Der Obwaldner Regierungsrat will mit der Digitalisierung vorwärts machen. Er will dafür in den Jahren 2025 bis 2028 11,5 Millionen Franken ausgeben. Kernstück ist eine digitale Plattform für Kanton und Gemeinden.
rl, sda
09.07.2024, 08:13
09.07.2024, 10:05
SDA
Der Regierungsrat hat zuhanden des Kantonsrat eine Digitalstrategie ausgearbeitet, wie er am Dienstag mitteilte. Er begründete dies mit der tiefgreifenden Veränderung der Arbeitswelt, welche die neuen Technologien verursachten.
Im Bericht zur Strategie hielt der Regierungsrat fest, dass Obwalden «bereits heute in vielen Bereichen sehr digital unterwegs» sei. Dennoch brauche es für die weitere Entwicklung eine Strategie, die über einzelne Projekte hinausgehe und alle Bereiche zusammenhängend umfasse.
Einfachen digitalen Zugang ermöglichen
Der Regierungsrat erarbeitete die Digitalstrategie 2025 bis 2028 zusammen mit dem Informatikleistungszentrum Obwalden und Nidwalden (ILZ). Ziel sei es, der Bevölkerung und den Unternehmen Obwaldens einen einfachen Zugang zu digitalen Dienstleistungen zu ermöglichen, teilte er mit. Es würden deswegen Geschäftsprozesse digitalisiert und die Digitalisierung weiter in der Verwaltung verankert.
Wenn möglich sollen die Dienstleistungen der Verwaltungen künftig digital und rund um die Uhr verfügbar sein. Kernstück der elektronischen Verwaltung (E-Government) sei eine «OW-Plattform», teilte der Regierungsrat mit.
Auf der geplanten Plattform soll auf alle digitalen Dienstleistungen von Kanton und Gemeinden zugegriffen werden können. Heute biete die öffentliche Hand ihre digitalen Dienstleistungen über getrennte Zugänge an, hiess es dazu im Bericht. In Zukunft solle es für die Kundschaft nur noch einen einzigen Zugang geben.
Laufender Ausbau
Sobald die Plattform erstellt ist, sollen die verschiedenen Dienstleistungen mit ihr verknüpft werden. Das Angebot an digitalen Dienstleistungen könne somit laufend ausgebaut werden, hiess es im Bericht.
Der Regierungsrat wies in der Mitteilung aber auch darauf hin, dass dem Nutzen der digitalen Transformation auch erhebliche Kosten gegenüber stünden. Er rechnet in den kommenden vier Jahren mit Aufwendungen von 11,5 Millionen Franken.
Es müsse deswegen jeweils zwischen Kosten und Nutzen abgewogen werden, erklärte der Regierungsrat in der Mitteilung. Bei der gewählten Strategie handle es sich deswegen um einen pragmatischen, auf die Bedürfnisse Obwaldens abgestimmten Weg.
Neue Stelle nötig
Obwalden wird zusätzliche personelle Ressourcen benötigen, um die Strategie umzusetzen. Das E-Government ist dem Finanzdepartement zugeordnet. Für ein Vorhaben in der geplanten Grössenordnung fehlten dazu aber das Personal und das Fachwissen, heisst es in dem Bericht.
Der Kantonsrat wird voraussichtlich Ende Oktober von der Strategie Kenntnis nehmen können. Die zusätzliche Stelle soll mit dem Budget 2025 dem Parlament beantragt werden.
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