Goldene Aussichten?Ein Oscar kann eine Karriere fördern, muss es aber nicht
Von Fabian Tschamper
11.2.2020
Brad Pitt, Joaquin Phoenix und Laura Dern haben in der Nacht auf Montag allesamt ihren ersten Academy Award erhalten. Was heisst das nun für ihre Karrieren?
Gerade für einen Pitt oder Phoenix, die seit Jahrzehnten etablierte Schauspieler sind, macht der Oscar keinen allzu grossen Unterschied mehr. Sie waren vorher schon gefragte Darsteller, und dies wird sich nicht ändern mit dem Gewinn eines Goldjungen. Laura Dern wird es wohl ähnlich gehen, da auch sie schon eine lange Karriere hinter sich hat – weniger erfolgreich als Pitt und Phoenix zwar, aber über denselben Zeitraum.
Hätte jetzt in der Kategorie «Beste Nebendarstellerin» nicht Dern, sondern die 24-jährige Florence Pugh («Little Women») gewonnen, dann sähe die Sache schon etwas anders aus. Pugh ist erst seit 2014 aktiv, und wer binnen sechs Jahren eine Oscar-Nomination ergattern kann, der darf auf Grosses hoffen.
Ein Oscar für Brad Pitt bedeutet eine Anerkennung seiner langen und vor allem konstanten Karriere, dasselbe gilt für Phoenix. Für eine junge Schauspielerin oder einen jungen Schauspieler aber öffnet der Oscar viele Türen, durch welche Brad und Joaquin schon vor Jahren gegangen sind.
Oftmals locken oscarnominierte Schauspieler oder Filme mehr Zuschauer in die Kinos. Merklich ist dies vor allem bei der Verkündung der Nominationen: Sobald ein Darsteller oder eine Darstellerin den sogenannten «nod» der Academy bekommt, also das zustimmende Nicken, wollen sich die Kinobesucher selbst von der jeweiligen Leistung überzeugen.
Es ist tatsächlich alles Gold, was glänzt
Ob es mehr Geld gibt für oscarprämierte Schauspieler, stimmt rückwirkend: Manche Darsteller haben eine Klausel in ihrem Vertrag, die im Falle eines Oscar-Gewinns einen Bonus verspricht. Wie viel Wert ein Gewinn sonst hat, wird zwischen Agenten und Managern besprochen – keinesfalls öffentlich. Generell lässt sich aber sagen, dass der Wert stark davon abhängt, wofür man gewinnt und wo man gerade steht in seiner Karriere.
Übrigens, der Oscar selber hat einen Wert von etwa 500 bis 900 Franken – je nach Goldpreis. Die Gewinner sind aber vertraglich dazu «verdonnert», den Oscar zuerst der Academy feilzubieten – für einen Dollar.
Der direkte Geldwert eines Oscargewinns lässt also zu wünschen übrig.
Oscars 2020 – Best-Of: Gewinner, viel Glamour und schräge Vögel
«Der Joker» holt den Oscar als bester Schauspieler (Best Leading Role): Joaquin Phoenix.
Bild: Getty
Brad Pitt erhält den ersten Oscar seiner Karriere für den «Besten Nebendarsteller» in «Once Upon a Time in Hollywood». Und sollte einen zweiten bekommen für seinen schlicht-eleganten Look.
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Brad Pitt mit Regina King («Ray»).
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Südkorea und sein Held: Bong Joon Ho gewinnt mehrere Awards für seinen Film «Parasite».
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Grüne Fee? Florence Pugh («Little Women») auf dem Roten Teppich.
Bild: Keystone
Schlicht-elegant: Laura Dern wird als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
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Der britische Kameramann Roger Deakins («1917»).
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Ganz in weiss: Renée Zellweger gewinnt für «Judy» den Goldjungen als beste Hauptdarstellerin.
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Gewinner von einem anderen Stern: Sir Elton John. Der britische Musician und Texter Bernie Taupin gewinnen einen Goldjungen für den Song «Love Me Again» in «Rocketman».
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Filmemacher Spike Lee trägt die 24 am Rever seines Anzugs, ein Andenken an seinen verunglückten Freund, den Basketball-Profi Kobe Bryant.
Bild: Getty
Regisseur Pedro Almodovar («Leid und Herrlichkeit»). Er geht leer aus.
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Schneewittchen 2020? Nein, es ist Sängerin und Schauspielerin Janelle Monae. Sie eröffnet die Show musikalisch.
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Im Fasnacht-Fieber: Sängerin Billie Eilish mit Singer und Songwriter Finneas O'Connell im Frack und Schauspieler und Musiker Billy Porter in goldiger Vogel-Robe.
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Kleopatra? Die Frau von Julius Cäsar? Nein, es ist Schauspielerin Salma Hayek («From Dusk Til Down»).
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