Filmfestival 2019 Fünf Dinge, auf die man sich in Locarno freuen kann

Von Roland Meier

6.8.2019

Brad Pitt im Tarantino-Film «Once Upon a time ... in Hollywood».
Brad Pitt im Tarantino-Film «Once Upon a time ... in Hollywood».
Bild Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH

Morgen beginnt das Filmfestival Locarno. «Bluewin» weiss, warum sich die Reise ins Tessin auch dieses Jahr lohnt.

1. Der Piazza-Hirsch – Quentin Tarantino

Das wirkungsvollste Publikumsmagnet bei der 72. Ausgabe des Locarno Filmfestivals wird die Aufführung des neuesten Films des Kultregisseurs am 10. August sein. «Once Upon a time … in Hollywood» läuft zwar kurz darauf auch regulär überall im Land. Die Schweizer Premiere auf der Piazza Grande, dem grössten Open-Air-Kino der Schweiz, darf man sich trotzdem nicht entgehen lassen. Die Zeitreise ins L.A. von 1969 sorgte schon in Cannes für Furore. Tarantino und seine Hauptdarsteller Brad Pitt und Leonardo DiCaprio werden wohl nicht persönlich ins Tessin reisen.

2. Coolness in allen Varianten – das GranRex

Kein Kino in Locarno ist cooler (und kühler) als das fein renovierte GranRex: Der Ort der Retrospektive und damit auch Hort von über die Jahre bewährter Filmkunst. Hier lebt der Film noch auf 35 mm statt als digitale Kopie. Doch die geplante Blake-Edwards-Retrospektive musste verschoben werden – die Erben stellen sich quer. Unter den 38 Lang- und sieben Kurzfilmen des afrikanischen Filmschaffens, die stattdessen gezeigt werden, befinden sich weniger Komödien. Es gibt Blaxploitation-Knaller wie «Coffy» (auch auf der Piazza) und auch die Schwarz-Weiss-Filme des Senegalesen Ousmane Sembène zu sehen.

3. Nur in Locarno – der internationale Wettbewerb

Ins normale Kinoprogramm schafften es die meisten Filme, die in den letzten Jahren um den Goldenen Leoparden buhlten, meistens nicht. Das wird 2019 nicht anders sein. Umso wichtiger ist die Plattform, die man am Lago Maggiore den unbekannten Filmemachern im internationalen Wettbewerb gibt. Von Island bis Indonesien reisen sie diesmal nach Locarno. Auf in die Säle! Auch beim als «radikal» und «sperrig» verschrienen Autorenfilm kann man Tolles entdecken. Und diesmal dauert auch keines der Werke mehr als 144 Minuten. Das war in den letzten Jahre nicht immer so …

Die neue künstlerische Leiterin Lili Hinstin bei der Präsentation des Locarno-Programms 2019.
Die neue künstlerische Leiterin Lili Hinstin bei der Präsentation des Locarno-Programms 2019.
Bild Keystone

4. Die Neue – Festival-Chefin Lili Hinstin

Neben all den Filmen kann man sich vor allem auf eine Persönlichkeit freuen: Die neue Festivaldirektorin, Lili Hinstin, übernimmt erstmals die künstlerische Leitung. Ihr Vorgänger, Carlo Chatrian, kümmert sich nun um die Berlinale. Die französische Kulturmanagerin ist erst die zweite Frau an der Spitze des Festivals. Proben ihrer Handschrift lässt das Programm schon erkennen. Doch wie geraten ihr die ersten Auftritte vor dem grossen Publikum auf der Piazza Grande? Es wird interessant.

5. Für Nachtschwärmer – Crazy Midnight

Einer der von Hinstin bereits forcierten Änderungen ist die neu eingeführte Sektion auf der Piazza. Bei «Crazy Midnight» ist der Name Programm. Der zweite Film im Locarneser Open-Air soll am späteren Abend die jungen Besucher vor die Leinwand locken. Verrückt gute Klassiker von John Waters oder Bong Joon-ho und frische Genrefilme sollen die Geisterstunde zum Genuss werden lassen.

«Filmfestival Locarno 2019 – Das Spezial» läuft am Mittwoch, 14. August, um 22.25 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Locarno 2019: Die Bilder

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