Hologramm-Patienten Angehende Ärzte üben mit virtuellen Attrappen

Dirk Jacquemien

30.6.2022

Echte Medizinstudent*innen üben dank Mixed Reality an holographischen Patient*innen.
Echte Medizinstudent*innen üben dank Mixed Reality an holographischen Patient*innen.
University of Cambridge

Medizinstudent*innen am Spital der Cambridge University üben nun an holographischen Patienten, wie man Menschenleben rettet.

Dirk Jacquemien

30.6.2022

Wer Arzt oder Ärztin werden will, braucht vor allem sehr viel Praxis-Training. Am Spital der University of Cambridge wurden Übungsuntersuchungen in der Vergangenheit häufig mit Schauspielerinnen durchgeführt, doch die Pandemie setzte dem ein Ende.

Als Alternative führt die Universität nun «HoloScenarios» ein. Dabei tragen die Studierenden eine Mixed-Reality-Brille, in diesem Fall die Microsoft Hololens, und üben an rein virtuellen Patient*innen, an Hologrammen, wie man Menschen wieder gesund macht.

Hologramme ringen um Luft

Das erste holographische Lernmodul befasst sich mit Erkrankungen der Atemwege. In der Übung röcheln die virtuellen Patient*innen vor sich hin und müssen von den Studierenden diagnostiziert und behandelt werden. Sie können dann mit virtuellen Medikamenten oder Atemmasken vorsorgt werden.

In den Übungen leiden die Hologramme unter anderem an Asthma, einer Lungenembolie oder einer -entzündung. Ob eine Behandlung anschlägt, sehen die Student*innen dann in Echtzeit an den Reaktionen der Hologramm-Patient*innen. Spätere Übungen sollen sich auch mit Erkrankungen aus der Kardiologie und Neurologie befassen.

Symptome lassen sich verändern

Mehrere Studierende und Lehrkräfte können gleichzeitig an einer Übung teilnehmen und sehen dabei sowohl sich selber als auch die virtuellen Patient*innen. Die Lehrer*innen können die Symptome der Hologramme während der Übung anpassen und etwa plötzliche Komplikationen einleiten, um die Studierenden auf Trab zu halten.

Beobachtet werden kann das gesamte Spektakel auch von einem Smartphone oder Tablet aus, so dass grössere Klassen an einer Übung teilnehmen können. Die Technik soll auch die Kosten für die Ausbildung verringern, da auch relativ komplizierte Szenarien dank Mixed Reality mit geringem Materialaufwand trainiert werden können.