Von vertauschten Umschlägen, beleidigten Verlierern und schrägen Outfits: Das waren die grössten Aufreger der Oscar-Geschichte.
Michael Moore gewann 2003 den Oscar für den besten Dokumentarfilm mit «Bowling for Columbine». Die Gelegenheit nutzte er, um statt einer Dankesrede eine deftige Tirade gegen den damaligen US-Präsidenten George W. Bush loszulassen. Seine legendäre «Shame on you, Mr. Bush»-Rede sowie die Jubel- und Buhrufe des Publikums wurden aber rasch vom aufspielenden Orchester übertönt.
Die Oscarverleihung 2011 war so langweilig, dass es eigentlich schon ein Skandal war. Nur einer schien verdächtig viel Spass zu haben: James Franco, der die dröge Veranstaltung mit Anne Hathaway moderierte. «Viele vermuteten danach, dass ich was genommen hätte», erinnerte sich Franco später in einer Late-Night-Show und dementiert: Neben der energiegeladenen Anne Hathaway würde einfach jeder bekifft wirken, meinte er.
Schlechtester Verlierer aller Zeiten: Als Eddie Murphy 2007 nicht den erhofften Oscar für seine Nebenrolle in «Dreamgirls» bekam, verliess er wütend den Saal und ging direkt nach Hause.
Ein Busenblitzer gehört bei musikalischen Auftritten mittlerweile fast zum guten Ton. Beim Superbowl und der Oscarverleihung reicht ein wenig nackte Oberweite aber immer noch zum handfesten Skandal. Sängerin Beyoncé leistete sich den Fauxpas in einer Musicalnummer bei der Oscarverleihung im Jahr 2009. Vielleicht lag der Fehler aber auch bei Duettpartner Hugh Jackman, der ein bisschen zu schwungvoll mit der Schönen tanzte ...
Wie oft in Hollywoodfilmen hingegen nackte Tatsachen zu sehen sind, verdeutlichte Seth MacFarlane 2013. Der Oscar-Moderator zählte in einem Song sehr viele prominente Schauspielerinnen auf, deren Brüste alle schon gesehen hätten. Die fanden das nicht besonders lustig.
Marlon Brando gewann 1973 einen Oscar für den besten Hauptdarsteller in «Der Pate». An seiner statt schickte er eine Aktivistin für die Rechte amerikanischer Ureinwohner. Sacheen Littlefeather erklärte sichtlich nervös, der Grund für Brandos Weigerung, den Preis anzunehmen, sei die furchtbare Behandlung der Ureinwohner durch die US-Filmindustrie. Die bewies prompt seine These und schuf damit den eigentlichen Skandal: Zahlreiche Anwesende buhten Littlefeather aus.
Nicht nur gegen Indianer scheint es Ressentiments zu geben. 2006 weigerten sich Mitglieder der Oscar-Akademie, den Film «Brokeback Mountain» anzusehen - Ang Lees Drama über die tragische Liebe zweier homosexueller Cowobys (Jake Gyllenhaal, links, Heath Ledger). Von acht möglichen Oscars gewann das als Topfavorit gehandelte Meisterwerk schliesslich nur drei: für die beste Regie, das beste Drehbuch nach einer literarischen Vorlage und die beste Filmmusik.
Keine Witze über Namen! Diese goldene Regel missachtete David Letterman bei seiner Moderation der Oscars 1995 und machte sich über die ungewöhnlichen Vornamen von Oprah Winfrey, Uma Thurman und Keanu Reeves lustig - zum rapide schwindenden Amüsement des Publikums. Insbesondere Winfrey nahm dem Talk-Veteranen den seltsamen Auftritt so übel, dass sie sich lange Jahre weigerte, in seiner Show aufzutreten. Als sie es 2005 dann doch tat, übergab sie ihm ein gerahmtes Bild von sich selbst und Uma Thurman.
Einen unbeabsichtigten, aber denkwürdigen Namenswitz leistete sich 2014 John Travolta, als er die Performance von Idina Menzel ankündigte. Er bat eine gewisse Adele Dazeem auf die Bühne.
Idina Menzel liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen und trug ihren Song «Let it go» vor, der später am Abend mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Ein Jahr später durfte sich Idina Menzel an dem reumütigen Namensverdreher Travolta rächen: Sie stellte ihn als ihren «lieben Freund Glon Gazingo» vor.
Das mit der Geschwisterliebe nahm Angelina Jolie im Jahr 2000 ein bisschen zu ernst: Als die damals noch junge wilde Schauspielerin ihren Oscar für die beste Nebenrolle in «Durchgeknallt» bekam, küsste sie im Überschwang der Gefühle ihren Bruder. Auf den Mund. Ziemlich lange. Dass die beiden kein inzestuöses Verhältnis miteinander hatten, wollte ihr die Yellow Press daraufhin lange Jahre nicht glauben.
Noch so ein Kuss-Skandal: Adrien Brody bekam 2003 den Oscar als bester männlicher Hauptdarsteller im Weltkriegsdrama «Der Pianist». Ob er aber bei seinem leidenschaftlichen Kuss mit Halle Berry, die ihm eigentlich nur die Statuette überreichen wollte, ebenfalls von Gefühlen übermannt wurde oder schlicht und einfach die günstige Gelegenheit nutzte, ist bis heute nicht ganz klar.
«Der Pianist» gewann 2003 übrigens auch den Oscar für die beste Regie. Preisträger Roman Polanski blieb der Zeremonie allerdings fern - er hätte als verurteilter Vergewaltiger ins Gefängnis gehen müssen, wenn er US-amerikanischen Boden betreten hätte. Polanski lebt aus diesem Grund seit über 40 Jahren im europäischen Exil.
Den Preis bekam Roman Polanski übrigens Monate später in Frankreich überreicht - von Hollywood-Star Harrison Ford.
Comedian Sacha Baron Cohen ist immer für einen geschickt inszenierten Skandal zu haben. Zur Oscar-Verleihung 2012 erschien er als «Der Diktator» General Aldeen. Mit dabei hatte er eine Urne, in der angeblich die Asche des kurz zuvor verstorbenen nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Il aufbewahrt war. Und diese verschüttete er zufällig über dem roten Teppich.
Ein Skandal aus der Kategorie Mode - aber wohl auch der unterhaltsamste: 2000 putzten sich die «South Park»-Macher Trey Parker (links) und Matt Stone (rechts) - ihr Film war in der Kategorie «Bester Song» nominiert - ganz besonders fein raus. Allerdings in Frauenkleidern, die zuvor schon an den Hollywood-Beauties Gwyneth Paltrow und Jennifer Lopez gesehen wurden. Dass sie bei ihrem skurrilen Auftritt völlig high waren, geben die beiden mittlerweile gerne zu.
Der wirklich gemeinste Skandal liegt zum Glück schon weit zurück: Hattie McDaniel gewann 1940 den Oscar für die beste Nebendarstellerin in «Vom Winde verweht» und war zutiefst bewegt. Doch zuvor war die Darstellerin wegen ihrer Hautfarbe von der Premiere des Films ausgeschlossen worden, und auch bei den Oscars musste sie getrennt von den weissen Schauspielern sitzen.
Ganz farbenblind scheint die Academy jedoch noch immer nicht zu sein: Nachdem 2016 im zweiten Jahr in Folge keine afroamerikanischen Schauspieler für den Oscar nominiert waren, schlug der Protest unter dem Hashtag #OscarsSoWhite grosse Wellen. Spike Lee, bekannt für sein politisches Engagement, boykottierte die Verleihung.
Und der Oscar geht an - ja wen denn nun? Diese Frage schwebte 2017 minutenlang im Raum, nachdem es ausgerechnet in der Königskategorie Bester Film zu einem Kuddelmuddel kam. Weil ihnen der falsche Umschlag gereicht wurde, riefen Warren Beatty und Faye Dunaway statt «Moonlight» zunächst «La La Land» als besten Film aus. Erst später wurde der Irrtum aufgeklärt.
Seinen Oscar bekommt der beste Hauptdarsteller des Jahres traditionell von der besten Hauptdarstellerin des Vorjahres verliehen. Im Jahr 2017 war es Brie Larson, die Casey Affleck die Trophäe in die Hand drückte - und ihm anschliessend den Applaus verweigerte. Der Grund: Gegen den Schauspieler stehen Missbrauchsvorwürfe im Raum. Um einen Eklat zu vermeiden, kündigte Affleck bereits an, bei der Oscarverleihung 2018 keinen Preis überreichen zu wollen.
Skandal! Die grössten Aufreger der Oscar-Geschichte
Von vertauschten Umschlägen, beleidigten Verlierern und schrägen Outfits: Das waren die grössten Aufreger der Oscar-Geschichte.
Michael Moore gewann 2003 den Oscar für den besten Dokumentarfilm mit «Bowling for Columbine». Die Gelegenheit nutzte er, um statt einer Dankesrede eine deftige Tirade gegen den damaligen US-Präsidenten George W. Bush loszulassen. Seine legendäre «Shame on you, Mr. Bush»-Rede sowie die Jubel- und Buhrufe des Publikums wurden aber rasch vom aufspielenden Orchester übertönt.
Die Oscarverleihung 2011 war so langweilig, dass es eigentlich schon ein Skandal war. Nur einer schien verdächtig viel Spass zu haben: James Franco, der die dröge Veranstaltung mit Anne Hathaway moderierte. «Viele vermuteten danach, dass ich was genommen hätte», erinnerte sich Franco später in einer Late-Night-Show und dementiert: Neben der energiegeladenen Anne Hathaway würde einfach jeder bekifft wirken, meinte er.
Schlechtester Verlierer aller Zeiten: Als Eddie Murphy 2007 nicht den erhofften Oscar für seine Nebenrolle in «Dreamgirls» bekam, verliess er wütend den Saal und ging direkt nach Hause.
Ein Busenblitzer gehört bei musikalischen Auftritten mittlerweile fast zum guten Ton. Beim Superbowl und der Oscarverleihung reicht ein wenig nackte Oberweite aber immer noch zum handfesten Skandal. Sängerin Beyoncé leistete sich den Fauxpas in einer Musicalnummer bei der Oscarverleihung im Jahr 2009. Vielleicht lag der Fehler aber auch bei Duettpartner Hugh Jackman, der ein bisschen zu schwungvoll mit der Schönen tanzte ...
Wie oft in Hollywoodfilmen hingegen nackte Tatsachen zu sehen sind, verdeutlichte Seth MacFarlane 2013. Der Oscar-Moderator zählte in einem Song sehr viele prominente Schauspielerinnen auf, deren Brüste alle schon gesehen hätten. Die fanden das nicht besonders lustig.
Marlon Brando gewann 1973 einen Oscar für den besten Hauptdarsteller in «Der Pate». An seiner statt schickte er eine Aktivistin für die Rechte amerikanischer Ureinwohner. Sacheen Littlefeather erklärte sichtlich nervös, der Grund für Brandos Weigerung, den Preis anzunehmen, sei die furchtbare Behandlung der Ureinwohner durch die US-Filmindustrie. Die bewies prompt seine These und schuf damit den eigentlichen Skandal: Zahlreiche Anwesende buhten Littlefeather aus.
Nicht nur gegen Indianer scheint es Ressentiments zu geben. 2006 weigerten sich Mitglieder der Oscar-Akademie, den Film «Brokeback Mountain» anzusehen - Ang Lees Drama über die tragische Liebe zweier homosexueller Cowobys (Jake Gyllenhaal, links, Heath Ledger). Von acht möglichen Oscars gewann das als Topfavorit gehandelte Meisterwerk schliesslich nur drei: für die beste Regie, das beste Drehbuch nach einer literarischen Vorlage und die beste Filmmusik.
Keine Witze über Namen! Diese goldene Regel missachtete David Letterman bei seiner Moderation der Oscars 1995 und machte sich über die ungewöhnlichen Vornamen von Oprah Winfrey, Uma Thurman und Keanu Reeves lustig - zum rapide schwindenden Amüsement des Publikums. Insbesondere Winfrey nahm dem Talk-Veteranen den seltsamen Auftritt so übel, dass sie sich lange Jahre weigerte, in seiner Show aufzutreten. Als sie es 2005 dann doch tat, übergab sie ihm ein gerahmtes Bild von sich selbst und Uma Thurman.
Einen unbeabsichtigten, aber denkwürdigen Namenswitz leistete sich 2014 John Travolta, als er die Performance von Idina Menzel ankündigte. Er bat eine gewisse Adele Dazeem auf die Bühne.
Idina Menzel liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen und trug ihren Song «Let it go» vor, der später am Abend mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Ein Jahr später durfte sich Idina Menzel an dem reumütigen Namensverdreher Travolta rächen: Sie stellte ihn als ihren «lieben Freund Glon Gazingo» vor.
Das mit der Geschwisterliebe nahm Angelina Jolie im Jahr 2000 ein bisschen zu ernst: Als die damals noch junge wilde Schauspielerin ihren Oscar für die beste Nebenrolle in «Durchgeknallt» bekam, küsste sie im Überschwang der Gefühle ihren Bruder. Auf den Mund. Ziemlich lange. Dass die beiden kein inzestuöses Verhältnis miteinander hatten, wollte ihr die Yellow Press daraufhin lange Jahre nicht glauben.
Noch so ein Kuss-Skandal: Adrien Brody bekam 2003 den Oscar als bester männlicher Hauptdarsteller im Weltkriegsdrama «Der Pianist». Ob er aber bei seinem leidenschaftlichen Kuss mit Halle Berry, die ihm eigentlich nur die Statuette überreichen wollte, ebenfalls von Gefühlen übermannt wurde oder schlicht und einfach die günstige Gelegenheit nutzte, ist bis heute nicht ganz klar.
«Der Pianist» gewann 2003 übrigens auch den Oscar für die beste Regie. Preisträger Roman Polanski blieb der Zeremonie allerdings fern - er hätte als verurteilter Vergewaltiger ins Gefängnis gehen müssen, wenn er US-amerikanischen Boden betreten hätte. Polanski lebt aus diesem Grund seit über 40 Jahren im europäischen Exil.
Den Preis bekam Roman Polanski übrigens Monate später in Frankreich überreicht - von Hollywood-Star Harrison Ford.
Comedian Sacha Baron Cohen ist immer für einen geschickt inszenierten Skandal zu haben. Zur Oscar-Verleihung 2012 erschien er als «Der Diktator» General Aldeen. Mit dabei hatte er eine Urne, in der angeblich die Asche des kurz zuvor verstorbenen nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Il aufbewahrt war. Und diese verschüttete er zufällig über dem roten Teppich.
Ein Skandal aus der Kategorie Mode - aber wohl auch der unterhaltsamste: 2000 putzten sich die «South Park»-Macher Trey Parker (links) und Matt Stone (rechts) - ihr Film war in der Kategorie «Bester Song» nominiert - ganz besonders fein raus. Allerdings in Frauenkleidern, die zuvor schon an den Hollywood-Beauties Gwyneth Paltrow und Jennifer Lopez gesehen wurden. Dass sie bei ihrem skurrilen Auftritt völlig high waren, geben die beiden mittlerweile gerne zu.
Der wirklich gemeinste Skandal liegt zum Glück schon weit zurück: Hattie McDaniel gewann 1940 den Oscar für die beste Nebendarstellerin in «Vom Winde verweht» und war zutiefst bewegt. Doch zuvor war die Darstellerin wegen ihrer Hautfarbe von der Premiere des Films ausgeschlossen worden, und auch bei den Oscars musste sie getrennt von den weissen Schauspielern sitzen.
Ganz farbenblind scheint die Academy jedoch noch immer nicht zu sein: Nachdem 2016 im zweiten Jahr in Folge keine afroamerikanischen Schauspieler für den Oscar nominiert waren, schlug der Protest unter dem Hashtag #OscarsSoWhite grosse Wellen. Spike Lee, bekannt für sein politisches Engagement, boykottierte die Verleihung.
Und der Oscar geht an - ja wen denn nun? Diese Frage schwebte 2017 minutenlang im Raum, nachdem es ausgerechnet in der Königskategorie Bester Film zu einem Kuddelmuddel kam. Weil ihnen der falsche Umschlag gereicht wurde, riefen Warren Beatty und Faye Dunaway statt «Moonlight» zunächst «La La Land» als besten Film aus. Erst später wurde der Irrtum aufgeklärt.
Seinen Oscar bekommt der beste Hauptdarsteller des Jahres traditionell von der besten Hauptdarstellerin des Vorjahres verliehen. Im Jahr 2017 war es Brie Larson, die Casey Affleck die Trophäe in die Hand drückte - und ihm anschliessend den Applaus verweigerte. Der Grund: Gegen den Schauspieler stehen Missbrauchsvorwürfe im Raum. Um einen Eklat zu vermeiden, kündigte Affleck bereits an, bei der Oscarverleihung 2018 keinen Preis überreichen zu wollen.
Die Geschichte der Oscars ist reich an kleinen Aufregern und grossen Skandalen. Sehen Sie hier, was in der Geschichte der Academy Awards für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat ...
Natürlich berichten die meisten Medien nach den Oscars über die Darsteller, Filmschaffenden und ihre Kunst. Mindestens ebenso wichtig sind aber die kleinen Skandale und grossen Aufreger vor, während und nach der Verleihung. Von Busenblitzern bis verschmähten Ureinwohnern – in der Bildergalerie finden Sie eine Auswahl aus der (unrühmlichen) Geschichte der Academy Awards.
30 kuriose Fakten zur Oscar-Verleihung
Rekord! Diese Stars und Filme gewannen die meisten Oscars
Rekord! Diese Stars und Filme gewannen die meisten Oscars
Sie sind bereits mehrfache Preisträger, könnten 2018 aber Oscar-Geschichte schreiben: Meryl Streep (für «Die Verlegerin») und Daniel Day-Lewis (für «Der seidene Faden») sind einmal mehr für die begehrteste Filmtrophäe der Welt nominiert. Welche Filme und Stars bislang die meisten Oscars abräumten, zeigt unsere Galerie mit bekannten Namen und heimlichen Stars ... Oder kennen Sie Edith Head und Cedric Gibbons?
Kein Tanz ins ganz grosse Oscar-Glück: Mit der zuvor nur zweimal von einem Film erreichten Anzahl von 14 Nominierungen ging «La La Land» 2017 ins Rennen. Gewinnen konnte das Musical schliesslich aber nur sechs Preise, unter anderem für die Beste Regie (Damien Chazelle) und die Beste Hauptdarstellerin (Emma Stone).
14 Nominierungen - das gelang vor «La La Land» noch zwei weiteren Filmen in der Oscargeschichte. Der erste: «Alles über Eva» mit Bette Davis (rechts) und Anne Baxter. Der scharfzüngige Showbiz-Abgesang von Joseph L. Mankiewicz gewann 1951 letztlich sechsmal.
Eigentlich bildet der Untergang des legendären Passagierschiffs nur den Rahmen: In erster Linie erzählt «Titanic» von der zum Scheitern verurteilten Liebe zwischen Jack (Leonardo DiCaprio) und Rose (Kate Winslet). Nach 14 Nominierungen heimste das Liebesdrama von Regisseur James Cameron insgesamt elf Oscars ein, die beiden Hauptdarsteller gingen dabei allerdings leer aus.
Ein Triumph für Frodo und seine Gefährten: «Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs» räumte 2004 elf Oscars ab. Mehr noch: Das Epos gewann in allen Kategorien, in denen der dritte Teil der Fantasy-Saga nominiert war, darunter Bester Film und Beste Regie (Peter Jackson, Foto). Ein Kunststück, das noch keinem anderen Film in der Geschichte der Preisverleihung gelang.
Die Academy hatte schon immer eine Schwäche für epische Stoffe und gross angelegte Inszenierungen: Mit ebenfalls elf Oscars galt «Ben Hur» (1960) lange Zeit unangefochten als «bester Film aller Zeiten». Und in gewisser Weise ist er das bis heute: In zwei Kategorien, in denen «Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs» und «Titanic» (Bestes Make-up und Bester Tonschnitt) ausgezeichnet wurden, gab es damals noch keine Trophäe zu gewinnen.
Sein vielleicht bis heute bekanntester Film bildet eine Ausnahme in seinem Schaffen: Für die Filmmusik zum Billy-Wilder-Klassiker «Das verflixte 7. Jahr» (1955) mit Marilyn Monroe ging Alfred Newman (Bild, Mitte) leer aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Komponist und Dirigent aber schon Filmgeschichte geschrieben: Zwischen 1935 und 1954 gewann er neun Oscars und erhielt über 40 Nominierungen.
39 Nominierungen, elf Auszeichnungen: Art Director Cedric Gibbons schuf die Kulissen für zahlreiche Filmklassiker und gewann den «Bestes Szenenbild»-Oscar für Filme wie «Die lustige Witwe» (1934), «Stolz und Vorurteil» (1940), «Die Wildnis ruft» (1946) und «Ein Amerikaner in Paris».
Ihren Namen kennen fast nur Hollywood-Insider, dabei war Edith Head eine der Koryphäen ihres Fachs. Über Jahrzehnte prägte sie die Mode ganzer Generationen, indem sie die Kostüme der Filmstars entwarf. Dafür erhielt sie acht Oscars, unter anderem für «Ein Herz und eine Krone» (1955), «Sabrina» (1956) und «Der Clou» (1974). 35-mal nominierte die Academy sie insgesamt.
Er ist Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller - gerne in Personalunion: Woody Allen gilt als Altmeister der neurotischen Komödie. Zu Recht preisgekrönt waren aber vor allem seine spitzen Dialoge, seine herrlich absurden und selbstironischen Geschichten. Für drei seiner Drehbücher («Annie Hall», 1978, «Hannah und ihre Schwestern», 1987, und «Midnight In Paris», 2012) erhielt Allen den Oscar - einsame Spitze in dieser Kategorie.
Die Ehre des «besten Schauspielers» gebührt eigentlich gleich drei Darstellern, die jeweils drei Oscars gewannen: Zum einen Walter Brennan, der innerhalb von fünf Jahren dreimal (1937, 1939, 1941) als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde und zudem in Klassikern wie «Haben oder Nichthaben» (1944) und «Rio Bravo» (1959) glänzte ...
Ebenfalls drei Academy Awards kann Charakterdarsteller Daniel Day-Lewis sein Eigen nennen: Er gewann für «Mein linker Fuss» (1989), «There Will Be Blood» (2009) und zuletzt «Lincoln» (2012, Bild) den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Insgesamt war der Brite bislang allerdings «nur» fünfmal nominiert und steht damit im Schatten eines anderen ...
2018 ist Daniel Day-Lewis zum sechsten Mal nominiert («Der seidene Faden»), falls er die Auszeichnung erhält, wäre er der einzige Schauspieler, der je vier Oscars gewann.
Denn trotz seines unnachahmlichen Grinsens und bislang zwölf Nominierungen: Dem schlitzohrigen Charme von Jack Nicholson erlag die Academy bislang auch «nur» dreimal: 1975 wurde er dank seiner Hauptrolle in «Einer flog übers Kuckucksnest», 1984 als Bester Nebendarsteller in «Zeit der Zärtlichkeit» und 1998 für die Komödie «Besser geht's nicht» als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Sie ist schon wieder da: 2018 steht Meryl Streeps Name wieder auf der Vorschlagsliste für den Oscar - für ihre Rolle in «Die Verlegerin» (Bild). Es ist ihre 21. Nominierung, dreimal hielt sie die begehrte Trophäe in den Händen: 1979 für «Kramer gegen Kramer», 1983 für «Sophies Entscheidung» und 2012 für «Die Eiserne Lady». Damit steht sie (noch) im Schatten einer grossen Hollywood-Legende ...
Denn Katharine Hepburn gewann in ihrer 60-jährigen Karriere vier Auszeichnungen als Beste Hauptdarstellerin für «Morgenrot des Ruhms» (1934), «Rate mal, wer zum Essen kommt» (1968), «Der Löwe im Winter» (1969) und «Am goldenen See» (1982). Das macht sie zur erfolgreichsten Schauspielerin in der Geschichte der Oscars überhaupt.
Niemand in der Geschichte der Oscars wurde für sein Schaffen häufiger ausgezeichnet als Walt Disney. Der Vater von Micky Maus gewann 22-mal den Oscar, dazu kamen vier Sonderauszeichnungen wie zum Beispiel für die Erschaffung eben jener Comicfigur (1932). Zwischen 1932 und 1969 räumte Walt Disney 18-mal den Preis für den besten Kurzfilm ab. 1939 erhielt er für «Schneewittchen» sogar einen ganz besonderen Preis: einen grossen Oscar und sieben kleine.
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