Unterwegs mit Zecken-Experte «Im Wald gehören die Socken über die Hosen»

Unterwegs mit Zecken-Experte: «Im Wald gehören die Socken über die Hosen»

Zecken können ernsthafte Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Wie du dich schützen kannst, erfährst du in unserem Video mit Zecken-Experte Werner Tischhauser.

19.06.2024

Zecken können diverse ernsthafte Krankheiten übertragen. Wie du dich schützen kannst, erfährst du in unserem Video mit Zecken-Experte Werner Tischhauser.

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Adrian Kammer, Stéphanie Süess und Fabienne Berner

20.06.2024, 12:05

20.06.2024, 13:23

Stéphanie Süess

Endlich ist es wieder wärmer und um sich abzukühlen, empfiehlt sich ein Besuch im Wald. Mit der Wärme kommen aber auch die Zecken wieder. Unter 8 Grad Celsius fällt die Zecke in eine Art Winterstarre und ist inaktiv.

Die Zecke stammt aus der Familie der Spinnentiere. Somit ist es naheliegend, dass auch Zecken acht Beine haben. Ausgewachsen sind Zecken zwischen 2,5 und 4,5 Millimeter gross und werden im Durchschnitt drei bis sechs Jahre alt. Da sie sich vom Blut ihres Wirts ernähren, sind die Spinnentiere sogenannte Parasiten. Eine Zecke, die sich vollgesogen hat, kann das bis zu 200-fache ihres Körpergewichts erreichen.

Zecken bevorzugen Lebensräume am Waldrand, Waldwegen und an Hecken von Laub- und Mischwälder mit üppigen Gräsern.

Wie schütze ich mich am besten?

Wer einen Waldbesuch anstrebt, sollte wissen, wie man sich am besten gegen die Zecken schützt. Wichtig ist, dass man sich am besten nicht im hohen Gras aufhält. Empfohlen werden lange Kleider. Besonders helle haben einen entscheidenden Vorteil: Damit siehst du die Spinnentierchen besonders gut. 

Wenn jetzt noch die Socken über die Hosen gezogen werden, ist es nahezu perfekt – auch wenn es vielleicht nicht gerade sehr modisch aussieht.
Zusätzlich sollte immer Zeckenschutz aufgetragen werden und nach dem Waldbesuch sollte man sich zu Hause gründlich nach Zecken absuchen.

Übertragbare Krankheiten

Unsere Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen. Beispielsweise die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Lyme-Borreliose ist auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen. FSME hingegen ist eine Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem befällt. Für die Frühsommer-Meningoenzephalitis gibt es keine spezifische antivirale Behandlung – dafür kann man sich impfen lassen, was bei der Lyme-Borreliose nicht möglich ist. Jedoch können die meisten Fälle von Borreliose mit einer mehrwöchigen Behandlung mit Antibiotika erfolgreich therapiert werden.

Eingewanderte Riesenzecke

Die Riesenzecke (Hyalomma-Zecke) ist vor allem in Teilen Asiens und Afrika weit verbreitet. Immer öfter taucht sie aber in der bei Touristen beliebten Region Triest in Norditalien auf. Mittlerweile ist sie auch in der Schweiz bekannt.

Die Riesenzecke ist viermal so gross wie die hierzulande bekannten Zeckenarten. Sie können vollgesogen eine Körpergrösse von rund zwei Zentimeter erreichen und haben, im Unterschied zu heimischen Zeckenarten, Augen.

Die Hyalomma-Zecke überträgt im Vergleich zu den unseren bekannten Zeckenarten das Krim-Kongo-Fieber.

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