Ein Jesus-Abklatsch? Jared Leto spaziert mit seinen Fans, seinem Kult am Strand einer Privatinsel in Kroatien.
«Mars Island» dient als Retraite: Für knapp 1000 Franken gibt es Zutritt, für 6100 Franken ist Glamping und eine private Unterhaltung mit Leto inbegriffen.
Stets im Zentrum und wohl nicht nur physisch abgehoben: Jared Leto während eines Talks.
Die Besucher*innen des dreitägigen Wochenendes sind grösstenteils weiblich.
Für die Rolle der AIDS-kranken Transsexuellen Rayon erhielt Leto den Oscar als bester Nebendarsteller.
Seine Darstellung des Jokers in «Suicide Squad» gefiel vielen Fans nicht – und er habe sich auf dem Set ebenfalls daneben benommen.
Bei Filmrollen und im echten Leben wirft sich Leto immer gern in Schale, doch seine Exzentrik wirft teils Fragen auf – wie gerade jetzt bei «Mars Island».
Der 50-jährige Sänger und Schauspieler sah sich in der Vergangenheit immer wieder konfrontiert mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und gar Pädophilie. Bestätigt wurden diese Anschuldigungen allerdings nie.
Der Messias von «Mars Island»: Jared Leto
Ein Jesus-Abklatsch? Jared Leto spaziert mit seinen Fans, seinem Kult am Strand einer Privatinsel in Kroatien.
«Mars Island» dient als Retraite: Für knapp 1000 Franken gibt es Zutritt, für 6100 Franken ist Glamping und eine private Unterhaltung mit Leto inbegriffen.
Stets im Zentrum und wohl nicht nur physisch abgehoben: Jared Leto während eines Talks.
Die Besucher*innen des dreitägigen Wochenendes sind grösstenteils weiblich.
Für die Rolle der AIDS-kranken Transsexuellen Rayon erhielt Leto den Oscar als bester Nebendarsteller.
Seine Darstellung des Jokers in «Suicide Squad» gefiel vielen Fans nicht – und er habe sich auf dem Set ebenfalls daneben benommen.
Bei Filmrollen und im echten Leben wirft sich Leto immer gern in Schale, doch seine Exzentrik wirft teils Fragen auf – wie gerade jetzt bei «Mars Island».
Der 50-jährige Sänger und Schauspieler sah sich in der Vergangenheit immer wieder konfrontiert mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und gar Pädophilie. Bestätigt wurden diese Anschuldigungen allerdings nie.
Er spricht von einem Kult, Gläubigen und Familie – Jared Leto traf sich mit Hunderten Fans auf einer Privatinsel. Der Schauspieler und Sänger inszeniert sich dort als Messias-Figur. Die Bilder erinnern an eine Sekte.
Diese Selbstinszenierung hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Sänger und Schauspieler Jared Leto steht für Exzentrik – aber nicht auf eine liebenswerte, harmlos verrückte Art wie Nicolas Cage –, bei ihm läuft es einem kalt den Rücken runter.
Mit langen braunen Haaren und weissem Gewand schreitet der 50-Jährige auf neuen Bildern neben seinen – mehrheitlich weiblichen – Besucher*innen über eine isolierte Insel in Kroatien. Als Messias von «Mars Island».
Während drei Tagen können Fans seiner Band «30 Seconds to Mars» mit Leto dort eine Retraite geniessen. Die Fotos vom offiziellen Twitter-Account erinnern an einen Kult, eine Sekte. Seine Anhängerschaft existiert schon seit bald 20 Jahren und nennt sich selbst «The Echelon».
Wem das Wort «Kult» zu verurteilend klingt, wird von der Band gleich eines Besseren belehrt. Denn auch sie beschreiben das Fan-Teffen mit diesem Wort.
6100 Franken für eine private Unterhaltung
Zum ersten Mal gab es diesen Event 2019, doch dieses Jahr scheint es unheimlicher als sonst. Denn als Pseudo-Jesus in Weiss tummelt sich der Oscar-Gewinner unter seinen ebenfalls in Weiss gekleideten Fans.
Zum Programm während der drei Tage gehörte Yoga, Klettern, Schwimmen oder Beisammensein um ein Lagerfeuer, im Zentrum jeweils stets Leto.
Und wie viel kostete der Spass?
Rund 930 Schweizer Franken, um Einlass auf die Insel zu bekommen. Die Anreise muss dabei zusätzlich noch berappt werden. Wer bei der spirituellen Reise aufs Ganze gehen wollte, der konnte sich für läppische 6100 Franken luxuriöses Camping und eine private Unterhaltung mit Leto gönnen. Insgesamt sollen etwa 600 Fans auf der Insel zugegen gewesen sein.
Nur wenige Informationen dringen nach aussen
Einen Hehl aus ihren Zielen scheint die Band auf den ersten Blick aus dem Anlass nicht zu machen: Schon vor den aktuellen Twitter-Bildern habe die Band das Wort «Kult» schon mehrfach verwendet. Leto selbst sagte einst in einem Interview der «New York Times», er möge die Bezeichnung «Fan» nicht, es sei abwertend: «Wir haben diesen Kult, diese Familie, diese Gläubigen, die verstehen. Da scheint es passend, dass es einen Namen gibt, der auf sie zutrifft.»
Ob absichtlich oder nicht, das klingt schwer nach Sekte. Und man merke: Wenn es wie eine Sekte aussieht und sich wie eine Sekte verhält, könnte es eine Sekte sein.
Was diese These noch unterstützt: Wie «Watson» recherchiert hat, finden sich bei der Suche nach Informationen zu «Mars Island» nur passwortgeschützte Webseiten und geschlossene Facebook-Gruppen. Ausser Fan-Fotos dringen nur wenige Informationen nach aussen.