Royaler Geburtstag «Kate wusste wegen Diana, was auf sie zukam»

Von Carlotta Henggeler

31.12.2022

Am Sonntag feiert Herzogin Catherine ihren 40. Geburtstag. Wie sie diesen  verbringen wird – und warum es für sie einfacher war, in die Königsfamilie hineinzuwachsen als für Prinzessin Diana, erzählt der Adelsexperte Michael Begasse. 

Von Carlotta Henggeler

31.12.2022

Wie wird Herzogin Catherine ihren 40. feiern?

Michael Begasse: Wegen Corona wird die Feier klein ausfallen. Es wird im engsten Familienkreis stattfinden. Die Queen wird gratulieren, aber es gibt keine grosse Sause. Als künftige Königin kann man das nicht machen.

Stimmt, es ist der falsche Zeitpunkt für eine grosse Party.

Ja, aber Catherine ist ein absoluter Familienmensch. Das Schönste, was ihr passieren kann, ist, dass morgens ihre drei Kinder ‹Happy Birthday Mummy› singen. Da wird Prinz William garantiert die Finger im Spiel und die Kinder darauf vorbereitet haben. 

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 Zum Jahresende bringt blue News die Lieblingsstücke des ablaufenden Jahres noch einmal. Dieser Text erschien zum ersten Mal am 7.1.2022.

Man sieht Kate immer gut gelaunt. Sie scheint weniger unter dem engen royalen Korsett zu leiden, als etwa ihre Schwiegermama Prinzessin Diana oder ihre Schwägerin Meghan. Woran könnte das liegen?

Kate hatte ganz andere Voraussetzungen, in diese royale Familie zu wachsen als Diana. Kate wusste am Beispiel von Diana relativ genau, was auf sie zukommt. Und wenn sie es nicht gewusst haben sollte, hat ihr Mann William ihr deutlich gesagt, was auf sie zukommen wird.


Style-Check: Kate feiert ihren 40. – und wir ihre Outfits

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Ja, stimmt. 

Es ist ja auch belegt, dass die Beziehung am Anfang etwas gekriselt hat. Weil Kate auch kalte Füsse bekommen hat. Nicht, weil die Liebe nicht stark genug war. Sondern weil sie mit dieser Liebe verbunden hat: ‹Ich muss mal an der Seite dieses Mannes an der Spitze von Grossbritannien stehen›. Man hat ab dem Zeitpunkt keine private Minute mehr, man ist eine Person der Öffentlichkeit. Da muss die Liebe und der Support für den Mann schon sehr gross sein. Und das sind ganz andere Voraussetzungen, die Diana hatte.

Inwiefern?

Diana ist als ganz Unschuldige, als naives Mädchen vom Land in diesen Palast reingekommen. Sie wusste überhaupt nicht, was auf sie zukommt. Diana dachte wirklich, Charles liebt sie und sie hat leider erst ziemlich spät gemerkt, dass sie in einem goldenen Käfig gefangen war. 

Adelsexperte 
michael-begasse.de

Der deutsche Journalist und Moderator Michael Begasse arbeitet seit mehr als 25 Jahren für Fernsehen und Radio. Er ist bei RTL, n-tv und VOX der Fachmann, wenn es um royale Themen geht. Oder wie er sagt: «Ich bin der Glatzkopf mit den Königshäusern.» Begasse studierte Diplom-Journalistik, Politikwissenschaften und Soziologie und hat gerade sein erstes Buch «111 royale Momente für die Ewigkeit» veröffentlicht.

Sie haben gesagt, dass William Kate auf dieses Leben vorbereitet hat. Das hätte sein Bruder Harry mit Meghan auch tun können.

Das hat Harry auch. Harry hat aber anders als William eine ganz andere künftige Rolle in dieser Königsfamilie. William hat im Gegensatz zu Harry ganz früh akzeptiert, was seine Rolle ist. Also König von Grossbritannien zu werden. Harry hat als Nummer zwei erfahren, trotzdem im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Und bei Meghan ist das anders. 

Wie meinen Sie das?

Alle drei kamen als junge Frauen in diese Königsfamilie rein. Diana als 19-jähriges, naives Mädel, die verliebt war. Kate als erwachsene Frau auf Augenhöhe mit William, die sich ganz bewusst für ihn und dieses Leben entscheidet. Und Meghan, die dachte, super, ich heirate einen Prinzen und bin plötzlich Herzogin. Da ist sie mit einer amerikanischen Naivität reingeschlittert und hat das nach zwei Jahren leider erst gemerkt. 


Diana-Interview mit Society-Expertin:


Und Meghan und Harry haben sich dann bekanntlich vom Königshaus abgenabelt und sind nach Amerika gezogen. Zurück zu Herzogin Kate. Die immer perfekt-lässig gestylt ist. Wie viel darf sie selbst bestimmen?

Sie bestimmt alles selbst. Sie kennt alle ungeschriebenen Regeln, die für eine royale Frau in der Öffentlichkeit gelten. Ein Ausschnitt darf nicht zu tief und ein Rock nicht zu kurz sein. Das ist für sie allerdings kein Mode-Diktat, weil sie eine sensationelle Figur hat, sie hat einen extrem guten Geschmack. Sie kombiniert unwahrscheinlich gut, teure Stücke mit Sachen von der Stange. Sie recycelt auch ganz viel. Die Zeiten, in denen eine Herzogin nur einmal ein Kleid tragen konnte, die sind längst vorbei. 

Zum Glück!

Genau. Sie hat auch das Glück, dass sich ihre Figur in den letzten Jahren nicht verändert hat, also müssen die Kleider nicht nachgearbeitet werden. Im letzten Jahr hat man an einer Stelle ganz toll gesehen, wie gross ihr Stil ist. An der James-Bond-Premiere trug sie dieses goldene Wasserfall-Kleid mit den langen Ärmeln. Das war nach dem Hochzeitskleid die beste Robe, die sie je angehabt hat. Sie ist stilsicher. Und egal, was sie anhat, sie kann sich in jedem Kleidungsstück bewegen.


So strahlte Herzogin Kate an der Bond-Premiere:


Stimmt – und sieht dabei gut aus.

Es kann ja nicht jede Frau in Pumps herumlaufen, es kann auch nicht jede Frau einen kurzen Rock tragen. Wenn sie privat unterwegs ist, also die Kinder zur Schule bringt und dann diese Country-Mode trägt, hat auch diese immer Glamour.  

Hat sie eine Stylistin oder mehrere?

Sie hat Leute, die ihr bei der Mode zur Seite stehen, aber sie wechselt auch mal gerne ihre Designer. Sie achtet aber immer darauf, dass sie auch britische Designer*innen wählt, sie wird ja an der Seite von William einmal Grossbritanniens Königin. Und warum sollte sie nur italienische oder französische Modemacher tragen?

Die britische Königsfamilie, die Windsors, stehen oft im Mittelpunkt der Berichterstattung. Warum faszinieren sie derart?

Wenn man von der Queen spricht, weiss die ganze Welt, man spricht von Elizabeth der II. Die Briten haben eine Aura, die kein anderes Königshaus hat, es gibt 43 Monarchien auf der Welt. Was auch daran liegt, dass die Königin Staatsoberhaupt von 14 anderen Ländern ist, wie Neuseeland, Australien oder Kanada. Kein anderer Monarch regiert mehr als sein eigenes Land. Ausser der Königin. Das britische Empire ging rund um die Welt. Die Windsors umweht nach wie vor eine historische Aura. 

«Niemand nennt sie einfach nur Kate. Entweder Catherine oder Herzogin Kate.»

Wie muss ich mir das Arbeitspensum von Herzogin Catherine mit den drei kleinen Kindern vorstellen?

Sie hat einen Fulltime-Job als Herzogin, als Mutter und ist noch Ehefrau. Sie ist ein moderner Royal, klar, mit Kindermädchen und Chauffeuren. Es ist nicht so, dass Kate ihre Kinder abgibt. Sie macht mit ihnen auch die Hausaufgaben. Die Zeiten, als eine Adlige ihre Kinder in fremde Obhut gegeben hat, die sind längst vorbei.

Sie ist so gut organisiert, dass sie es schafft, Familienleben und Business unter einen Hut zu bringen. Dafür muss sie viel arbeiten – und das tut sie auch. Und wenn das Kind mit Bauchweh im Bett liegt und sie einen Termin hat, dann entscheidet sie sich immer für die Rolle der Mutter und nicht der Herzogin.

Was macht Catherine einzigartig?

Die Liebe zu ihrer Familie, die Liebe zu ihrer Aufgabe und die Augenhöhe zu ihrem Mann. Sie ist eine royale Business-Woman. Übrigens nennt sie niemand Kate. Entweder ist sie Catherine oder Herzogin Catherine von Cambridge. Prinz William nennt das Geburtstagskind übrigens ‹Darl› (Abkürzung für Darling).