Spielekritik «Yoshi’s Crafted World»: Ein recyceltes Spielprinzip?

Fabian Gilgen

15.5.2019

«Yoshi’s Crafted World» – haben daran auch Erwachsene Spass?

«Yoshi’s Crafted World» – haben daran auch Erwachsene Spass?

Origami, ewiges Eis oder unterwegs mit der Dampflocke: Yoshi's Crafted World besticht mit Kreativität und Abwechslung. Macht das Spiel trotz des geringen Schwierigkeitsgrads Spass?

16.05.2019

Nintendo bringt mit «Yoshi’s Crafted World» einmal mehr ein sehr kindlich und süss anmutendes Spiel auf den Markt. Heisst das auch, dass es nichts für Erwachsene ist?

Der Spieler betritt als Yoshi eine Spielwelt, die komplett aus Karton und anderen recyclebaren Materialien zusammengebastelt ist. Dieses Konzept klingt zwar etwas komisch, funktioniert aber wie schon beim Vorgänger «Yoshi’s Woolly World» wirklich gut.

Die Welt strotzt nur so von Farben und Details, ohne es zu übertreiben. Für Abwechslung sorgen 16 thematisch unterscheidbare Welten mit jeweils zwei bis drei Levels. Auch die verschiedenen Kostüme bringen reichlich Abwechslung ins Spiel.

Der Trailer zu  «Yoshi’s Crafted World».

Video: YouTube

Ganz schnell wird man bei «Yoshi’s Crafted World» in die einfach gestrickte Story eingeführt. Der Zauberer Kamek und Bowser Junior wollen die Traumsonne stehlen, die Träume erfüllt. Beim Versuch der kleinen und farbigen Dinos, das zu verhindern, geht die Traumsonne kaputt und verliert ihre fünf Traumjuwelen, die es in alle Himmelrichtungen verstreut. Nun macht sich Yoshi auf, diese Juwelen wiederzufinden.

Gameplay

Gamplaytechnisch hat sich zum Vorgänger kaum etwas geändert. Es ist immer noch ein klassisches Jump&Run-Spiel. Yoshi hüpft fröhlich umher und dabei immer wieder auf die Köpfe seiner Feinde. Jedoch ist es ratsamer, die Feinde mit Yoshis langer Zunge einzufangen, runterzuschlucken, um anschliessend ein Ei zu legen. Denn diese Eier kann Yoshi als Geschosse gut brauchen, um etwa Items aufzusammeln, Mechanismen auszulösen oder Verstecke aufzudecken.



Ich bin am Anfang immer wieder in Situationen geraten, wo ich ein Ei gebraucht hätte, um voran zu kommen. Oft musste ich dann aber erst einen Gegner suchen. Dies hat den Spielfluss teilweise unterbrochen, bis zu dem Zeitpunkt als ich es mir abgewöhnen konnte, auf den Köpfen meiner Feinde herumzuspringen.

Bin ich zu alt für sowas?

Side-Scroller- und Jump&Run-Spiele gibt es seit eh und je. Selten haben sie eine interessante Story, noch besonders innovatives Gameplay. Zusätzlich scheinen sie eher auf ein jüngeres Zielpublikum ausgerichtet zu sein. Aber was ist es, dass auch mich noch motiviert, solche Spiele auszuprobieren?

Vielleicht ist es die präzise reagierende Steuerung, die einem das Gefühl gibt, wirklich die Kontrolle zu haben. Vielleicht aber auch, dass ein vermeintlicher Entdeckerdrang gestillt wird. Aber sicherlich ist es dieser irgendwie unerklärliche Nintendo-Charme, der immer wieder für diese, an Disney erinnernde, magischen Momente sorgt. Diese zaubern einem immer mal wieder ein Lächeln aufs Gesicht.



Alles in allem ist «Yoshi’s Crafted World» ein gelungenes Spiel, wenn auch spieletechnisch auf Innovationen grösstenteils verzichtet wird. Dagegen punktet das Spiel mit einer liebevoll gestalteten Welt, die man einfach entdecken will. So ist «Yoshi’s Crafted World» mehr eine gemütliche Entdeckungsreise als ein forderndes Abenteuer.

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