Übertragungsprotokoll unsicher Erpressersoftware-Attacken auch auf Fotokameras möglich

dj

12.8.2019

Auch auf Digitalkameras lässt sich Ransomware installieren
Auch auf Digitalkameras lässt sich Ransomware installieren
Check Point

Auch digitale Spiegelreflexkameras sind anfällig für Ransomware, die Fotos verschlüsselt und Lösegeld verlangt.

Moderne Fotoskameras sind inzwischen kleine Computer. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie auch anfällig für Malware sind. Wie Ransomware eine Spiegelreflexkameras ausser Gefecht setzen und ihren Besitzer erpressen könnte, hat nun die Sicherheitsfirma Check Point demonstriert.

Als Angriffsvektor hat sich Check Point das Picture Transfer Protocol (PTP) ausgesucht, ein herstellerübergreifendes Protokoll mit dem sich Bilder von Kamera zu Computer via USB-Kabel oder WLAN übertragen lassen. Doch mittels PTP lassen sich nicht nur Bilddateien, sondern auch Kommandos versenden. Besonders bei der Verwendung von WLAN ist eine Kamera dann anfällig für Hackerangriffe von aussen.

PTP prinzipiell unsicher

Für die Demonstration wählte Check Point die Canon EOS 80D DSLR aus, aber prinzipiell seien Modelle vieler Hersteller anfällig. Bei dem Angriff muss die Kamera sich im selben WLAN wie die Hacker befinden. Diese könnten beispielsweise ihrem Netzwerk den selben Namen wie dem Heim-WLAN des Opfers geben, damit sich die Kamera automatisch verbindet.

PTP-Verbindungen werden nicht authentifiziert oder verschlüsselt, so dass die Kamera nun Befehle von jedem akzeptiert. So lässt sich dann die Ransomware auf die Kamera übertragen und installieren, die alle auf der Kamera gespeicherten Bilder verschlüsselt.

Check Point hat diese Sicherheitslücke bereits im März an Canon gemeldet, inzwischen wurde auch schon ein Firmware-Patch veröffentlicht. Ein realer Angriff habe noch nicht stattgefunden. Nutzern aller Kameras mit PTP rät Check Point, deren WLAN-Funktion bei Nicht-Gebrauch sofort abzuschalten.

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