Faszinierender Kinofilm Günther Jauch: «So etwas habe ich vorher noch nie gesehen»

von Dirk Steinmetz, dpa

14.3.2018

In Sachen Naturaufnahmen setzte «Unsere Erde - Der Film» Massstäbe. Weltweit spielte die Doku 2007 mehr als 100 Millionen US-Dollar ein. Nun kommt die Fortsetzung mit Günther Jauch als Sprecher.

Ein Faultier, das der Liebe hinterherjagt und Giraffen, die sich duellieren - der Dokumentarfilm «Unsere Erde 2» (ab Donnerstag, 29. März in unseren Kinos) liefert besondere Naturaufnahmen. Gedreht haben ihn die Experten der BBC. Günther Jauch amtet als Sprecher der deutschen Fassung. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erzählt er, warum Naturfilmer kein Beruf für ihn wäre und als welches Tier er gerne wiedergeboren werden würde.

Der Film ist lehrreich, aber vor allem kann man staunen über Dinge, die man noch nie gesehen hat. Wo hatten Sie solche Momente?

Günther Jauch: Das ging mir in ganz vielen Szenen so. Das ging los mit diesen kleinen Leguanen, die von Schlangen gejagt werden. Dagegen ist jede Verfolgungsjagd bei «James Bond» fast ein müder Abklatsch. Grosses Kino sind auch Bären, die aus dem Winterschlaf erwachen und denen das Fell juckt und die dann zusehen müssen, dass sie die richtigen Kratzbäume finden. Mir ist immer noch nicht klar, wie das gedreht worden ist - aus allen Perspektiven, hautnah. Es sind wunderbare Aufnahmen. Da sieht man die kleine Maus, auf die eine Schleiereule Jagd macht. Oder Giraffenbullen, die sich gegenseitig von den Beinen hauen. In unserer Welt, in der wir ja jeden Tag Hunderte, wenn nicht gar Tausende Bilder sehen, ist das ein total faszinierendes Erlebnis.

«Unsere Erde 2»

Nehmen sich die Menschen manchmal zu wichtig? Menschen stellen sich ja gerne als einzigartig und Krone der Schöpfung dar...

Ja, deshalb kommt der Film auch praktisch ohne Menschen aus. Dafür lernen wir einen männlichen Pinguin kennen, der für Frau und Kind kilometerweit laufen und dann im Meer jagen muss. Dann wieder ein stundenlanger Heimweg, ehe er in Millionen Pinguinen seine Frau und sein Kind wiederfinden muss. Das sind unfassbare Szenen. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen.

Allein um eine Maus auf einem Feld zu filmen, hat das Team 30 Drehtage  gebraucht. Hätten Sie persönlich die Geduld?

Wir kennen das doch, wenn man ruft: «Kuckt mal, Kinder, der Vogel da im Garten!» Bis alle da sind, ist der längst weg. Wenn man sich dann überlegt, wie die das gedreht haben können, mit welcher Geduld - unter uns - die sich auch den Hintern abgefroren haben oder von irgendwelchen Viechern gepiesackt worden sind, wenn sie da Dutzende Tage im Dschungel waren... Die Anfahrt zu den Pinguinen dauerte eine Woche! Und auch der Rückweg dauerte wieder eine Woche. Und dazwischen sechs Wochen mit Millionen Pinguinen! Na vielen Dank - die riechen nämlich mehr als streng...

Als welches der gezeigten Tiere würden Sie gerne wiedergeboren werden? Es gibt da ja Faultiere, Eintagsfliegen, Glühwürmchen...

Bitte gestatten Sie mir, dass ich das Schicksal der Eintagsfliege nicht spontan teilen möchte. Ich wäre schon lieber Räuber als Opfer. Der sprunggewaltige Serval aus dem Film, diese Raubkatze in der Savanne, die würde mir schon gefallen. Ich glaube, dass die ein vergleichsweise lustiges Leben hat.

ZUR PERSON: Als Moderator von «Wer wird Millionär?» hat Günther Jauch (61) auch nach mehr als 18 Jahren noch immer hohe Einschaltquoten. Er begann seine Karriere als Sportreporter, moderierte zusammen mit Thomas Gottschalk im Radio. Später führte er im ZDF durch das «Das aktuelle Sportstudio». Ihm gehört in Deutschland ein Weingut an der Saar. Was er sonst so tut, verrät Jauch nicht - sein Privatleben hält er unter Verschluss.

«Unsere Erde 2» startet am 29. März in den Schweizer Kinos.

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