Unnötiger Luxus? Tesla-Einsatzfahrzeuge für Polizei sorgen in Basel für viel Trubel

dj

19.3.2018

Die Flügeltüren des Model X machen es einfach, Verbrecher schnell ins Fahrzeug zu bugsieren. Nicht nur deswegen hat sich die Polizei Basel-Stadt für das Elektroauto von Tesla als Pikettfahrzeug entschieden. Doch der Kauf stösst bei gewissen Stellen auf Unverständnis.
Die Flügeltüren des Model X machen es einfach, Verbrecher schnell ins Fahrzeug zu bugsieren. Nicht nur deswegen hat sich die Polizei Basel-Stadt für das Elektroauto von Tesla als Pikettfahrzeug entschieden. Doch der Kauf stösst bei gewissen Stellen auf Unverständnis.
Tesla

Für fast eine Million Franken kauft Basel-Stadt sieben Elektroautos für den Polizeidienst. Sinnvoll und ökologisch oder einfach nur Steuerverschwendung?

Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat angekündigt, sieben Tesla Model X 100D als Einsatzfahrzeuge anzuschaffen - eine Weltpremiere. Inklusive der für den Polizeieinsatz nötigen Umbauten kostet einer der Elektro-Geländewagen stolze 140'000 Franken, bei sieben Stück also insgesamt 980'000 Franken.

Das Model X soll im «Alarmpikett» verwendet werden, wo die höchsten Anforderungen an die Fahrzeuge bestehen. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter fünf Sekunden sollte das Model X für jede Verfolgungsjagd gewappnet sein. Dessen Reichweite mit einer Batterieladung von knapp 500 km liegt zudem deutlich über der durchschnittlich täglich im Alarmpikett zurückgelegten Strecke von 200 km.

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Beschaffung ohne Ausschreibung stösst auf Kritik

Basel-Stadt hat im kantonalen Legislaturplan 2017–21 die Vorbildfunktion der Verwaltung beim Umweltschutz festgeschrieben. Ziel der Kantonsverwaltung war daher von Anfang an die Beschaffung eines vollständig elektrisch angetriebenen SUV. Davon gibt es am Markt derzeit nur ein Modell, eben das Model X, weshalb die Vergabe ohne Ausschreibung erfolgt ist.

Dieses Vorgehen stösst in der baselstädtischen Politik auf Kritik. SVP-Grossrat Felix Wehrli sagte gegenüber der «Basellandschaftlichen Zeitung», dass es nicht nachvollziehbar sei, «dass für fast eine Million Franken Fahrzeuge angeschafft werden, welche im polizeilichen Alltag noch nicht erprobt sind, und auch sonst nicht gängig sind». Man hätte daher eher warten sollen, bis auch etablierte Autohersteller vergleichbare Modelle zu günstigeren Preisen anbieten.

Die Kantonsverwaltung verteidigt die Beschaffung dagegen. So sei das Model X im Unterhalt und Betrieb günstiger als konventionelle Fahrzeuge, zudem sei sein Wiederverkaufswert höher als bei den bisher bei der Polizei verwendeten Modellen, so Martin Schütz, der Sprecher des baselstädtischen Justiz- und Sicherheitsdepartement, zu «20 Minuten».

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