PR-Desaster bei «It Ends with Us»Blake Lively ist ignorant, gemein und komplett daneben
Fabian Tschamper
21.8.2024
Blake Lively scheint den Bezug zur Realität verloren zu haben. Die Ehefrau von Ryan Reynolds fällt gerade nur negativ auf – und wie einige User*innen und Journalist*innen berichten: Sie war noch nie nett. Ein Kommentar.
Fabian Tschamper
21.08.2024, 12:43
21.08.2024, 14:58
Fabian Tschamper
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Blake Lively steht wegen ihrer Promotion für den Film «It Ends with Us» in der Kritik, da sie das sensible Thema «häusliche Gewalt» ignoriert und stattdessen ihre Produkte beworben hat.
Ein altes Interview und negative Berichte über ihre Zusammenarbeit mit Kolleg*innen verstärken den Eindruck, dass Lively als unfreundlich und schwierig wahrgenommen wird.
Die Kontroversen um die Schauspielerin schaden sowohl ihrer Karriere als auch dem Film, der in den Hintergrund rückt.
Wer berühmt ist, muss besonders auf Fettnäpfchen achten. Nicht nur wird jedes deiner Worte auf die Goldwaage gelegt, in vielen Fällen werden die Worte auch noch aufgezeichnet.
Blake Lively wird nun mit dieser Realität konfrontiert – und ihre Fehltritte sind mehr als nur Fettnäpfchen. Die Schauspielerin und Ehefrau von Ryan Reynolds ist seit vier Jahren wieder in einem Film zu sehen: «It Ends with Us» – zu Deutsch: «Nur noch ein einziges Mal» – ist die Adaption des gleichnamigen Buch-Bestsellers von Colleen Hoover. Die Autorin schreibt darin von der Protagonistin Lily Bloom, die einen missbräuchlichen Vater hatte und sich prompt in einen Mann verliebt, der die gleichen Tendenzen hat.
Der Film beschäftigt sich mit häuslicher Gewalt und dem Zyklus der Opfer, die sich oftmals in solch toxischen Beziehungen wiederfinden. Darum auch it ends with us, es soll mit uns enden, dieser Zyklus.
Warum wird Lively allerdings nun kritisiert? Die 36-Jährige fiel während der Promo-Tour für den Film gleich mehrfach negativ auf. Sie nutzte die Pressetour, um ihre Haarprodukte zu bewerben oder auch den Gin ihres Ehemanns. Sie preiste den Film als Event an – etwa, um den Barbie-Effekt zu forcieren? – und sagte beispielsweise: «Packt eure Freundinnen, zieht ein paar blumige Kleider an und schaut euch den Film an!».
Mit keinem Wort sprach sie das unheimlich schwere Thema des Films an. Das stiess vielen Fans sauer auf. Infolgedessen machten sich verschiedene User*innen im Internet auf die Suche – und es stellt sich heraus: Blake Lively war noch nie eine nette Person.
Fragen zurückgewiesen oder aggressiv beantwortet
Journalistin Kjersti Flaa veröffentlichte etwa ein Interview, das sie mit Lively 2016 geführt hatte – mit dem Titel «Nach diesem Blake-Lively-Interview wollte ich meinen Job künden».
Die Schauspielerin hatte von vornherein bekannt gegeben, schwanger zu sein – Interviewerin Flaa gratulierte ihr also. Lively fasste dies aus unerklärlichen Gründen passiv-aggressiv auf und retournierte die Glückwünsche an die nicht-schwangere Flaa und ihre «kleine Baby-Beule». Danach unterhält sich Lively grösstenteils nur noch mit ihrem Co-Star Parker Posey und weist Fragen der Journalistin zurück oder antwortet aggressiv – die Schauspielerin tut beinahe so, als wäre Flaa nicht im Raum.
Glaubst du nicht? Schau's dir an.
Blake Lively machte neben der aktuellen Pressetour für «It Ends with Us» schon in der Vergangenheit einige problematische Aussagen. So sei Woody Allen «stärkend für alle Frauen» und ihre Erfahrung mit ihm sei «ausschliesslich gut» gewesen.
Zur selben Zeit damals schrieb der Sohn von Allen, Ronan Farrow, eine Kolumne darüber, wie sein Vater Schwester Dylan im Alter von sieben Jahren sexuell missbraucht habe. Der Regisseur hatte auch ein Verhältnis mit der über 50 Jahre jüngeren Adoptivtochter seiner damaligen Frau Mia Farrow.
Livelys Kommentare sind Teil eines weit verbreiteten Phänomens ignoranter Menschen: Was ich nicht persönlich erlebt habe, das ist nicht real.
Angeblich soll Co-Star sie gemobbt haben
Das PR-Debakel um «It Ends with Us» ist damit aber bei Weitem noch nicht zu Ende. Co-Star, Regisseur und Drehbuchautor des Films Justin Baldoni distanzierte sich von Lively, bei gemeinsamen Interviews ist er sichtlich von der Schauspielerin genervt. Dazu kommt noch, dass sich Lively in die Opferrolle manövrieren wollte, indem sie sagte, Baldoni habe sie aufgrund ihres Gewichts diskriminiert. Das «Fat-Shaming» habe bei einer Szene stattgefunden, in der der Schauspieler seine Kollegin hochheben musste und er nach dem Gewicht der 36-Jährigen gefragt hat.
Wie sich aber herausstellt, hat Baldoni seit geraumer Zeit Probleme mit seinem Rücken aufgrund einer alten Verletzung und er war nur um seine eigene Gesundheit besorgt. Netter Versuch, Blake, aber aus diesem Schlamassel kommst du nicht mehr raus.
Verschiedene Medien berichten nun zusätzlich davon, wie es hinter den Kulissen frostig zu und her ging. Viele Co-Stars hätten vor «Blake Lively Angst gehabt». Und einige bezeichnen sie als stereotypisches «Mean Girl» aus dem gleichnamigen Film.
Die «It Ends with Us»-Kontroverse rückt den Film einerseits in den Hintergrund, was schade ist. Sie zerstört andererseits aber gerade auch Livelys mittelmässige Karriere, was je länger, je mehr verdient zu sein scheint.
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