkräftig im Kampf. Besonders cool ist aber, dass sich der Wauwau reiten lässt und man sich so besonders flink durch die offenen Gebiete bewegen kann. 



Doch auch kleinere Tiere erweisen sich als nützliche (und unfreiwillige) Verbündete. Grösste Neuerung sind die Seilkäfer, welche als Waffe, Fortbewegungsmittel und Saumzeug dienen. Einerseits kann man sich an ihnen wie Tarzan durch die Level schwingen oder als eine Art Greifhaken an entfernte Orte ziehen. Wichtigstes neues Feature ist aber, dass man dank ihnen benommene Monster kurzzeitig satteln und damit auch steuern kann. 

Hüh, Monster!

Wer im Kampf das gegnerische Monster genug oft trifft, bekommt in der Regel die Chance, dieses per Knopfdruck zu besteigen. Wer also schon immer davon geträumt hat den feurigen T-Rex Anjanath oder den Drachen Rathalos selber zu steuern, der kommt nun auf seine Kosten. Jedes der rund 60 Monster im Spiel lässt sich reiten und somit kurzfristig als lebendige Waffe nutzen. 

Trifft man mit den Monsterangriffen genug oft einen Gegner, lädt sich eine Leiste auf, mit welcher man eine besonders starke Abschluss-Attacke vollführen kann. Aber auch ohne Zweitmonster findet die neue Reitfunktion genug Anwendung.

Auf dem Rücken der Bestien lebt es sich oft schon um einiges sicherer.
Auf dem Rücken der Bestien lebt es sich oft schon um einiges sicherer.
Capcom

Durch die neu eingeführten Reit- und Seilkäferfunktionen spielt sich «Monster Hunter Rise» um einiges agiler und schneller als seine Vorgänger. Wer von einem Monster umgeworfen wird, kann dank des Seilkäfers per Knopfdruck direkt wieder auf den Füssen landen und ist innert Sekunden wieder mitten im Kampf. Hatte man beispielsweise bei «Monster Hunter World» zwischen den Kämpfen oftmals längere Pausen, bestehend aus langsamem Umherlaufen, Waffen schärfen oder Tränke trinken, kann man solche Tätigkeiten nun auf dem Rücken des Palamute durchführen und ist schneller wieder in den Kämpfen. Dies alles lässt die Jagd insgesamt kurzweiliger und actionreicher erscheinen, ohne das grundlegende Spielprinzip zu stark zu verändern. 

Was auf die Ohren ...

Bezüglich Waffen hält sich «Monster Hunter Rise» dafür etwas zurückhaltender und präsentiert keine neue Gattung und stellt das Kampfsystem auch nicht auf den Kopf. Wer die Combos aus «Monster Hunter World» noch im Blut hat, kriegt diese in «Rise» direkt flüssig hin.



Einzig das Jagdhorn erfährt eine Überarbeitung. Bisher und vor allem in «Monster Hunter World» fast ausschliesslich nur in einer Jagdgruppe mit Mitspielern wirklich sinnvoll eingesetzt, ist das Musikinstrument nun auch im Solospiel eine sehr mächtige Waffe. Und seien wir mal ehrlich, gibt es etwas Cooleres als einem riesigen Frosch-Krokodil-Monster eine überdimensionale Gitarre über den Kopf zu ziehen?

... und was für die Augen

Grafisch holt «Monster Hunter Rise» alles aus der Nintendo Switch raus. Zwar kann man nicht ganz mit einem «Monster Hunter World» mithalten, aber die Umgebungen und vor allem die Monster sehen sehr ansprechend aus. Capcom liefert hier einen des bestaussehndsten Action-Rollenspiele für die Switch ab. Zwar muss man im Handheld-Modus einige Abstriche an Auflösung und Framerate hinnehmen, aber um auf dem Balkon oder im Wartezimmer für die Impfung noch kurz ein paar Monster zu erlegen, reicht es mehr als aus.