Roboter sorgt für Ruhe Künstliche Intelligenz bringt Nachbarslärm zum Schweigen

Von Dirk Jacquemien

2.3.2024

Der Puerto Ricaner Bad Bunny gehört zu den populärsten Raggaeton-Künstlern.
Der Puerto Ricaner Bad Bunny gehört zu den populärsten Raggaeton-Künstlern.
Keystone

Weil er sich von Raggaeton-Musik seines Nachbarn gestört fühlte, programmierte ein Entwickler einfach eine künstliche Intelligenz, die dem Spuk ein Ende bereiten sollte.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Statt die Kommunikation mit dem nervenden Nachbarn zu suchen, programmierte ein Argentinier lieber eine künstliche Intelligenz.
  • Diese erkannte, wenn Raggaeton-Musik gespielt wurde und ergriff dann Gegenmassnahmen.
  • Durch eine Flut von Bluetooth-Anfragen sollten Lautsprechen ausser Gefecht gesetzt werden.

Wenn du dich von der lauten Musik des Nachbarn gestört fühlst, gibt es im Grunde drei Optionen. Du kannst klingeln und freundlich um Unterlassung bitten. Wenn das nicht hilft, gibt es ja immer noch die Polizei. Und schliesslich kannst du dem Spuk auch selbst ein Ende bereiten, indem du eine künstliche Intelligenz programmierst, die für dich die Lautsprecher verstummen lässt.

Option 3 hat der argentinische Entwickler Roni Bandini gewählt. Er wurde von seinem Nachbarn jeden Morgen mit lauter Raggaeton-Musik geweckt. Gegen dieses vor allem in Lateinamerika äusserst populäre Genre scheint Bandini eine spezielle Abneigung zu haben, denn die von ihm entwickelte KI griff nur ein, wenn sie Raggaeton erkannte.

Bluetooth-Lautsprecher sollen ausgeschaltet werden

Bandini nannte sein Projekt «Raggaeton be Gone». Anhand von Musik-Samples trainierte er eine KI darauf, Raggaeton-Musik zu erkennen. Er stattete dann einen Mini-PC vom Typ Raspberry Pi 3 mit einem Mikrofon aus und liess ihn lauschen.

Wurde dann die verwerfliche Musik erkannt, sendete der PC eine Flut von Bluetooth-Anfragen ab. Dadurch sollten die Bluetooth-Lautsprecher des Nachbarn ihre Verbindung verlieren und Ruhe im Haus einkehren. Auf TikTok erklärt Bandini auf Spanisch, wie er dabei vorgegangen ist.

Bandini wies darauf, dass vor Nachahmung in den örtlichen Gesetzen geblättert werden sollte. Und in der Tat ist in der Schweiz schon der Besitz von Störsendern illegal, geschweige denn der Betrieb. Hierzulande sollte also das freundliche Wort mit dem Raggaeton-liebenden Nachbarn immer noch Mittel der Wahl sein.