«Der Bulle von Tölz»-Kommissar Ottfried Fischer lässt sich von seiner Parkinson-Erkrankung nicht unterkriegen und trainiert nach einem Sturz, um wieder mobil zu werden. Über einen amputierten Finger lacht er nur.
Covermedia
17.11.2022, 15:18
Covermedia/che
Ottfried Fischer (69) leidet an Parkinson und sitzt nach einem Sturz im Rollstuhl, aber das heisst noch lange nicht, dass der Schauspieler («Der Pfundskerl») sich aufgegeben hat. Um wieder auf die Beine zu kommen, geht er oft fünfmal pro Woche zum Reha-Sport, und auch ein amputierter Finger ist für ein ihn kein Drama.
Seine Motivation ist klar: Ottfried Fischer möchte endlich mal wieder aus dem Haus – aber nicht nur zum Arzt oder zur Physiotherapie. «Ich bin an einer Treppenstufe hängengeblieben und gestürzt. Jetzt bin ich ein Gefangener der Bude. Es soll aber nicht so bleiben», schwört Ottfried, der in einem barrierefreien Haus in München lebt, im «Bild»-Interview. «Bis zu fünfmal in der Woche bin ich in einem Reha-Zentrum. Da werden normalerweise Olympiasieger betreut. Das tut mir gut. Ich mache mehr Sport als früher.»
Bewundernswert ist, wie der Schwerkranke sein verändertes Leben positiv annehmen kann: «Der Rollstuhl ist ein Segen! Wenn man nicht richtig gehen kann wie ich, geht es halt nicht anders. Er ist sperrig, aber ich komme gut zurecht. Leider hat er mich einen kleinen Finger gekostet.»
Fischer will sich nicht über Schicksalsschläge aufregen
Dieses kleine Unglück geschah bereits vor einigen Monaten in Passau: «Ich bin sportlich eine Gasse hochgedonnert, bin dabei an einer Mauer entlanggeschrammt. Das Pech: Der kleine Finger war dazwischen. Hing nur noch an einem Fetzen. Es hat nicht geblutet, nicht wehgetan. Im Krankenhaus meinten sie dann, besser abnehmen als umständlich annähen.»
Und auch dort konnte Fischer noch lachen: «Das Beste: Abends gab’s im Krankenhaus zum Essen Fingernudeln.» Nicht zuletzt seiner Frau Simone zuliebe, mit der er seit 2020 verheiratet ist, will sich Ottfried nicht unterkriegen lassen: «Meine Schicksalsschläge sind nicht angenehm, aber ich verweigere es, mich darüber aufzuregen.»
Seine Frau sei ihm eine grosse Stütze, aber: «Wenn ich jetzt das Lamentieren anfange, würde der gute Geist des Hauses, meine Frau Simone, das nicht überstehen.» Simone ist sein Ein und Alles: «Meine Frau ist einmalig im Bestehen solcher schweren Zeiten. Sie ist meine beste Freundin, sie hat so viele gute Seiten, dass ich nicht wüsste, was ich ohne sie machen sollte», sagte Ottfried Fischer im April zur «Berliner Morgenpost».