Fans fordern EntschuldigungGil Ofarim kündigt nach Davidstern-Skandal Neustart an
dpa/tgab
5.4.2024 - 22:47
Als Gil Ofarim vor Gericht gestand, sich einen antisemitischen Vorfall ausgedacht zu haben, schockte das viele. Nun meldet sich der Musiker zurück – und zieht sich erneut Kritik zu.
DPA, dpa/tgab
05.04.2024, 22:47
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Gil Ofarim hat sein musikalisches Comeback auf Instagram verkündet.
Das stösst nicht nur auf Begeisterung, sondern auch auf Kritik.
Manche fordern eine öffentliche Entschuldigung betreffend des erfundenen Davidstern-Vorfalls in einem Leipziger Hotel.
Der Musiker Gil Ofarim plant nach seinem Prozess um einen erfundenen Davidstern-Skandal den Neustart. «Ich... werde mich wieder der Musik widmen und an meiner neuen Scheibe schreiben», teilte er auf seiner monatelang verwaisten Instagram-Seite mit.
Dort gab der 41-Jährige auch bekannt, dass er seine Gitarren – und die seines berühmten Vaters Abi Ofarim – verkaufen will: «Es ist an der Zeit, sich zu verabschieden, es ist an der Zeit, sich zu trennen von gewissen Wegbegleitern, die sehr treu waren», sagte er in einer Instagram-Story.
«Das Leben geht weiter, step by step», heisst es in dem Beitrag, der unterschrieben ist mit «Alles auf Hoffnung! Gil» und dem Hashtag «#Frühjahrsputz».
Ofarim, der aus München stammt und dort lebt, zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem er in seinem Prozess um Verleumdung und falsche Verdächtigung im November vergangenen Jahres überraschend ein Geständnis abgelegt hatte. Das Verfahren gegen den 41-Jährigen wurde daraufhin gegen eine Geldauflage von 10'000 Euro eingestellt.
Der antisemitische Vorfall war erfunden
Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Er hatte darin geschildert, dass der Hotelmanager ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Das Video verbreitete sich rasant in den sozialen Netzwerken.
Der Musiker erstattete Anzeige, aber auch der Hotelmanager wehrte sich und zeigte seinerseits Ofarim wegen Verleumdung an. Vor Gericht entschuldigte sich der Musiker schliesslich dafür, den antisemitischen Vorfall im Hotel erfunden zu haben. Ofarim wurde scharf kritisiert – unter anderem vom Zentralrat der Juden in Deutschland.
Auch unter dem Post zu seinem angekündigten Neustart hagelte es nun Kritik. «Alter, dein ernst? Als wenn nichts wäre wieder da!», schrieb jemand. Oder: «Mit Verlaub, aber nach diesem massiven Fehlverhalten wäre eine öffentliche Entschuldigung mehr als überfällig!» Es gab aber auch versöhnlichere Töne: «Menschen machen Fehler... Menschen lernen daraus.»