Eurovision Song Contest ESC-Störer angeblich politischer Aktivist

SDA

14.5.2018 - 07:57

Der Mann (M), der am ESC-Final die britische Sängerin SuRie (r) unterbrochen hat, ist angeblich ein politischer Aktivist, der etwas gegen kommerzielle Popmusik hat.
Der Mann (M), der am ESC-Final die britische Sängerin SuRie (r) unterbrochen hat, ist angeblich ein politischer Aktivist, der etwas gegen kommerzielle Popmusik hat.
Source: Keystone/EPA LUSA/JOSE SENA GOULAO

Bei dem Störer während des Eurovision Song Contests handelt es sich gemäss britischen Medien um einen Rapper und politischen Aktivisten aus London. Der Mann stürmte schon mehrfach bei Live-Fernsehsendungen die Bühne, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete.

So habe er die Verleihung der nationalen Fernsehpreise und auch eine nordirische Talkshow unterbrochen. Nach einem Bericht des "Mirror" verurteilt der Rapper kommerzielle Popmusik und wirft Medien Korruption vor.

Der Mann, der sich unter anderem "Dr ACactivism" nennt und in London kaum bekannt ist, hatte am Samstagabend beim Finale in Lissabon den Auftritt der britischen Sängerin SuRie gestört. Während sie als neunte Kandidatin von 26 Finalisten ihren Song "Storm" sang, stürmte er auf die Bühne und entriss ihr das Mikro. Gemäss dem Sender BBC rief er "For the nazis of the UK media, we demand freedom".

Nach Angaben des Veranstalters, der Europäischen Rundfunkunion, dauerte der Vorfall sieben Sekunden. Der Mann habe Vorrichtungen für Kamerafahrten genutzt und die Hauptbühne über eine Brücke erreicht. Dabei sei er von Security-Mitarbeitern verfolgt worden. Man nehme den Vorfall sehr ernst, heisst es in einer Mitteilung. Sicherheitskräfte zerrten ihn schliesslich von der Bühne; die Polizei nahm ihn fest.

SuRie musste für einige Sekunden ihr Lied unterbrechen, bevor sie wieder einsetzte und ihren Song souverän zu Ende sang. Nach Angaben des Veranstalters war den Briten angeboten worden, den Auftritt zu wiederholen. SuRie und ihr Team hätten dies aber abgelehnt. Am Ende landete die 29-Jährige auf dem drittletzten Platz. Sie habe ihr Bestes gegeben, teilte die Sängerin mit.

Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: "Das ist für jeden, der mal auf der Bühne gestanden hat, der schlimmste Alptraum." SuRie habe sich aber schnell gefangen.

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