Medikamentenproduktion im All Weltraum-Fabrik darf nicht zur Erde zurückkehren

Von Dirk Jacquemien

19.9.2023

Hier sollen Zutaten für Medikamente produziert werden.
Hier sollen Zutaten für Medikamente produziert werden.
Bild: Varda Space

Einer Medikamentenfabrik im Erdorbit wurde die Landeerlaubnis verweigert. Nun steckt sie erst mal samt ihrer Erzeugnisse im Weltall fest.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das Weltall mit seiner Schwerelosigkeit ist besonders gut für die Produktion bestimmte Medikamenten-Zutaten geeignet.
  • Eine Weltraumfabrik hat den Prozess nun erfolgreich demonstriert.
  • Doch vorerst darf sie wegen Sicherheitsbedenken nicht zur Erde zurückkehren.

Eine Fabrik im Erdorbit, die Zutaten für Medikamente produziert, darf nicht zur Erde zurückkehren. Die US-Luftwaffe hat ihr keine Landeerlaubnis für ein Gelände im Bundesstaat Utah erteilt. Ausserdem hat die US-Luftverkehrsbehörde FAA ihr gleichzeitig ganz untersagt, wieder in die Erdatmosphäre einzutreten, wie «Gizmodo» schreibt.

Es handelt sich bei der Weltraumfabrik um eine Erfindung des US-Start-ups Varda Space. Das hatte im Juni per Falcon 9-Rakete von SpaceX eine Kapsel in die Erdumlaufbahn geschickt. An Bord: Gerätschaften und Rohstoffe zur Produktion von chemischen Erzeugnissen.

Kapsel kann ein Jahr im All bleiben

Konkret will Varda Space im Weltraum Proteinkristalle für das Anti-HIV-Medikament Ritonavir produzieren. In Schwerelosigkeit lassen sich grössere und reinere Kristalle erstellen. Eben dies ist dem Unternehmen nach eigenen Angaben auch gelungen. Nun will es die fertigen Kristalle wieder zur Erde bringen.

Am 5. oder 7. September sollte die Kapsel auf der Utah Test and Training Range, einem riesigen Truppenübungsplatz so gross wie Graubünden, landen. Doch laut der US-Luftwaffe erfüllte Varda Space nicht die nötigen Sicherheitsanforderungen, ohne ins Detail zu gehen. Die FAA äusserte sich ähnlich. Varda Space haben nicht aufzeigen können, dass es die «regulatorischen Anforderungen» erfülle.

Das Unternehmen selbst gibt sich zuversichtlich. Die Kapsel könne bis zu einem Jahr lang im Weltraum verbleiben, man arbeite mit den Behörden zusammen, um sie so schnell wie möglich zur Erde zurückzubringen.