Sie wurde 83 Jahre alt Rocksängerin Tina Turner ist tot

dpa

24.5.2023 - 21:00

Rock-Legende Tina Turner ist tot. Sie starb am Mittwoch im Alter von 83 Jahren in Zürich. Das teilte ein Sprecher am Abend mit. Sie sei nach langer Krankheit in Küsnacht gestorben.

24.5.2023 - 21:00

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Tina Turner ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
  • Die Rock-Legende starb in ihrem Haus in Küsnacht ZH.
  • Auf Tina Turners Instagram-Account wurde der Tod der Künstlerin verkündet.

Tina Turner ist tot. Die Sängerin starb im Alter von 83 Jahren. Auf ihrem Instagram-Account wurde die traurige Nachricht verkündet. Dort heisst es:

«Mit grosser Traurigkeit geben wir das Ableben von Tina Turner bekannt. Mit ihrer Musik und ihrer grenzenlosen Lebenslust hat sie Millionen von Fans auf der ganzen Welt verzaubert (...) Heute nehmen wir Abschied von einer lieben Freundin, die uns allen ihr grösstes Werk hinterlässt: ihre Musik. (...)

Rückblick auf Tina Turners Leben

Die «Queen of Rock'n'Roll» hat mit ihrer gewaltigen Stimme, gewagten Kostümen, sexy Tanzeinlagen und überschäumender Energie ein Millionenpublikum in Ekstase versetzt. Das war vor allem in den 80er und 90er Jahren. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück. Sie genoss nach eigenen Angaben nach Jahrzehnten harter Arbeit fortan das Leben ohne Verpflichtungen.

Turner zeigte sich danach nur noch selten in der Öffentlichkeit, etwa, um für ein Buch oder ein Musical über ihre Lebensgeschichte zu werben. Mit ihrem 16 Jahre jüngeren deutschen Partner Erwin Bach lebte sie seit den 90er Jahren am Zürichsee in der Schweiz. Dort feierten die beiden 2013 ein rauschendes Hochzeitsfest. Turner hat später sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen.

Als Kind sang sie im Gospelchor

Tina Turner, mit bürgerlichem Namen Anna Mae Bullock, wuchs im Südstaatennest Nutbush in Tennessee in einer Baumwollpflücker-Familie auf. Als Kind sang sie im Gospelchor, ehe der acht Jahre ältere Gitarrist Ike Turner sie entdeckte. Er formte die Band «Ike and Tina Turner Revue». Mit ihrer ersten Single «Fool in Love» stürmten sie 1960 die Hitparaden. 1962 heirateten sie. Es folgten Hits wie «River Deep - Mountain High» und «Nutbush City Limits». 1969 schafften sie als Akt im Vorprogramm der Rolling Stones den Durchbruch.

In den 60er und 70er Jahren wurde das Duo weltbekannt. Wie Tina Turner erst viel später enthüllte, war die Ehe aber eine Tortur für sie. Ike schlug und drangsalierte sie. Mit 37 Jahren flüchtete sie vor ihm. Turner gab alle finanziellen Ansprüche aus dem gemeinsamen Musikschaffen auf, um schnell durch die Scheidung zu kommen.

Mit «Private Dancer» gelang ihr der Solo-Durchbruch

Mit nur ein paar Cents in der Tasche und als alleinerziehende Mutter zweier Söhne, startete Tina Turner mit fast 40 erneut durch. Sie sang und tanzte zuerst in Clubs und Hotels. Sie habe geputzt, wo sie unterkam, sagte sie: «Lieber jemand anderes Putzfrau als Ike Turners Ehefrau!»

Und dann kam 1984. Mit 45 schaffte sie den Durchbruch mit ihrem Album «Private Dancer». Sie gewann vier Grammys. Der Hit «What's Love Got To Do With It?» klang wie ein selbstironischer, aber auch bitterer Rückblick auf die Ehe mit Ike. Fortan füllte sie in aller Welt Stadien und Musikbühnen. Sie landete zahlreiche Hits: «Proud Mary», «We Don't Need Another Hero» oder «Be Tender with Me Baby» sind nur einige davon.

Turner gewann zahlreiche Musikauszeichnungen. 2021 wurde sie in die «Rock & Roll Hall of Fame» in Cleveland in den USA aufgenommen. «Wenn sie mir mit 81 Jahren immer noch Auszeichnungen geben, muss ich irgendetwas richtig gemacht haben», scherzte sie bei der Zeremonie per Videozuschaltung aus der Schweiz.

Ihre Söhne starben vor ihr

Tina Turner blieb auch nach ihrer aktiven Zeit als Ikone unvergessen: Im Dezember 2021 verlieh die Universität Bern der Wahlschweizerin eine Ehrendoktorwürde für ihr «einzigartiges musikalisch-künstlerisches Lebenswerk».

Turner hatte zwei leibliche Söhne, die mit 59 und 62 Jahren vor ihr gestorben sind. Sie selbst hatte Darmkrebs und Nierenversagen. Ihr Mann spendete ihr 2017 eine seiner Nieren. In der Autobiografie «My Love Story» berichtete sie 2019 über viele schmerzhafte Erfahrungen im Leben, würdigte Bach aber als ihren Retter und die grösste Liebe ihres Lebens.

Vor dem Sterben hatte die Buddhistin nach eigenen Worten keine Angst. «Ich bin bereit, wenn die Tür sich öffnet», sagte sie im Oktober 2018 der «Zeit».


Tina Turner war auch als Schauspielerin legendär:

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dpa