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Doppel-Interview «Jurassic World»-Stars über Dinos, High Heels und gefährliche Stunts
tsch
5.6.2018
Man hört sie, bevor man sie sieht: Chris Pratt (38) und vor allem Bryce Dallas Howard (37) lachen viel und lautstark während der Interviews, die sie anlässlich des Kinostarts von «Jurassic World: Das gefallene Königreich» (6. Juni) in London geben.
Grund zum Fröhlichsein haben die beiden: Der Vorgänger aus dem Jahr 2015 lockte Millionen von Zuschauern in die Kinos. Dass der zweite Film unter der Regie von J.A. Bayona schlechter abschneiden wird, ist nicht anzunehmen. Und so entsteht ein munteres Gespräch über Dinos, High Heels und mit jeder Menge Schmeicheleien für den jeweils anderen.
«Bluewin»: Herzlichen Glückwunsch, Frau Howard, Sie sind Ihre High Heels nach dem ersten Film losgeworden ...
Bryce Dallas Howard (lacht): Ich habe tatsächlich verlangt, in den ersten Szenen von «Das gefallene Königreich» Heels zu tragen. Es stand zuerst im Drehbuch, dass ich Sneaker tragen sollte, und ich dachte mir: «Der Film wird toll, aber was ist los mit ihr, warum trägt sie Turnschuhe im Büro?» Das hat sich irgendwie komisch angefühlt und erschien mir unrealistischer als lebende Dinosaurier (lacht). Aber ja, ich fühlte mich auf der Insel diesmal in flacheren Schuhen sehr bodenständig.
Man hätte ja denken können, dass die Menschen nach all den «Jurassic Park»- und nun auch «Jurassic World»-Filmen schlauer sind. Doch vielleicht ist das der realistischste Aspekt der Filme - dass sie nicht aus ihren Fehlern lernen ...
Howard: Das stimmt schon, in der «Jurassic»-Saga geht es wirklich immer ein wenig um die Dummheit der Menschen, die einfach nicht dazulernen wollen. Aber das hat auch seine guten Seiten: So lange, wie die Menschheit die gleichen Fehler immer wiederholt, so lange wird auch diese Saga weitergehen. Und so lange werden wir einen Job haben.
Pratt: Genau (lacht). Die Geschichte wiederholt sich leider wirklich immer wieder. Das ist schon sehr realitätsgetreu. Aber im Gegensatz zu den früheren Filmen, in denen Menschen auf eine Insel eingeladen werden, um Dinosaurier anzuschauen, ist die Geschichte diesmal eine ganz andere. Denn diesmal wird versucht, Dinosaurier vor einer Katastrophe zu retten. Die Wissenschaft und die Technologie, die hier missbraucht wurden, sind die Gegner der Menschen, nicht die Dinos. Es geht nicht wie zuvor darum: «Geht nicht auf diese Insel, nur weil ihr denkt, Dinos sind eine coole Attraktion.»
Stimmt es, dass Regisseur J.A. Bayona während des Drehs immer wieder Dino-Geräusche spielen liess?
Howard: Oh ja! J.A. Bayona ist ein sehr ungewöhnlicher Filmemacher. Es gab viele Aktionen, mit denen er unsere Arbeit als Schauspieler auf ein höheres Level gehoben hat. Zum Beispiel die mechanischen Dinosaurier, die er einsetzte. Dann noch die Dino-Puppen: Ein Dutzend Leute haben dafür gesorgt, diese Puppen zum Leben zu erwecken. Zusätzlich hat J.A. immer wieder Musik am Set gespielt, wenn wir es am wenigsten erwarteten, um ein gewisses Gefühl für bestimmte Szenen zu kriegen. Dazu kamen dann noch all die lauten Dinosaurier-Geräusche, um uns komplett aus der Fassung zu bringen. Wie man im fertigen Film sieht, hat das ganz gut geklappt.
Herr Pratt, auch Sie benutzen Musik, um ein Gefühl für Ihre Charaktere zu bekommen ...
Pratt: Genau, ich reagiere immer auf Musik. Das ist die eine Sache, die mich wirklich bewegt, traurig macht oder auch zum Tanzen bringt. Musik beeinflusst sehr stark, was in mir vorgeht. Manchmal höre ich bestimmte Musik, während ich eine Szene drehe, um mich daran zu erinnern, was ich in dieser Szene fühlen soll. Gute Filmmusik ist ja auch dazu da, den Zuschauern zu sagen, was sie in bestimmten Momenten empfinden sollen.
Was war auf Ihrer «Jurassic World»-Playlist?
Howard: Jede Menge Country ...
Pratt: Das stimmt. Beim ersten Teil habe ich den Song «Dark Side» von Eric Church rauf und runter gehört, den habe ich auch diesmal wieder ausgegraben. Der Text hat mich sehr bewegt und mir nähergebracht, was ein Charakter wie Owen wohl fühlen würde. Im Song geht es um die dunkle Seite im Menschen. Diese dunkle Seite ist auch bei einem Typen wie Owen stark ausgeprägt. Er ist ein guter Typ, aber es gibt ja auch einen Grund, warum er auf eine Insel gegangen ist, um mit gefährlichen Dinosauriern zu arbeiten. Er ist ein Mensch, der denkt, dass man es nicht wiedergutmachen kann, wenn man etwas Schlechtes getan hat. Man muss nach vorne blicken. Claire wiederum ist ganz anders. Sie denkt, wenn man etwas Falsches getan hat, muss man seine Energie darauf verwenden, etwas Gutes zu tun. Das ist das moralische Dilemma zwischen Claire und Owen.
Bei «Guardians of the Galaxy» war es wiederum klar, welche Musik Sie hören müssen ...
Pratt: Bei «Guardians of the Galaxy» hatte ich den «Awesome Mix Volume 1 & 2». Dem ersten Film lag ja die Idee zugrunde, dass Peter Quill, seitdem er zehn Jahre alt war, die gleichen 14 Songs in Dauerschleife gehört hat. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, habe ich mir die erste Playlist vor dem ersten Film monatelang reingezogen. Mann, ich kenne wirklich jedes Wort und jede Instrumentaleinlage dieses Tapes. Ich hasse es einfach (lacht).
Musik spielt auch bei «Jurassic World: Das gefallene Königreich» eine Rolle. Sie haben sogar eine kleine Gesangseinlage bekommen ...
Howard: Chris ist nicht schlecht, oder? Er hat auch ansonsten bei den Dreharbeiten ununterbrochen gesungen. Chris ist stimmlich echt gut in Form.
Pratt: Ach was, ich bin total eingerostet (lacht).
«Jurassic World: Das gefallene Königreich» ist der letzte Film, der auf der Isla Nublar spielt ...
Howard: Das ist schon ein wenig traurig.
Pratt: Wir hoffen wirklich, dass wir dieses Kapitel ehrenvoll abgeschlossen haben. Wir alle wollten Hawaii, diesem magischen Ort, unsere Ehre erweisen. Hawaii hat diese spezielle Art Romantik, die es nirgendwo sonst gibt. Ich habe so etwas vorher noch nie gesehen und hatte das Gefühl, alle meine Wünsche könnten dort in Erfüllung gehen.
Herr Pratt, Sie sind gut ausgelastet in Sachen Franchise. Wollen Sie auch noch andere Sachen machen? Vielleicht einmal selbst Regie führen?
Pratt: Ich bin offen für alles. Mein Mantra ist: «Gute Story, gute Filmemacher.» Wenn es eine gute Story ist und tolle Leute beteiligt sind, dann möchte ich da mitmachen. Dann muss ich nicht unbedingt der Hauptdarsteller sein, sondern will einfach irgendwie beteiligt werden. Aber bevor ich mich tatsächlich auf dem Regiestuhl niederlasse, habe ich wirklich noch viel zu lernen. Vielleicht spiele ich eines Tages Regieassistenz bei einem von Bryce' Filmen. Bryce ist unglaublich talentiert und wahnsinnig fleissig. Wenn sie etwas macht, dann macht sie das zu 100 Prozent. Sie hat mich am Set wahnsinnig unterstützt, hat oft mein Ego gestreichelt, wenn nötig. Sie hat also alles, was einen guten Regisseur ausmacht.
Sie haben aber auch schon einmal ein Drehbuch geschrieben, oder?
Pratt: Ja, ich habe ein wenig geschrieben.
Howard: Du hast eine Menge geschrieben. Chris ist sehr bescheiden. Aber ich erinnere mich, als er einmal etwas auf seinem Handy las, das er geschrieben hatte. Und wir haben ihn alle gefragt: «Chris, wann schreibst du das denn alles?» Er meinte dann nur: «Immer, wenn ich etwas auf meinem Handy tippe. Dachtet ihr etwa, ich surf' die ganze Zeit nur im Internet?» Während wir anderen durch Instagram scrollen, schreibt Chris Gedanken und Witze nieder. Einmal hat er tatsächlich zu mir gesagt: «Ich habe gerade einen echt coolen Witz für mein Testament aufgeschrieben. Der wird richtig reinhauen!» (lacht). Es ist wirklich spannend, mit Chris zu arbeiten.
Sie haben einige ziemlich coole Stunts gemacht bei diesem Film ...
Howard: Ziemlich gefährliche sogar. Das realisiert man während der ganzen Aufregung gar nicht. Man denkt meistens nur: «Das wirkt gefährlich, aber lasst es uns noch zehnmal gefährlicher machen.» Hauptsache, es macht den Film besser.
Pratt: Oh ja, wir haben diesmal ziemlich viele coole Stunts gemacht! Aber ich habe das Gefühl, je älter ich werde, desto vorsichtiger werde ich. Vor allem, seitdem ich Vater bin. Ich versuche, für meinen Sohn ein guter Einfluss zu sein. Und ich denke, das Beste, was ich tun kann, ist, für ihn am Leben zu bleiben (lacht).
In der Realität würden Sie also nicht leichtfertig durch das geöffnete Maul eines T-Rex springen?
Pratt: Ja, in der Realität würde ich das wohl eher bleiben lassen (lacht).
Howard: Diese Szene stand nicht einmal im Drehbuch. Eines Tages haben sie mich und Chris geholt, um ein frühes Modell des T-Rex anzuschauen. Als wir ankamen, ist Chris da umherspaziert, ich bin auf das Modell geklettert und Chris meinte: «Wie cool wäre es, mit dem T-Rex eingesperrt zu sein, und die einzige Möglichkeit, da wieder rauszukommen, wäre, wenn ich durch sein Maul springen müsste.» Und alle so: «Hey, das ist gar nicht mal so schlecht.» Also ja, Chris wird definitiv bald bei einem Film Regie führen, er hat viele tolle Ideen und definitiv das Zeug dazu.
Haben Sie irgendwelche Schauspiel-Vorbilder?
Pratt: Ich liebe Tom Cruise, denn er ist jemand, der alle Stunts selber macht. Wie cool ist das denn? Ausserdem soll er ein ziemlich netter Kerl sein. Aber eigentlich habe ich keine wirklichen Vorbilder. Ich erinnere mich an eine Managerin, die mir einmal gesagt hat: «Du wirst oft die Frage gestellt bekommen, wer deine Vorbilder sind. Es gibt keine Möglichkeit, diese Frage richtig zu beantworten. Die einzig richtige Antwort ist: Du willst du sein. Du willst dich niemals mit anderen vergleichen. Du wirst in einer Welt leben, in der sie dich einordnen wollen. Aber du musst dir deine Individualität bewahren.» Sie hatte recht. Alles, was wir in der Welt sehen, wollen wir einordnen und in Schubladen stecken. Aber man muss versuchen, sich da rauszuhalten. Wenn ich vor zehn Jahren gesagt hätte, ich wolle wie Seth Rogen oder Harrison Ford sein, dann hätte das zwar gestimmt, aber ich wäre kritisch beäugt worden. Und jetzt bin ich eben ich, und es gibt vielleicht junge Schauspieler da draussen, die wie ich sein wollen. Aber ich sage ihnen immer: «Nein, sei einfach du selbst. Das ist viel besser.» Es wird nie jemanden geben, der ist wie ich.
Und immerhin sind Sie der Einzige, der Raptoren trainieren kann ...
Pratt: Das ist richtig, ich bin der einzige Raptoren-trainierende-Cowboy-Weltall-Lego-Star-Lord.