Erster TV-Auftritt nach Rauswurf Erster TV-Auftritt nach Rauswurf: Roseanne Barr fühlt sich missverstanden

dpa

27.7.2018

US-Schauspielerin Roseanne Barr (65) hat sich zum ersten Mal in US-Fernsehen über ihren rassistischen Tweet geäussert, der sie den Job gekostet hat. Der US-Comedy-Star zeigte sich allerdings wenig einsichtig.

«Ich wünschte, ich hätte eine andere Wortwahl benutzt. Aber sie haben mich alle nicht verstanden, das macht mich so wütend», sagte Barr am Donnerstag (Ortszeit) in einem Interview mit Sean Hannity bei Fox News, dem Haussender Donald Trumps. Die Komikerin hatte eine frühere Beraterin von US-Präsident Barack Obama, die Afroamerikanerin Valerie Jarrett, mit den Worten beleidigt: «Die Muslimbruderschaft und der Planet der Affen haben ein Baby bekommen.»

«Es tut mir leid, dass Sie dachten, ich sei rassistisch und dass mein Tweet rassistisch war. Er war es nicht. Er war politisch», erklärte Barr an Jarrett gerichtet. Sie habe damit als Jüdin die Iran-Politik Obamas kritisieren wollen. «Es tut mir leid für das Missverständnis, den mein schlecht formulierter Tweet ausgelöst hat. Es tut mir leid, dass Sie sich verletzt fühlen. Das wollte ich nicht. Dafür entschuldige ich mich.»

Roseanne Barr sprach mit Fox News-Moderator Sean Hannity erstmals nach ihren Rauswurf bei ABC über ihren rassistischen Tweet.
Roseanne Barr sprach mit Fox News-Moderator Sean Hannity erstmals nach ihren Rauswurf bei ABC über ihren rassistischen Tweet.
Keystone

Barr bot Valerie Jarrett auch an, die ganze Sache «persönlich auszudiskutieren». Allerdings habe sie seit dem Tweet nicht persönlich mit ihr gesprochen. Sie habe Angst, dass Jarrett sie anschreien und sofort wieder auflegen würde, sagte sie bei Fox News, bevor sie sich zu einem Scherz hinreissen liess, der wenig hilfreich auf dem Weg zur Versöhnung sein dürfte. «Ich würde ihr sagen, dass sie eine neue Frisur braucht. Ernsthaft. Sie braucht eine neue Frisur.»

Nach dem Tweet der 65-Jährigen vor zwei Monaten hatte der Sender ABC die Serie «Roseanne» abgesetzt. Sie soll künftig unter einem anderen Namen und ohne Barr weitergehen. «Ich habe offensichtlich einen Fehler gemacht, der mich alles gekostet hat. Ich habe den Preis dafür bezahlt», erklärte Barr und nannte sich mit einem Lachen ein «kreatives Genie», das seit langem Antidepressiva einnehme.

Ein Monat voller Abgründe: Die Serien-Highlights im Juli
Zurück zur Startseite