Lizenzstreit Photoshop-Nutzern gehen die Farben aus, wenn sie nicht zahlen

Von Dirk Jacquemien

31.10.2022

Adobe ist bei Bildbearbeitungsprogrammen Marktführer.
Adobe ist bei Bildbearbeitungsprogrammen Marktführer.
Getty Images

Weil die US-Firma Pantone eine Lizenz auf Farben beansprucht, müssen Photoshop-Nutzer*innen nun tief in die Tasche greifen, wenn ihre Bilder nicht schwarz werden sollen.

Von Dirk Jacquemien

Wenn Photoshop-Nutzer*innen dieser Tage mal ein paar ältere Bild-Dateien öffnen, könnten sie eine böse Überraschung erleben. Denn weil sich die US-Firma Adobe, Hersteller des Bildbearbeitungsprogrammes, nicht mit Pantone, einer anderen US-Firma, einigen konnte, wird so manches farbenfrohes Bild derzeit schwarz, wie «Kotaku» berichtet.

Betroffen sind Nutzer*innen, die in der Vergangenheit Farben aus dem standardisierten Pantone-Farbsystem verwendet haben. In der neusten Photoshop-Version ist dieses Farbsystem anders als in älteren Editionen nicht mehr enthalten, stattdessen müssen Nutzer*innen eine Lizenz von Pantone erwerben, die 21 Dollar im Monat kostet.

Haben Nutzer*innen aber bereits Bilder erstellt mit Farben aus dem System von Pantone, das in der Grafik- und Modebranche populär ist, werden diese nun von Photoshop als schwarz dargestellt — das Bild wird entsprechend verfremdet bis unkenntlich sein. Selbst wenn das Bild viele Jahre alt ist, wird es nun also nicht mehr korrekt angezeigt, falls das Pantone-System verwendet wurde.

Software nur noch als Abo erhältlich

Schon seit einiger Zeit bietet Adobe Photoshop nur noch als Abonnement an, eine Lizenz zur lebenslangen Nutzung einer bestimmten Version wie früher üblich gibt es nicht mehr. Dieses Software-as-a-Service-Modell ist inzwischen branchenüblich, Microsoft setzt es mit Office 365 ebenso um.

Konsequenz ist unter anderen, dass Nutzer*innen nun nicht mehr ältere Versionen von Software verwenden können, wenn das der Hersteller nicht möchte.