Daniel Küblböck bei Kreuzfahrt vermisst Hoffnungen schwinden – Ex-TV-Star Küblböck bei Kreuzfahrt vermisst

dpa

10.9.2018

Der frühere TV-Star Daniel Küblböck wird weiter vermisst. Der Sänger soll auf einer Kreuzfahrt über Bord gegangen sein. Die Chancen, den 33-Jährigen im eiskalten Wasser lebend zu bergen, sind nur gering.

Von Ex-TV-Star Daniel Küblböck (33) gibt es nach Angaben von Aida Cruises weiterhin keine Spur. «Die Suche blieb bislang erfolglos», teilte der Kreuzfahrtveranstalter am Montagmorgen mit. Die beiden an der Suche beteiligten Kreuzfahrtschiffe seien am Sonntagabend (Ortszeit) nach Einbruch der Dunkelheit von der kanadischen Küstenwache «aus der Suchaktion entbunden worden». Das Schiff «Aidaluna», von dem Küblböck verschwunden ist, befinde sich jetzt auf dem Weg nach Halifax.

«In dieser schwierigen Zeit sind wir mit unseren Gedanken bei der Familie des Vermissten», erklärte das Unternehmen. Man stehe in engem Austausch mit den Angehörigen, um ihnen in allen Fragen zur Seite zu stehen. Ausserdem kooperiere Aida vollumfänglich mit den Behörden.

Küblböck war am Sonntag während einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York bei Neufundland in der Labrador See, ungefähr 100 Seemeilen (etwa 185 Kilometer) nördlich von St. John's/Neufundland, über Bord gegangen. Die Wassertemperatur betrage dort etwa 10,5 Grad, hiess es. Ohne Hilfe liege die Überlebenschance bei nur wenigen Stunden.

Es gebe Grund zur Annahme, dass der inzwischen als Daniel Kaiser-Küblböck auftretende Sänger («Deutschland sucht den Superstar») gesprungen sei. «Das ist unsere Vermutung», sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Nach Durchsagen und einem Kabinencheck sei festgestellt worden, dass Küblböck verschwunden sei. Der Künstler war privat an Bord des Kreuzfahrtschiffes. Sein Management war zunächst nicht erreichbar.

«Ich muss diesen Schmerz verkraften»

Ein Post auf der Facebook-Page seines Fanclubs gibt Einblicke, wie es Daniel Küblböck in den vergangenen Monaten ergangen sein muss. Der 33-Jährige wurde gemobbt, fühlte sich von seinen Mitmenschen ungerecht behandelt.

Kaiser-Küblböck, geboren im bayerischen Hutthurm, wurde 2002/2003 bekannt, als er an der RTL-Show «Deutschland sucht den Superstar» teilnahm und Dritter wurde. 2014 bewarb er sich vergeblich mit dem Lied «Be A Man» um die Teilnahme am Eurovision Song Contest in Kopenhagen. Zuletzt nahm er 2015 als Kandidat an der achten Staffel der RTL-Show «Let’s Dance» teil. Er machte eine Schauspielausbildung am Europäischen Theaterinstitut in Berlin. Zuletzt lebte Kaiser-Küblböck in Berlin und Palma de Mallorca.

Küblböck war sich polarisierender Wirkung bewusst

Küblböck war sich seiner polarisierenden Wirkung schon als junger Künstler bewusst. Alles, was er mache, spalte, sagte er 2004 nach der Aufführung des halbdokumentarischen Films «Daniel, der Zauberer». «Aber ich glaube, das macht mich aus.» Doch seine Dauerpräsenz in vielen Medien, die ihn als schrille Figur präsentierten, bot ihm die Chance für eine jahrelange Karriere als Sänger, Entertainer und Kandidat in Casting-Shows. Er sammelte auch diverse Auszeichnungen und Goldene Schallplatten ein.

Selbst ungeplante Zwischenfälle steigerten seinen Ruf als bizarre Gestalt mit Unterhaltungswert. In die Schlagzeilen geriet Küblböck etwa, als er 2004 am Steuer eines Autos einem Lastwagen die Vorfahrt nahm und dabei schwer verletzt wurde. Küblböck, der damals noch keinen Führerschein hatte, wurde in einem Prozess zu einer Geldstrafe von 25 000 Euro und acht Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. In den vergangenen Jahren war es dann ruhig um Kaiser-Küblböck geworden.

Brauchen Sie Hilfe? Hier können Sie darüber reden:
Dargebotene Hand:Tel. 143, 143.ch
Online-Beratung für Jugendliche mit Suizidgedanken: U25-schweiz.ch

Angebot der Pro Juventute: Tel. 147, 147.ch
Kirchen: Seelsorge.net

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