Künstliche Intelligenz Google-Computer soll Brustkrebs besser als Ärzte erkennen

Von Dirk Jacquemien

29.11.2022

Brustkrebserkennung soll auch eine Google-KI leisten können.
Brustkrebserkennung soll auch eine Google-KI leisten können.
Getty Images

Eine von Google entwickelte KI soll Brustkrebs zuverlässiger erkennen als menschliche Radiolog*innen.

Von Dirk Jacquemien

Google hat sich mit einem Hersteller für medizinische Geräte zusammengetan, um eine vom Tech-Giganten entwickelte künstliche Intelligenz zur Erkennung von Brustkrebs in den breiten Einsatz bei Patientinnen zu bringen. iCAD stellt Geräte zur Krebserkennung her und will die Google-Technik 2024 integrieren, meldet «The Verge».

«ProFound AI» nennt sich das System, das zunächst Bilder, die bei einer Tomosynthese, auch bekannt als 3D-Mammografie, erstellt wurden, begutachten soll. Die KI soll dabei allfällige Weichteiltumore oder Verkalkungen erkennen.

Später soll das System auch bei traditionellen, zweidimensionalen Mammografien zum Einsatz kommen und etwa in Ländern aushelfen, in denen es einen Mangel an ausgebildeten Radiolog*innen gibt.

Kritik aus der Fachwelt

Google arbeitet schon seit Längerem an einem KI-Algorithmus zur Brustkrebs-Erkennung. 2020 veröffentlichte es eine Studie, laut der seine KI 5,7 Prozent weniger Falsch-Positiv-Diagnosen und 9,7 Prozent weniger Falsch-Negativ-Diagnosen als professionelle Radiolog*innen stellt.

Als ein Wundermittel sollte die Technik allerdings nicht angesehen werden. Schon 2020 gab es Kritik aus der Fachwelt an der Methodik von Google, da es oft keineswegs nur die binäre Auswahl zwischen Krebs oder kein Krebs gibt.

In vielen Fällen sind die Mammografie-Bilder auch bei der Anwendung modernster Technik unschlüssig, sodass es stattdessen einer sorgsamen Abwägung durch menschliche Ärzt*innen bedarf.