Filmfestival Das Visions du Réel geht ziemlich sicher wieder online

sda

25.3.2021 - 16:25

Bereits seit Januar bekannt: Der französische Schriftsteller, Filmemacher, Drehbuchautor und Journalist Emmanuel Carrère wird am 52. Visions du Réel mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.
Bereits seit Januar bekannt: Der französische Schriftsteller, Filmemacher, Drehbuchautor und Journalist Emmanuel Carrère wird am 52. Visions du Réel mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.
Keystone

Das Dokumentarfilmfestival Visions du Réel in Nyon (VD) präsentiert vom 15. bis 25. April 143 Filme. Die Veranstaltung soll online stattfinden, sofern die Massnahmen nicht in letzter Minute gelockert werden.

Keystone-SDA, sda

«Wir sind jederzeit für ein Face-to-Face-Festival bereit», sagte Veranstaltungspräsident Raymond Loretan an der Pressekonferenz vom Donnerstag – und erinnerte daran, dass der Bundesrat am 14. April, am Tag vor der Eröffnung, seine nächsten Ankündigungen machen wird.

Das Festival könne auf seine Erfahrungen aus dem Jahr 2020 zurückgreifen, als alles umgekehrt lief und es sich in aller Eile ins Internet zurückziehen musste: «Wir waren das erste Festival, das diesen Schritt wagte», so Loretan.

Nachdem im Jahr 2020 bereits 60'500 Klicks gezählt werden konnten, will das Visions du Réel für so viele Menschen wie möglich zugänglich bleiben. Die Filme starten drei mal täglich und stehen jeweils 72 Stunden lang zur Verfügung. Das Publikum kann zwischen einem einmaligen Zugang für fünf Franken pro Film oder einem umfassenden Abonnement von 25 Franken wählen.

Unter Berücksichtigung der Hygiene- und Abstandsregeln sind auch einige «physische» Veranstaltungen geplant, darunter etwa Vorführungen in Schulen. Die Organisatoren prüfen ausserdem die Möglichkeit, Leute aus dem Filmgeschäft einzuladen.

Schweizer Eröffnungsfilm

Von den 143 ausgewählten Filmen aus 58 Ländern wurden 41 Prozent von Frauen produziert. Eröffnet wird das Festival mit «Les Guérisseurs» von Marie-Eve Hildbrand. Der erste Doklangfilm der Lausanner Regisseurin beschäftigt sich mit der menschlichen Seite eines Gesundheitssystems im Wandel.

Auch wenn die Pandemie «eine sehr fruchtbare Inspiration» gewesen sei, habe sich Covid-19 inhaltlich nicht durchgesetzt, stellte die künstlerische Leiterin Emilie Bujès fest. Sie freue sich über eine «starke und eklektische» Auswahl, die auf eine gewisse Subjektivität setzt, statt alles erklären zu wollen: «Der persönliche Blickwinkel der Regisseure bleibt eines der hervorstechenden Merkmale des Festivals», sagte sie.

Wie bereits im Januar angekündigt, ist Emmanuel Carrère der Stargast der 52. Festivalausgabe. Ob er nach Nyon kommen kann oder nicht, steht allerdings noch nicht fest. Sicher ist nur: Der französische Schriftsteller, der auch Filmemacher und Drehbuchautor ist, wird den Ehrenpreis erhalten.

https://www.visionsdureel.ch/