Besserer Schutz für Tierwelt Neue Technik soll Kollisionen zwischen Vögeln und Windrädern verhindern

Von Dirk Jacquemien

14.9.2023

Solche Begegnungen sollen unblutiger werden.
Solche Begegnungen sollen unblutiger werden.
Bild: Imago

Windkraftanlagen und Vögel kommen oft in ungewollten Kontakt. Eine neue Technik soll jetzt dafür sorgen, dass es zu weniger tödlichen Kollisionen kommt.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Windkraftanlagen stellen eine Gefahr für die Vogelwelt dar, da es öfters zu tödlichen Kollisionen kommt.
  • Kameras und Radar sollen nun Vögel schon im Anflug erkennen.
  • Das Windrad kann dann seine Geschwindigkeit anpassen und hoffentlich eine Kollision zwischen Blättern und Vogel verhindern.

Zu den grössten Kritikpunkten an Windkraftanlagen gehört deren vermeintliche Gefahr für die Vogelwelt. Und auch wenn manche Erzählungen über Massenmorde an Vögeln durch Windräder wohl etwas übertrieben sind, kommt es dennoch regelmässig vor, dass Vögel mit den Rotorblättern kollidieren, was meist ein blutiges Ende nimmt.

Norwegische Forscher*innen haben darum nun eine Methode entwickelt, die dafür sorgen soll, dass die Tiere seltener mit den Windrädern in tödlichen Kontakt kommen. Diese soll einen Vogel bereits im Anflug erkennen und dann Anpassungen im Betrieb vornehmen, berichtet «Norwegian SciTech News».

Windrad reduziert Geschwindigkeit

Das Konzept setzt auf am Windrad installierte Kameras und Radarsensoren. Erkennen diese einen Vogel, prognostiziert eine Software dessen Flugbahn und Geschwindigkeit. So soll vorhergesagt werden, wann und wo der Vogel das Windrad erreichen wird.

Die Geschwindigkeit des Rotors wird dann so angepasst, dass die Blätter den Vogel nicht treffen, wenn er durch sie hindurch fliegt. Die Forscher*innen glauben, dass so die Gefahr einer Kollision um bis zu 80 Prozent reduziert wird.

Getestet wurde das System bisher allerdings nur in Simulationen und nicht im realen Einsatz. Zudem gibt es einige Einschränkungen. Nähert sich ein Vogel dem Windrad von der Seite, ist die Erkennung und Reaktion schwierig. Das System muss einen Vogel zudem mindestens fünf Sekunden vor der Kreuzung erkennen, um noch genug Zeit zum Gegensteuern zu haben.