Finnland Hacker erpressen Psychotherapie-Patienten

dj

26.10.2020

Psychotherapie-Patienten wurden Opfer eines grausamen Hacks.
Psychotherapie-Patienten wurden Opfer eines grausamen Hacks.
Keystone

In Finnland haben skrupellose Hacker die Daten von 40’000 Psychotherapie-Patienten geklaut und drohen nun mit deren Veröffentlichung, wenn kein Schweigegeld bezahlt wird.

Hacker haben höchstpersönliche Daten von vermutlich Zehntausenden Patienten einer finnischen Organisation für Psychotherapie gestohlen, meldet die «AP». Vastaamo hat Niederlassungen im ganzen Land und führt im Auftrag des staatlichen Gesundheitssystems Psychotherapie durch.

Wie die Organisation nun mitteilte, wurden ihre Systeme wohl bereits seit November 2018 infiltriert. Welche und wie viele Daten gestohlen wurden, ist nicht ganz klar. Es wird befürchtet, dass neben den Kontaktdaten der Patienten auch die vertraulichen Gesprächsnotizen der Therapeuten in die Hände der Hacker gelangt sein könnten. Mikko Hypponen von der finnischen Sicherheitsfirma F-Secure geht von knapp 40'000 betroffenen Patienten aus.

Schweigegeld in Bitcoin verlangt

Die Daten von 300 Patienten seien schon im Darkweb publiziert worden. Ausserdem kontaktieren der oder die Hacker, deren Identität völlig unklar ist, derzeit offenbar einzelne Patienten und verlangen von diesen mindestens 200 Euro, damit ihre Daten geheim bleiben. Von Vastaamo selbst sollen die Hacker 450'000 Euro in Bitcoin verlangen.

Die finnische Gesellschaft ist tief schockiert von der Erpressungsmasche. Präsident Sauli Niinistö sprach von einem «besonders grausamen Verbrechen», das alle Finnen betreffe. Innenministerin Maria Ohisalo rief eine Sondersitzung des Kabinetts ein und versprach den Opfern schnelle Unterstützung.

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