Begründung UmweltschutzTesla-Käufer müssen für Ladekabel extra zahlen
Dirk Jacquemien
19.4.2022
Tesla entfernt das Ladekabel aus dem Lieferumfang neuer Fahrzeuge. Wer sein Auto zu Hause aufladen möchte, muss nun in jedem Fall drauf zahlen.
Dirk Jacquemien
19.04.2022, 18:04
Dirk Jacquemien
Smartphone-Käufer*innen kennen es bereits. Immer weniger Hersteller legen ihren Geräten noch Ladegerät oder -kabel bei. Dieses Schicksal widerfährt nun auch Käufer*innen eines neuen Elektrofahrzeugs von Tesla. Denn zukünftig wird das Auto ohne Ladekabel ausgeliefert.
Dabei handelt es sich um das Kabel zum Aufladen des Teslas an einer regulären Steckdose. Beim Aufladen an einer Supercharger-Station oder an einer Wandladestation – die man extra erwerben und von Fachleuten in der Garage oder der Hauswand für mehrere Tausend Franken installieren lassen muss – wird das Ladekabel nicht benötigt, da diese Stationen jeweils ihre eigenen Kabel haben.
Das Laden an der schnöden Steckdose ist natürlich erheblich langsamer als an den Stationen, doch wer am Haus keine baulichen Änderungen vornehmen kann, hat möglicherweise gar keine andere Möglichkeit, um den Tesla daheim wieder fahrbereit zu machen.
Umweltschutz als Rechtfertigung
Zuvor gab es das Ladekabel separat im US-Tesla-Online-Shop für 400 Dollar – derzeit ist es allerdings vergriffen. Im Schweizer Tesla-Online-Shop kostet es 660 Franken, ist allerdings ebenfalls zurzeit nicht erhältlich.
Als Begründung für die Entfernung des Ladekabels aus dem Lieferumfang gab Tesla-Chef Elon Musk an, dass diese kaum verwendet werde und es sich daher um «Verwendung» handele. Auch diverse Smartphone-Hersteller haben den Umweltschutz als Rechtfertigung für das Weglassen von Zubehör vorgetragen, entsprechend ihre Preise gesenkt haben sie dann aber freilich nicht. Musk ist allerdings zumindest ein wenig auf Kritik eingegangen und will den Preis für das Ladekabel nun auf 200 Dollar senken.