Sandro Brotz über seine Auszeit «Das zehrt an einem – also habe ich die Notbremse gezogen»

fts

13.9.2023

Sandro Brotz ist der Moderator der «Arena» und frisch auch von «Bitte auf den Punkt!».
Sandro Brotz ist der Moderator der «Arena» und frisch auch von «Bitte auf den Punkt!».
Bild: SRF/Oscar Alessio

Nach seiner Auszeit ist Sandro Brotz wieder mitten im politischen Geschehen der Schweiz. Zusätzlich zur «Arena» will er in einer neuen Sendung die Schweizer Parteipräsidenten für die Leute zugänglicher machen.

fts

13.9.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Moderator Sandro Brotz ist mit der «Arena» im Wahlherbst angekommen.
  • Er wird an drei Mittwochen nun zusätzlich noch «Bitte auf den Punkt!» moderieren.
  • Das Magazin «Tele» hat mit ihm über die neue Sendung und seine Auszeit gesprochen.

SRF-Moderator und Journalist Sandro Brotz übernimmt ab 20. September neben der «Arena» noch eine weitere Sendung: «Bitte auf den Punkt!».

Das Magazin «Tele» hat mit dem 53-Jährigen über den Wahlherbst in der «Arena» und seinen neuen Moderationsposten, an drei Mittwochabenden, gesprochen.

Den Start in die Wahl-«Arenen» befand Brotz als gut, wenn auch angespannter als sonst. Er würde zum Start jeweils gern eine relaxte Atmosphäre schaffen und frage seine Gäste, was sie aus den Ferien an Souvenirs mitgenommen haben. Zudem hätte die jüngste «Arena» ja eine Quote von 20 Prozent – das sei aber auf die teilnehmenden Parteispitzen zurückzuführen: «Es ist etwas staatstragender als eine reguläre ‹Arena›.»

Kein Abweichen erlaubt

Der Moderator geht auch auf die Unterschiede in der Diskussionsführung zwischen Mann und Frau ein: «Ich habe die eine oder andere Frauenrunde erlebt und finde, dass man da weniger auf die persönliche Ebene geht, aufmerksamer zuhört, einander weniger unterbricht. Es ergibt sich eher eine Diskussion als bei den männlichen Alphatierchen.»

Natürlich kommt auch zur Sprache, worum es in seiner neuen Sendung «Bitte auf den Punkt!» geht.

Brotz: «Jeweils zwei Präsidenten bzw. Präsidentinnen von SVP, SP, FDP, Mitte, Grünen und Grünliberalen beantworten hintereinander Fragen aus dem Publikum.» Der Name sei dabei Programm: Sollte jemand einer Frage ausweichen, so würde Brotz ihn zu einer Antwort auf den Punkt auffordern.

Reden Menschen in der Politik um den heissen Brei? Politiker*innen redeten gern fliessend von mehreren Themen, das würde bei dieser Sendung nicht funktionieren, da alle 23 Minuten Redezeit haben. So entstehe der Druck, eine Punktlandung hinzulegen, erklärt Brotz.

Musste «Leuchtfeuer» wieder finden

Zur Pause, die er eingelegt hat, sagt Brotz: «Ich bin gern auf der Überholspur unterwegs, aber merke nicht immer, wenn es mir guttun würde, auch mal normaltourig unterwegs zu sein. Das zehrt an einem. Also habe ich die Notbremse gezogen.» Hat er ein Burn-out gehabt? «Dann hätte ich nicht so schnell zurückkommen können», erwidert der 53-Jährige, «aber mir wurde bewusst, dass da etwas ist, das ich ernst nehmen muss.» Er wollte sein «Leuchfeuer» wieder finden.

Und er hat ihn scheinbar gefunden, der Moderator hat seit neustem einen Leuchtturm auf seinen linken Unterarm tätowiert.

Konkret übe er eine etwas gelassenere Lebensweise wie folgt aus: «Ich versuche es mit Meditation, nehme ein Buch zur Hand oder sage mir, dass ich um 22 Uhr nicht noch ein Mail rauslassen muss.»

Die Rückmeldungen auf seinen Rückzug seien sehr positiv gewesen. Für viele Menschen sei es ein Riesenthema, wie man mit Tempo und Druck umgehe.

«Politik tangiert alle Lebensbereiche»

Für seine körperliche Fitness ist Brotz lange Marathons gelaufen, doch das sei nun vorbei, erzählt er. «Ich schaue, dass ich täglich meine 10’000 Schritte habe – auch wenn ich abends um elf Uhr noch spazieren gehen muss.» Lesen tue er auch viel, im Zug zum Beispiel. Und da dürfe man ihn auch ansprechen: «So lange es wohlwollend ist», lacht er.

Schliesslich noch die Frage nach dem Ruhestand: Wie lange will Sandro Brotz seinen Job noch machen? «Solange er mir Freude macht und ich mit so einem famosen Team zusammenarbeiten darf. Es treibt mich immer noch an, den Leuten zu sagen: ‹Ihr könnt politisch mitentscheiden, ihr habt es in der Hand!›. Politik tangiert alle Lebensbereiche. Und auch wenn sie kompliziert ist, lässt sie sich doch auf klare Fragestellungen, Aussagen und Antworten herunterbrechen.»


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